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Peloton: Besser als auf den ersten Blick, aber bei weitem nicht gut genug

Veröffentlicht am 09.09.2022, 06:32
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Pelotons Fundamentaldaten sind unterirdisch und signalisieren die hohe Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Pleite
  • Das Unternehmen arbeitet daran, seine Situation zu verbessern, und einige der strategischen Maßnahmen könnten durchaus greifen
  • Und obwohl PTON gegenüber dem letztjährigen Höchststand um 94 % eingebrochen ist, gibt es zwei große Hindernisse, die einer Erholung im Wege stehen
  • Aus fundamentaler Sicht steuert Peloton Interactive (NASDAQ:PTON) schnurstracks auf den Bankrott zu.

    Peloton beendete sein Geschäftsjahr 2022 (das am 30. Juni endete) mit 1,25 Milliarden Dollar in Cash. Der Verkauf von Produktionsanlagen dürfte mehr Geld in die Kasse spülen. Allerdings lag der freie Cashflow des Unternehmens im Geschäftsjahr 2022 bei MINUS 2,4 Mrd. USD. Selbst wenn man die geplanten Kosteneinsparungen in Höhe von 800 Mio. USD berücksichtigt, geht Peloton bei diesem Tempo spätestens im Jahr 2024 das Geld aus.

    Das wissen natürlich auch Peloton und der CEO Barry McCarthy. McCarthy war zuvor Chief Financial Officer bei Spotify Technology (NYSE:SPOT) und Netflix (NASDAQ:NFLX), und man braucht keine Erfahrung als CFO, um diese einfache Rechnung nachzuvollziehen. Deshalb hat McCarthy eine Reihe von Strategien entwickelt, um Peloton finanziell wiederzubeleben und das Unternehmen auf einen Wachstumskurs zu bringen.

    Es ist nicht schwer, sich von dem Potenzial locken zu lassen. Die jüngsten Ergebnisse von Peloton sind schrecklich schlecht, aber es gibt immer noch einen zufriedenen Kundenstamm und einen attraktiven Strom von Abonnementeinnahmen. McCarthy spricht leidenschaftlich über die Möglichkeiten, die sich hier bieten, und hat erfahrene Führungskräfte geholt, die zu einem Turnaround beitragen sollen.

    Alles in allem scheint ein Konkurs weit weniger wahrscheinlich zu sein, als die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2022 vermuten lassen. Aber aus zwei wesentlichen Gründen sind weder diese Erholungsfantasie noch der Rückgang um 94 % gegenüber den Höchstständen vom Januar 2021 ausreichend, um die PTON-Aktie gerade jetzt zu kaufen.

    Peloton Wochenchart.

    Quelle: Investing.com

    Mit allen Mitteln

    McCarthy ist sich der Herausforderungen für sein Unternehmen durchaus bewusst. Am Ende des Aktionärsbriefs für das 4. Quartal erzählte der CEO eine persönliche Geschichte über eine Seenotrettung. Er spielte damit auf eine bekannte Finanzmetapher an: Die Sanierung eines Unternehmens ist wie das Wenden eines Ozeandampfers. Man braucht Zeit, Geduld und Sorgfalt.

    Nach einem Geschäftsjahr, in dem der Produktumsatz von Peloton um 30 % zurückgegangen ist, braucht das Unternehmen eindeutig eine Wende. Aus diesem Grund hat McCarthy eine Reihe von Initiativen vorgestellt.

    Wie bereits erwähnt, will das Unternehmen durch eine Reihe von Maßnahmen jährliche Ausgaben in Höhe von etwa 800 Mio. USD Dollar einsparen. Designverbesserungen dürften die Kosten für die Herstellung von Fahrrädern und anderen Fitnessgeräten senken. Nachdem Peloton Hunderte von Millionen in den Aufbau eigener Produktionskapazitäten investiert hat, lagert das Unternehmen die Produktion nun aus und tut dasselbe mit der Auslieferung auf der letzten Meile.

    Peloton ändert auch seine Strategie für die Markteinführung. Vor allem kündigte das Unternehmen letzten Monat an, dass es über Amazon.com (NASDAQ:AMZN) verkaufen wird, eine Entscheidung, die zu einer kurzen Erholung der Aktie führte. Mit einem Pilotangebot an gebrauchten Geräten und einer Leasingoption will das Unternehmen preisbewusste Kunden ansprechen. Es wird sogar Produkte liefern, die man selbst zusammenbauen muss, eine weitere Möglichkeit, preisgünstigere Produkte anzubieten (und Kosten zu senken).

