- Berichtet zum Q3 2021 am Dienstag, dem 20. April, vor Handelsbeginn an der Wall Street
-
Umsatzprognose: 17,97 Milliarden US-Dollar
-
Gewinnprognose: 1,19 USD pro Aktie
Wenn der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (NYSE:PG) morgen vor Handelsbeginn in New York seine Quartalsergebnisse vorlegt, werden sich die Anleger voll und ganz darauf konzentrieren, ob die Wiedereröffnung der US-Wirtschaft dessen beeindruckendem Wachstumsspurt ein Ende bereiten könnten. Der Konzern aus Cincinnati, Ohio, verbuchte hohe Gewinne während der Pandemie, da die Verbraucher aufgrund der Sperrmaßnahmen ihre Vorratskammern auffüllten und der Hygiene größere Aufmerksamkeit schenkten.
Reinigungsmittel sowie Hauskleidung und verpackte Lebensmittel waren monatelang Verkaufsschlager, da Covid-19 die Menschen dazu zwang, zu Hause zu bleiben. Angesichts der immer umfassenderen Impfungen in den USA ist jedoch nicht klar, ob die Hersteller weiterhin mit robustem Umsatzwachstum rechnen können.
Dieser unsichere Ausblick war vielleicht der Hauptgrund dafür, dass sich die P&G-Aktie nach beeindruckenden Zuwächsen im Jahr 2020 in diesem Jahr nicht viel bewegt hat. Die Aktie beendete den Freitag bei 137,25 USD, was einem Rückgang von rund 1% für das Jahr entspricht. Im gleichen Zeitraum ist der S&P 500 um 11% gestiegen.
Ein weiterer Faktor, der das Basiskonsumgüterunternehmen vor einige Herausforderungen stellen könnte, sind die steigenden Kosten für Ausgangsmaterialien wie Kunststoffe und Aluminium und wie es diesen Inflationsdruck absorbieren wird.
Der Erzeugerpreisindex, ein Maß für die Preise, die Unternehmen für ihre Waren und Dienstleistungen erhalten, stieg im März um 1%, teilte das US-Arbeitsministerium in diesem Monat mit. Bei Stahl, Eisen, Industriechemikalien, Diesel und Kunststoffharzen waren starke Preiszuwächse zu verzeichnen. Das Inflationsmaß beendete den Monat März mit einem Plus von 4,2% gegenüber dem Vorjahr, was der höchste jährliche Anstieg seit zehn Jahren war.
Wenn die Geschichte eine Richtschnur ist, dann erhöht die Inflation die Rentabilität von Bluechip-Unternehmen. Wie das Wall Street Journal unter Verweis auf Jonathan Golub, den Chefstrategen für den US-Aktienmarkt von Credit Suisse (SIX:CSGN) Group, berichtete, gehen steigende Materialkosten in der Regel höheren Gewinnmargen voraus.
"Höhere Inputkosten gehen im Allgemeinen mit einem breiten Wirtschaftswachstum einher, das es Unternehmen ermöglicht, zusätzliche Kosten über höhere eigene Preise weiterzugeben. Auch Fixkosten wie Fabrikausrüstung können auf höhere Umsätze verteilt werden."
Die jüngsten Prognosen von P&G gehen nicht davon aus, dass dieser Trend allzu schnell verebbt. Der Hersteller von Charmin-Toilettenpapier, Tide-Waschmitteln und anderen Haushaltswaren rechnete im Januar mit einem organischen Umsatzwachstum von bis zu 6% im Geschäftsjahr 2021, was eine Erhöhung gegenüber der alten Prognose von nicht mehr als 5% darstellt. P&G sieht auch einen Anstieg des Kerngewinns je Aktie um bis zu 10% voraus, während es zuvor eine Spanne von 5% bis 8% angegeben hatte.
P&Gs Management glaubt, dass einige der Gewohnheiten der Covid-19-Ära bestehen bleiben und dem Unternehmen langfristigen Auftrieb verleihen werden. "Gesundheit, Hygiene und der Fokus der Verbraucher auf ein sauberes Zuhause haben sich für immer verändert", sagte Finanzvorstand Jon Moeller im Januar gegenüber Bloomberg.
"Die Nachfrage bleibt möglicherweise nicht exakt auf dem gleichen Niveau wie heute, aber es ist schwer vorstellbar, dass beispielsweise das Händewaschen und die Desinfektion der Hände wieder so wie früher gehandhabt werden."
Fazit zur P&G-Aktie
Das Wachstumstempo, das P&G verzeichnet hat, ist für ein Konsumgüterunternehmen nicht nachhaltig. Es wäre nicht fair, von einem Riesen wie P&G alle Vierteljahre ein Glanzquartal zu erwarten.
Trotzdem bleibt die P&G-Aktie unsere erste Wahl für langfristig orientierte Anleger auf der Suche nach einem stabilen Einkommen. Es ist einer der größten Dividendenzahler in den USA und schüttet vierteljährlich 0,87 USD je Aktie aus, was eine Rendite von 2,53% ergibt. Jede Kursschwäche ist aus unserer Sicht eine Kaufgelegenheit.