Das "Milliardärs-Weltraumrennen" ist in vollem Gange, wie die jüngsten Schlagzeilen nahelegen. Am 11. Juli reiste Sir Richard Branson, der Gründer von Virgin Galactic (NYSE:SPCE), an Bord des Raumschiffs VSS Unity ins All. Und gestern reiste der reichste Mann der Welt in den Weltraum. Blue Origin, das vollständig vom ehemaligen Amazon (NASDAQ:AMZN)-Chef Jeff Bezos finanziert wird, hat den Milliardär und drei weitere Passagiere am Dienstag für eine kurze Zeit ins All befördert.
Branson, der zuvor Virgin Atlantic Airways gegründet hatte, das zum Teil zu Delta Air Lines (NYSE:DAL) gehört, ging in 2004 in den Weltraumsektor, als er Virgin Galactic gründete, das sich als "die erste kommerzielle Raumfahrtlinie" ansieht. Das Unternehmen ging im Oktober 2019 über eine umgekehrte Fusion mit einer Zweckgesellschaft (SPAC) an die Börse, zu einem Eröffnungskurs von 12,34 US-Dollar. Anfang Februar erreichte die SPCE-Aktie mit 62,80 US-Dollar ein Rekordhoch. Derzeit pendelt der Kurs um die 30 US-Dollar.
Auch die von Tesla (NASDAQ:TSLA)-Gründer Elon Musk gegründete Firma SpaceX hat hohe Ambitionen. SpaceX will im Jahr 2024 die ersten Menschen zum Mars bringen und arbeitet inzwischen mit der NASA an mehreren Projekten.
Jedes dieser drei Unternehmen hat unterschiedliche Strukturen, Geschäftsmodelle und Finanzierungsansätze für die kommerzielle Weltraumerkundung.
Die meisten von uns werden zu Lebzeiten nicht in den Weltraum fliegen können. Für Anleger gibt es jedoch Exchange Traded Funds (ETFs), die ein Engagement in Unternehmen ermöglichen, die an Weltraumtechnologien arbeiten. Heute sehen wir uns zwei von ihnen einmal näher an.
1. Procure Space ETF
- Aktueller Kurs: 28,52 USD
- 52-Wochen-Spanne: 20,26 - 32,40 USD
- Kostenquote: 0,75% pro Jahr
- Dividendenrendite: 1,62%
Der Procure Space ETF (NYSE:UFO) bietet Zugang zu Unternehmen, die in der Raumfahrtindustrie tätig sind. Der Fonds kam im April 2019 an die Börse.
Der UFO-ETF, der 35 Positionen hält, folgt dem S-Network Space Index. Rund drei Viertel der Unternehmen sind in den USA ansässig. Der Rest stammt aus Frankreich (5,58%), Kanada (4,98%), Luxemburg (4,36%), Japan (3,99%) und mehreren anderen Ländern.
Unter den Sektoren haben Kommunikationsdienstleistungen mit 44,30% den größten Anteil; gefolgt von den Sektoren Industrie und Informationstechnologie mit 32,67% bzw. 15,07%. Die wichtigsten 10 Beteiligungen des Fonds machen fast die Hälfte des Nettovermögens von 122,4 Millionen US-Dollar aus.
Zu den führenden Namen im Fonds gehören der Kommunikationsdienstleister Dish Network (NASDAQ:DISH); Trimble (NASDAQ:TRMB, das sich von einem GPS-Unternehmen zu einer integrierten Positionierungstechnologie-Plattform entwickelt hat; Globalstar (NYSE: GSAT), das mobile Satellitendienste anbietet; Maxar Technologies (NYSE:MAXR), das den Roboterarm des Perseverance-Rovers der NASA gebaut hat, der die Marsoberfläche untersucht hat; und das kanadische Raumfahrtunternehmen MDA (TSX:MDA).
In den letzten 12 Monaten ist der UFO-ETF um 38% gestiegen und hat in diesem Jahr bisher 12% Wertzuwachs verzeichnet. Der Fonds erreichte im Februar ein Allzeithoch. Diejenigen Anleger, die am neuen Weltraumrennen teilhaben möchten, sollten den Fonds im Auge behalten.
2. SPDR S&P Kensho Final Frontiers ETF
Aktueller Kurs: 39,79 USD
52-Wochen-Spanne: 30,10 - 44,18 USD
Dividendenrendite: 1,84%
Kostenquote: 0,45% pro Jahr
Der SPDR S&P Kensho Final Frontiers (NYSE:ROKT) investiert in Unternehmen, die sich auf die Erforschung des Weltraums und der Tiefsee konzentrieren. Der ETF kam im Oktober 2018 an die Börse. Es handelt sich um einen kleinen Fonds, der ein Vermögen von rund 22,13 Millionen US-Dollar verwaltet.
Der ROKT-ETF folgt mit 35 Positionen dem S&P Kensho Final Frontiers Index. Unter den Teilsektoren hat das Segment Luftfahrt und Verteidigung mit 55,07% den höchsten Anteil. Es folgen alternative Kommunikationsnetzwerke (7,78%) und Forschungs- und Beratungsdienstleistungen (7,41%). Die 10 wichtigsten Beteiligungen machen fast 40% des Fondsvermögens aus.
Teledyne Technologies (NYSE:TDY), das sich auf Instrumentierung und digitale Bildgebung konzentriert; der Rüstungskonzern L3Harris Technologies (NYSE:LHX); Honeywell International (NASDAQ:HON), dessen größtes Geschäftsfeld die Luft- und Raumfahrt ist; der Spezialist für das Internet der Dinge (IoT) ORBCOMM (NASDAQ:ORBC) und Aerojet Rocketdyne Holdings (NYSE:AJRD) zählen zu den wichtigsten Namen im Portfolio.
In den letzten 12 Monaten ist der ROKT-ETF um mehr als 28% gestiegen. Ende Juni wurde ein Allzeithoch erreicht. Anleger, die einen stark auf Luft- und Raumfahrt- und Rüstungswerte ausgerichteten ETF besitzen möchten, sollten sich den Fonds näher anschauen. Ein potenzieller Rückgang in Richtung 37 US-Dollar würde die Sicherheitsmarge verbessern.
Abschließend sei bemerkt, dass interessierte Leser auch den ARK Space Exploration & Innovation ETF (NYSE:ARKX) in Erwägung ziehen könnten. Dies ist ein aktiv gemanagter Fonds von Cathie Woods ARK Invest. Er kam im März 2021 an die Börse und verwaltet 627 Millionen US-Dollar. Seit seiner Kotierung hat er rund 3% an Wert verloren.