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Märkte weitgehend stabil - Geopolitik kommt stärker in den Fokus

Veröffentlicht am 08.06.2021, 10:02
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2178 (06:03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2151 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,42. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133,26. EUR-CHF oszilliert bei 1,0936.

An den Finanzmärkten dominiert Stabilität auf den etablierten Niveaus. Das gilt für die Aktienmärkte. Neue historische Höchstmarken provozieren Marktteilnehmer zu zügigen Gewinnmitnahmen. 

Am Devisenmarkt herrscht bei den Hauptwährungen weitgehend Ruhe. Damit kann das G-7 Establishment derzeit gut leben. 

Edelmetalle halten die zuletzt erreichten Niveaus. Ausbruchversuche bei Gold über 1.900 USD und bei Silber über 28 USD wurden bisher kurzfristig konterkariert.

Am Zinsmarkt tut sich wenig. Das ist bemerkenswert nach den Einlassungen der US-Finanzministerin Yellen gestern. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe oszilliert bei circa -0,20% und die 10-jährigen US-Staatsanleihen bei rund 1,56%.


Perspektivisch kommt die Geopolitik stärker in den Fokus der Finanzmärkte

Das anstehende Gipfeltreffen Putins mit Biden fordert im Westen Vorbereitungen. Bei dem Treffen des Nato-Generalsekretärs Stoltenberg mit US-Präsident Biden wurde gestern die Haltung gegenüber China und Russland abgesteckt. Stoltenberg sagte, die chinesische Regierung teile „unsere Werte" nicht. Die Nato unterstütze den Dialogansatz der USA gegenüber Russland. 

Zwischen den Zeilen steht, dass der Westen erkennt, dass es falsch war über die Eskalationspolitik gegenüber Russland seit 2014 Russland in die Arme Chinas zu treiben. Nachdem der Westen alle Kommunikationskanäle gegenüber Russland kappte, will man jetzt seitens der Nato im Nato-Russland Rat wieder mit Moskau parlieren. Wie glaubwürdig und belastbar ist dieser Ansatz der Nato? Wie glaubwürdig kommt dieser Ansatz in Moskau an? 

Das kritische Bewusstsein hinsichtlich möglicher westlicher Motivationen (Spaltung der Achse) ist ausgeprägt. Das darf nach den vorhergehenden US-Aggressionen (u.a. auch Verhängung von Feind-Status) nicht verwundern, auch nicht hinsichtlich der asymmetrischen und in Teilen beliebigen Anwendung der westlichen Werte- und Rechtsskala. Fakt ist, dass Bewegung und Diplomatie ins Spiel kommen. Das ist positiv!

Aus aktuellem Anlass darf ich auf Guantanamo verweisen. Die US-Regierung will einen Sonderbeauftragten wegen der erwogenen Guantanamo-Schließung einsetzen. Manche der jetzt noch 40 Insassen sitzen seit circa 20 Jahren ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in dem Gefangenenlager (lebendig begraben). 

Dagegen ist eine überschaubare Nawalny Haft mit Gerichtsverfahren bei aller berechtigter Kritik bezüglich formaler westlicher Ansprüche tendenziell human und mild. Gab es Sanktionen gegen die USA wegen Guantanamo, denn viele der Insassen wurden zusätzlich völkerrechtswidrig gekidnappt und zum Teil nachweislich gefoltert. Dazu kommt jetzt ein Film in die Kinos mit der Hauptdarstellerin Jodie Foster unter dem Titel "Der Mauretanier". Hier der Link zum Trailer. "Food for thought!"


OECD zur Mindeststeuer  

Die OECD erwartet nicht, dass die Pläne für eine weltweite Mindeststeuer in Höhe von 15% die USA übermäßig begünstigen. Am Ende würden bei einer Umsetzung große global tätige Konzerne in vielen Ländern mehr Steuern zahlen als bisher. 

