Der Preis von Palladium stieg 2017 überproportional stark an und war somit eines der gefragtesten Metalle weltweit. Anfang 2018 hat sich das Blatt allerdings gewendet und seit Januar dieses Jahres sank der Palladiumpreis um 20%. Grund dafür war auch die Angst um ein lang andauernder Handelskrieg zwischen den USA und China.
Experten gehen davon aus, dass nun bald ein Boden gefunden sein könnte. Ein unterstützender Chartverlauf und der weiterhin angespannte Markt sollten ausreichen, um den Preis auf dem aktuellen Niveau zu halten.
Aktuell bewegt er sich auf einem Niveau von 955 USD pro Unze: 40% über dem 10 Jahres Durchschnittspreises. Palladium ist das am häufigsten in der Industrie verwendete Edelmetall.
Jonathan Butler, Analyst bei Mitsubishi (T:7211), sagt dazu: „China ist ein gewaltiger Konsument von Palladium, vor allem die dortige Automobilindustrie. Die USA sind möglicherweise der zweiwichtigste Konsument. Wenn sich diese zwei Staaten über gegenseitige Zölle im Automobilbereich streiten, dann steigt die Angst, dass sich die bis jetzt sehr starke Nachfrage abschwächen wird.“
Russland sorgt für einen höheren Palladiumpreis
Letzte Entwicklungen in Russland führten allerdings wieder zu einer Wiederbelebung und einer Unterstützung des Palladium Preises. Der russische Konzert Rusal wurde mit US Sanktionen versehen. Rusal ist weltweit eines der größten Palladiumproduzenten. Die Gefahr einer Produktionseinschränkung führt daher unmittelbar zu Ängsten, dass das Angebot knapp werden könnte. Die Konsequenz: Der Palladiumpreis erhöht sich.
Das quantitative Team der Société Generale glaubt, dass Palladium auf einem Niveau von 900 USD pro Unze eine Unterstützung finden sollte. Die Analystin Stephanie Aymes sagt: „Die kurzfristige Wiederbelebung des Palladiumpreises könnte bewirken, dass sich dieser wieder über dem 200 Tage Durchschnittspreis einpendelt. Dies sollte darüber entscheiden, ob die Erholung weitergeht.“
Der Palladiummarkt war in den letzten zehn Jahren durch einen Nachfrageüberhang gekennzeichnet. Dies sollte zumindest noch ein weiteres Jahr andauern. Ein Thomson Reuters Experte glaubt an ein Angebotsdefizit von 1,5 Mio. Unzen pro Jahr.
Carsten Menke, Analyst bei Julius Bär, ist aktuell der pessimistischste Analyst, aber auch er glaubt, dass Palladium sich in den nächsten zwölf Monaten zwischen 850 USD und 900 USD pro Unze bewegen wird. Der Palladiumpreis könnte also seinen Boden gefunden haben.