👀 Investieren wie Legenden – mit nur einem Klick!Jetzt kostenlos kopieren

OECD verringert Prognosen - China lockert marginal Zinsen

Veröffentlicht am 20.09.2019, 09:51
EUR/USD
-
USD/JPY
-
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1058 (07:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1035 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 119.28. EUR-CHF oszilliert bei 1.0963.

Laut der OECD soll das globale BIP in diesem Jahr um 2,9% (zuvor 3,2%) und 2020 um 3,0% (zuvor 3,4%) wachsen. Sofern sich die Prognose der OECD per 2019 bewahrheitet, ergäbe sich das geringste Wachstum in Prozent seit der Finanzkrise.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Basis gegenüber dem Niveau von 2010 durch das zwischenzeitliche Wachstum deutlich erhöht ist. BIP-Wachstum von 2,9% per 2010 stellte realwirtschaftlich deutlich weniger Zuwachs dar als 2,9% BIP-Wachstum per 2019. Schwächt sich prozentuales Wachstum nicht tendenziell ab, je entwickelter die Weltökonomie ist? Ergo beteiligen wir uns nicht an der Rezessionsdebatte. Im Gegenteil kann man manifestieren, dass trotz der massiven Anfechtungen durch US-Geo- und Handelspolitik die Weltwirtschaft Widerstandsfähigkeit zeigt. Das hängt auch damit zusammen, dass nicht mehr die USA, sondern der euroasiatische Raum der Taktgeber der Weltwirtschaft ist.

Handelskonflikte und politische Spannungen befeuerten laut OECD die Gefahr eines weiter schwachen Wachstums. Faktisch sagt die OECD damit, dass die US-Politik diesen Schaden für die Weltwirtschaft generiert. Da stimmen wir zu.

Mit der aktuellen Prognoseanpassung reiht sich die OECD in den Reigen der Institutionen mit gekürzten Prognosen ein. Der IWF wird im Oktober in seinem World Economic Outlook die Prognosen gleichfalls schleifen.

Werden geo- und handelspolitische Krisen nivelliert oder gar gelöst, ergäbe sich vor allen Dingen im Investitionsgütersektor deutliches Aufholpotential, das insbesondere der Ökonomie Deutschlands und der Eurozone anschieben würde.

China hat ganz leicht die Zinsschraube gelockert:

Per September sank die "Loan Prime Rate" für 1-Jahreskredite von 4,25% auf 4,20%. Die Rate für 5-Jahreskredite verharrte bei 4,85%.

Dieser Schritt ist recht überschaubar. Er impliziert aber eine Tendenz, die in der Bereitstellung von Liquidität ihren Anfang genommen hatte. In den letzten 12 Monaten hat China über die Senkung der Mindestreservesätze mehr als 300 Mrd. USD an zusätzlicher Liquidität zur Verfügung gestellt.

Diese chinesische Zins- und Geldpolitik reiht sich damit in die Politik der westlichen Zentralbanken im Lockerungsmodus ein.

Die Zinserhöhung in Norwegen um 0,25% auf 1,50%, die gestern verfügt wurde, stellt die Ausnahme zur aktuellen Regel dar. Norwegen ist ein kleines Land, das durch extremen Wohlstand dank der Gasvorkommen in seinem wirtschaftlichen Gefüge geprägt ist.

Der Geldmantel wird für die Weltwirtschaft weiter und der Preis für das Geld sinkt. Anders ausgedrückt liefert weder die Zins- noch die Geldpolitik Gegenwind für die globale Ökonomie, ganz im Gegenteil!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Erfrischend aktiv!

Der Leistungsbilanzüberschuss in der saisonal bereinigten Fassung stellte sich per Juli auf 20,55 Mrd. Euro nach zuvor 18,35 Mrd. Euro.

UK: Noch nicht krisenhaft

Erwartungsgemäß hat die britische Notenbank die Zinspolitik unverändert belassen. Der Leitzins steht weiter bei 0,75%. Die Zentralbank verwies auf die mit dem Brexit verbundenen Risiken. Die Einzelhandelsumsätze sanken per August im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,0%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 2,7% (Prognose 2,9%) nach zuvor 3,4%.


USA: Defizit und "steady water"

Das US-Leistungsbilanzdefizit stellte sich per 2. Quartal auf 128,2 Mrd. USD nach 136,2 Mrd. USD (revidiert von -130,4 Mrd. USD). Die Prognose lag bei -127,8 Mrd. USD. Der Philadelphia Fed Business Index sank per September von 16,8 auf 12,0 Zähler. Die Prognose lag bei 11 Punkten. Der Absatz bereits zuvor genutzter Wohnimmobilien stellte sich in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung auf 5,49 Mio. nach 5,42 Mio. Objekten (Prognose 5,37 Mio.). Der vom Conference Board erhobene Frühindikator war per August im Monatsvergleich unverändert (Prognose 0,1%). Der Vormonatswert wurde von 0,5% auf 0,6% revidiert.


Russland: Keine wesentliche Veränderung

Die Devisenreserven sanken in der Berichtswoche per 13. September unwesentlich von zuvor 532,7 Mrd. USD auf 531,2 Mrd. USD.


Japan: Schwächster Anstieg seit 2 Jahren

Per August legten die Verbraucherpreise im Monatsvergleich um 0,2% zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,3% nach 0,5%. Die Kernrate stellte sich auf 0,5% nach zuvor 0,6%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 - 80 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.