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Phosphat: Lagerstätte in Norwegen reicht für 50 Jahre

Veröffentlicht am 11.07.2023, 08:45

Die durch Norge Mining entdeckte Phosphor Lagerstätte in Norwegen könnte den weltweiten Bedarf für 50 Jahre decken. Darüber hinaus besitzt das magmatische Material eine höhere Qualität als Phosphor aus Sedimentquellen. Nun muss Europa Verarbeitungskapazitäten aufbauen.

Genug Phosphor um den weltweiten Bedarf an Düngemitteln, Solarpaneelen und Batterien für Elektroautos in den nächsten 50 Jahren zu decken: Der Fund im Südwesten Norwegens erregt derzeit Aufsehen. Der Umfang der Lagerstätte wird auf mindestens 70 Mrd. t geschätzt. Zur Einordnung: Das US Geological Survey (USGS) schätzte die weltweiten Reserven zuletzt auf 71 Mrd. t.

Phosphor gilt als kritischer Rohstoff

"Wenn man nun in Europa etwas dieser Größenordnung findet, das größer ist als alle anderen uns bekannten Quellen, dann ist das bedeutsam", kommentierte Norge Mining Gründer Michael Wurmser den Fund. Er glaube, dass der Phosphor, den das Unternehmen produzieren könne, für den Westen wichtig sei.

Derzeit werden rund 90 % des abgebauten Phosphors zur Düngemittelherstellung verwendet. Der Rohstoff wird jedoch zunehmend auch durch andere Sektoren nachgefragt.

Eingesetzt wird Phosphor etwa für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien (insbesondere für die Lithium-Eisenphosphat-Batteriechemie, LFP) und als Ätzkomponenten für die Herstellung von Elektronik (wie Halbleitern, Elektronik, Stromkreise, PV und LED-Panels).

Viele dieser Produkte wurden von der Europäischen Kommission als "strategisch wichtig" eingestuft. Das gilt auch für Phosphor selbst: Der Rohstoff steht auf der Liste der kritischen Mineralien des EU Critical Raw Materials Act.

Grundsätzlich gibt es global genügend Vorkommen – etwa 50 Mrd. t in der Westsahara-Region in Marokko, 3,2 Mrd. t in China, 2,8 Mrd. t in Ägypten und 2,2 Mrd. t in Algerien. Die weltweiten Ressourcen inklusive jener im Atlantik und Pazifik werden sogar auf 300 Mrd. t geschätzt.

Europa ist jedoch bislang auf ausländische Importe angewiesen. Befürchtet wird deshalb, dass Länder wie z.B. China Ausfuhrbeschränkungen erlassen könnten. Der weltweit größte Produzent war im vergangenen Jahr die Volksrepubkik (85 Mio. t) vor Marokko (40 Mio. t) und den USA (21 Mio. t).

Norge Mining: Phosphorverarbeitungskapazitäten in Europa "dringend" aufbauen

Norge Mining sucht in Norwegen nach Phosphat, Vanadium und Titanium. Das Unternehmen will dabei einen "schonungsvollen und nachhaltigen Bergbau" gewährleisten, wie es im Selbstportrait heißt.

Der in London ansässige Explorer – das sich selbst als "anglo-norwegisch" beschreibt – hat in den vergangenen Jahren 61 Lizenzen in fünf Gebieten erworben: Bjerkreim, Eigersund, Lund, Sokndal und Bømlo-Lykling. Eine Börsennotierung besteht bislang noch nicht.

Die Beirätin Dr. Jana Plananska erläuterte zum Wochenauftakt in einem Blogbeitrag, warum der Phosphorfund in Norwegen so bedeutsam ist. Dabei spielt nicht nur die absolute Größe des Vorkommens eine Rolle, sondern auch seine Qualität.

So stammten derzeit etwa 80 % des geförderten Phosphats aus Sedimentquellen. Diese seien jedoch mit einem höheren Verschmutzungsgrad verbunden und die Qualität deshalb geringer als die der magmatischen Ressourcen unter dem Boden Norwegens. Zur Erreichung der notwendigen Reinheit seien deshalb bei den bislang üblichen Herkunftsquellen aufwändigere Verfahren notwendig.

Plananska weist darauf hin, dass es in Europa derzeit keine Phosphorverarbeitungskapazitäten gebe. Diese müssten deshalb dringend aufgebaut werden. Die energieintensive Phosphorraffination ist jedoch weitgehend China, Vietnam und Kasachstan beheimatet.

Norge Mining sieht seine zukünftige Kundschaft offenbar breit gefächert. So bestehen Mitgliedschaften beim Fertilizer Institute ebenso wie bei der European Raw Material Alliance (ERMA). Letztere betont, dass die bekannten Reserven an hochwertigem Phosphatgestein langsam zur Neige gingen und zudem auf nur wenige Lieferanten außerhalb Europas entfielen.

Der aktuelle Fund kommt nicht aus heiterem Himmel. Norge Mining hatte erstmals im Jahr 2018 auf Basis von Informationen des norwegischen geologischen Dienstes Untersuchungen an dem Erzkörper durchgeführt, der neben Phosphat auch Vanadium und Titan in nicht näher genannten Mengen enthält.

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