Der Chef des Münchner Ifo-Instituts sagte, die Mindeststeuer könne helfen, die krassesten Fälle von Steuervermeidung einzudämmen. Die Betonung muss in der Tat auf „könne helfen“ liegen, denn die rechtliche Spezifikation steht derzeit eben noch nicht. Herr Fuest weiter: Mehreinnahmen würden aber voraussichtlich vor allem in die USA fließen, weniger nach Deutschland oder Europa. 

Erkennbar ist aus beiden Äußerungen, dass die USA überproportional profitieren werden. Hinsichtlich der hier immer wieder thematisierten prekären US-Haushaltslage darf man den jetzigen Kompromiss auf G-7 Ebene auch als gelebte Solidarität von sechs Ländern gegenüber den USA interpretieren. 

Im Juli treffen sich die G20-Staaten in Venedig. Dann wird sich zeigen, ob die G7-Einigung im größeren Kreis hält. Nur dann hat das Projekt Mindeststeuer eine Chance auf Realisierung. 

Es wird deutlich, dass ohne die starken neu industrialisierten Länder als auch Schwellenländer nichts geht. China und Russland, die zusammen einen Anteil von circa 24% am Welt-BIP (Kaufkraftparität) bei zunehmender Tendenz halten, müssen ein Teil einer solchen Vereinbarung sein. Ob die Sanktionspolitik der USA gegenüber China und Russland losgelöst vom internationalen Recht und den Regeln der Institutionen des globalen Organigramms eine gute Basis für derartige Vereinbarungen sind, könnte man diskutieren. In Peking ist man erstaunlich konziliant. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, die G20-Gruppe sollte pragmatisch sein. 

Das hoffe ich auch, denn diese Steuer ist konstruktiv!


Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Starker Sentix, Spanien mit starker IP

Der Sentix-Index der Eurozone nahm per Juni von zuvor 21,0 auf 28,1 Punkte zu (Prognose 26,0) und markierte damit den höchsten Stand seit Februar 2018. 

In Deutschland sank der Auftragseingang der Industrie per April im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose +1,0%) nach einem Anstieg zuvor um 3,9% (revidiert von 3,0%). Aggregiert ergab sich damit eine Verfehlung der Prognose auf Zweimonatsbasis um 0,3%. Die aktuelle Monatsentwicklung ist mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht trendfähig, da das Anspringen des Dienstleistungssektors Rückkoppelungseffekte mit dem industriellen Sektor zur Folge haben wird.

In Spanien stieg die Industrieproduktion per April im Jahresvergleich um 48,2% nach zuvor 12,9% (revidiert von 12,4%, Vorjahr -33,6%).


Schweiz: Positive Tendenz am Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenrate sank per Berichtsmonat Mai von zuvor 3,2% (revidiert von 3,1%) auf 3,0% und markierte den tiefsten Stand seit März 2020. Die Verbraucherpreise nahmen per Mai im Jahresvergleich um 0,6% nach zuvor 0,3% zu.


USA: Positive Tendenz am US-Arbeitsmarkt

Der Index "Employment Trends" stieg per Berichtsmonat Mai von zuvor 104,3 (revidiert von 105,4) auf 107,4 Zähler, dem höchsten Indexstand seit Februar 2020. Die US-Verbraucherkredite legten per April um 18,61 Mrd. USD zu (Prognose 21,0 Mrd. USD, Vormonat 25,84 Mrd. USD).


Russland: Höchste Inflationsrate seit Oktober 2016

Die Verbraucherpreise nahmen per Mai im Jahresvergleich um 6,0% (Prognose 5,8%) nach zuvor 5,5% zu (Monatsvergleich 0,7% nach 0,6%).


China: Devisenreserven auf höchstem Stand seit 01/2016

Die Devisenreserven stiegen per Mai von zuvor 3.198 auf 3.222 Mrd. USD auf das höchste Niveau seit Januar 2016.


Japan: Rückgang des BIP weniger ausgeprägt

Laut Revision sank das BIP per 1.Qquartal 2021 im Quartalsvergleich um 1,0% (bisher -1,2%) nach zuvor -1,3%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2020 - 1.2050 negiert den positiven Bias des EUR.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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