    Peloton hat sich lange geweigert, seine App von der Hardware zu trennen oder eine so genannte Freemium-Strategie zu erwägen. Beide Ideen werden jetzt diskutiert.

    Einige davon werden nicht funktionieren. McCarthy selbst sagte anlässlich der Telefonkonferenz zum 4. Quartal, dass Leasing die "Atombombe" sein könnte, die das Unternehmen ruiniert, oder ein "Weg ins gelobte Land". Peloton treibt das Pilotprojekt daher sehr sachte voran, um die Kundenbindung und die Auswirkungen der entgangenen Verkäufe richtig einschätzen zu können.

    Einige Ideen könnten durchaus funktionieren. McCarthys Ziel ist es, den von Peloton adressierbaren Markt zu erweitern und Kunden zu gewinnen, für die das Produkt derzeit noch zu teuer ist. Und diese neuen Kunden könnten das Geschäft verändern, weil sie das Wachstum der Abonnementeinnahmen vorantreiben, wo das wahre Geld (und die Gewinne) liegen.

    In der Tat gibt es einen weiteren so genannten "Pandemie-Gewinner" mit einem ähnlichen Profil: Roku (NASDAQ:ROKU). Roku verliert Geld mit seinen Streaming-Boxen, gleicht dies aber durch Werbeeinnahmen und Gebühreneinnahmen von Streaming-Diensten aus (so genannte "Plattformeinnahmen"). Wenn man bedenkt, dass Peloton bei den Abonnementeinnahmen eine Bruttomarge von 68 % erzielt, eine Zahl, die bei steigenden Einnahmen noch höher ausfallen dürfte, könnte diese Art von Modell hier funktionieren.

    Die zwei großen Probleme der PTON-Aktie

    Es gibt hier leider zwei zentrale Unsicherheiten. Erstens hat Peloton trotz eines Kurssturzes von 94 % immer noch eine Marktkapitalisierung von etwa 3,5 Mrd. USD. Ich habe in diesem Frühjahr geschrieben, dass die Aktie bei 15 USD nicht billig ist. Unter 10 USD ist sie es immer noch nicht.

    Nehmen wir an, dass Peloton das Produktgeschäft in etwa kostendeckend betreiben kann und die Abonnements zur Gewinnerzielung nutzt. Das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) kulminierte im Jahr 2021 mit einem Verlust von immerhin 983 Mio. USD.

    Selbst bei weiteren Kosteneinsparungen in Höhe von etwa 650 Mio. USD (über einen Zeitraum von mehreren Jahren) benötigt Peloton immer noch mehr als 300 Mio. USD, um schwarze Zahlen zu schreiben. Das erfordert ein Wachstum des Bruttogewinns bei den Abonnements um etwa ein Drittel - und das wiederum bedeutet, dass das Unternehmen lediglich ein neutrales bereinigtes EBITDA erreicht. Um einen positiven freien Cashflow zu erreichen, ist ein mehrjähriges konstantes Abonnentenwachstum erforderlich. Um eine Marktkapitalisierung von 3,5 Mrd. USD zu stützen, ist sogar noch mehr erforderlich.

    Optimisten glauben vielleicht, dass dies möglich ist. Und damit sind wir beim zweiten Problem: Fitnesskunden sind bekanntermaßen unbeständig. Die Branche ist seither ein Friedhof für Anlegerkapital. Der Hersteller von Fitnessgeräten Nautilus (NYSE:NLS) wird derzeit bei 2 USD gehandelt und ist in den letzten 10 Jahren um 16 % gefallen. In der Mitte des letzten Jahrzehnts notierte die Aktie über 20 USD und überschritt letztes Jahr kurzzeitig die 30-USD-Marke. Mehrere Clubbetreiber, zu denen u.a. Bally Total Fitness (EPA:TTEF) und Town Sports International (OTC:CLUBQ) gehören, haben das Geld ihrer Aktionäre verpuffen lassen.

    Es ist durchaus möglich, dass die Rechnung von Peloton aufgeht. Aber "möglich" reicht nicht aus, damit Investoren ihr hart verdientes Geld in Peloton-Aktien investieren, zumindest nicht bei dieser Bewertung.

    Disclosure: Vince Martin ist derzeit in keinem der hier besprochenen Wertpapiere investiert.

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