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Nasdaq 100: Ende der Bullen-Träume? Börse reagiert auf höhere Preisdaten

Veröffentlicht am 13.02.2024, 18:06
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Die US-Aktienmärkte wurden am Dienstag durch unerwartet hohe Daten zur Inflation überrrascht – die Finanzmärkte müssen sich auf die Möglichkeit einstellen, dass die Fed die Zinsen länger als erhofft hoch halten könnte.

Höhere Inflation – Zinsen länger hoch?

Der S&P 500 ist um -1,5% gefallen, nachdem die US-Kernverbraucherpreise so stark gestiegen sind wie seit acht Monaten nicht mehr. Sollte sich dies bis zum Handelsschluss fortsetzen, wäre dies der schlechteste Handelstag seit 2022, an dem die Daten zur Inflation veröffentlicht wurden – wie aus den von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht.

Der Handel ist turbulent, da sich die Märkte damit abfinden müssen, dass die ohnehin schon geringen Chancen einer Senkung der Zinsen durch die Fed bald noch geringer werden. Diese Zahlen geben der Fed sogar die Möglichkeit, die Zinssenkungen ingsgesamt zu verschieben. Die Händler reagieren darauf, indem sie bei Swaps die Zinssenkungen von Juni auf Juli verschieben.

„Es gab viele Hoffnungen und Träume und einen Hype auf dem Markt, und die Erwartungen der Anleger werden sich nach dem heutigen CPI-Bericht höchstwahrscheinlich wieder ändern“, sagte Michael O’Rourke, Chefmarktstratege bei JonesTrading, per Telefon. „Es ist ein bemerkenswerter Rückschritt, und das kann man nicht ignorieren. Der heutige Bericht hat die Hoffnungen aller auf eine Zinssenkung bestenfalls auf den Sommer verschoben.“

Der S&P 500 ist in der vergangenen Woche zum ersten Mal die 5.000er-Marke überschritten hat. Der Index hat fünf Wochen in Folge zugelegt und ist in 14 der letzten 15 Wochen gestiegen, was seit 1972 nicht mehr der Fall war.

Die 22%-Rally des S&P 500 seit Ende Oktober hat jedoch zu einer erhöhten Positionierung und zu überzogenen Bewertungen geführt, was die Frage aufwirft, wie viel Aufwärtspotenzial für Aktien noch vorhanden sein könnte. Daten der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) AG zeigen, dass die Aktienpositionierung bei systematischen Strategien auf den höchsten Stand seit Dezember 2021 gestiegen ist, während die Aktienquote bei aktiven Investmentfonds laut einer Umfrage der National Association of Active Investment Managers bei 94% liegt.

Dies erklärt zum Teil die Dynamik, die dem Kurssturz vom Dienstag zugrunde lag. Der S&P 500 eröffnete bei 4.967,94 Punkten und damit etwa 54 Punkte unter seinem Schlusskurs von 5.021,84 Punkten am Montag. Das ist das größte Eröffnungs-Gap seit Oktober 2022.

Zusätzlich zu den Ängsten in Sachen Inflation spielt auch die historische Saisonalität des Aktienmarktes eine Rolle. Laut Jeffrey Hirsch, Herausgeber des Stock Trader’s Almanac, neigt der Februar dazu, mit einem Hoch zu beginnen, aber in der Regel geht es dann um die Monatsmitte bergab, da die Anleger Gewinne verbuchen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Aktienmärkte im Januar – wie so oft – nach der Geltendmachung von Steuerverlusten im Dezember einen Aufschwung erfahren.

Die Reaktion der Wall Street auf die Daten zur Inflation

Adam Sarhan, Gründer von 50 Park Investments:

„Der Aktienmarkt hat aggressive Zinssenkungen der Fed eingepreist, aber die Inflation geht nicht so schnell zurück, wie die Anleger zu Beginn des Jahres dachten. Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Markterwartungen und den Wirtschaftsdaten. Das ist der Grund, warum wir einen großen Ausverkauf bei Aktien auf breiter Front erleben. Hier geht es nur um Erwartungen und die Verknüpfung der Punkte. Wenn die Inflationsdaten keine aggressiven Zinssenkungen der Fed unterstützen – was bei den heutigen Daten nicht der Fall ist -, ist das für die Händler ein Erwartungsbruch und führt zu einer heftigen Reaktion bei den Aktien.“

Sam Stovall, Chef-Anlagestratege bei CFRA

„Der Markt war mit der Entwicklung der Inflation, der Gewinne und der Preise sehr zufrieden, und wenn ihn etwas aus der Fassung bringen sollte, dann wäre es ein Wert wie dieser. Dies bestärkt uns in unserer Ansicht, dass die Fed die Zinsen im Juni und nicht im Mai senken wird. Die Zinssenkungen werden langsamer erfolgen, und es wird weniger Zinssenkungen für das gesamte Jahr geben.“

George Cipolloni, Portfoliomanager bei Penn Mutual Asset Management:

„Für die Aktienmärkte bin ich etwas zurückhaltend. Das Universum der Dividendentitel hat sich nicht so entwickelt wie der breite S&P. Man kann im Moment nicht einfach etwas kaufen, nur weil es billig ist, denn dann wird man nicht belohnt, und die meisten Value-Investoren haben das auch nicht. Ich muss darauf achten, dass die Namen, die wir kaufen, auch ein Wachstumselement enthalten.“

Kevin Gordon, leitender Anlagestratege bei Charles Schwab (NYSE:SCHW):

„Angesichts der Diskussion über den „Januar-Effekt“ bin ich nicht überrascht. Die Chancen auf eine Zinssenkung im März werden dadurch definitiv zunichte gemacht und der Beginn des Zinssenkungszyklus wird nach hinten verschoben.“

Peter Tchir, Leiter der Makrostrategie bei Academy Securities:

„Vor anderthalb Jahren dachte ich, dass wir mit den Inflationsängsten übertrieben hätten… vor zwei Jahren… und jetzt denke ich, dass die Leute unterschätzen, wie hartnäckig die Inflation sein könnte. Wir müssen das Bankwesen und die Gewerbeimmobilien im Auge behalten“.

Matt Maley, Chefmarktstratege bei Miller Tabak + Co:

„Dies zeigt, dass die letzte Meile zur Eindämmung der Inflation noch vor uns liegt, und dies wiederum zeigt, dass die Fed die Zinsen langsamer senken wird – etwas, das am Aktienmarkt nicht eingepreist ist. Der heutige VPI-Bericht ändert das Narrativ und die Art und Weise, wie der Aktienmarkt das Tempo der Zinssenkungen durch die Fed bewerten wird. Ob dies der Beginn eines bedeutenden Rückgangs der Aktienmärkte ist, ist eine große Frage, aber nach einer viermonatigen Rally wäre eine Korrektur normal und gesund“.

FMW/Bloomberg

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