Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.805 (08.01 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24
Handelsstunden bei 1.1741 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf
109.08. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.78. EUR-CHF oszilliert bei 1.1396.
Wir leben in Zeiten, die von politischen Risiken determiniert sind. Während die konjunkturelle Entwicklung relativ gut zu
prognostizieren ist, sind die offenen Flanken in der Politik stets für Überraschungen gut. Deshalb ist es wenig
unerwartet, dass sich der Markt vor dem Notenbankertreffen in der US-Kleinstadt Jackson Hole zurück hält und erst
einmal die Möglichkeit auf Aussagen aus der Geldpolitik abwartet. Einstellen müssen wir uns allerdings nicht auf eine
Notenbankagenda, da dieses Symposium eher philosophischen Charakter hat und weniger das übliche Tagesgeschäft
behandelt wird.
Die wirtschaftliche Entwicklung
Europas Konjunktur bleibt auf Kurs. Auch im August wurden deutlich positive Einkaufsmanagerindizes ausgewiesen.
Während die Dienstleister einen Rückgang von 55,4 auf 54,9 Punkte meldeten, legte das verarbeitende Gewerbe um
0,8 Zähler auf 57,4 zu, besonders positiv fielen hier die Exportbestellungen ins Auge.
Der Sammelindex Composite legte marginal um 0,1 Punkte zu und notiert aktuell mit 55,8 Punkten auf einem 2-
Monatshoch.
Das Wachstum bleibt damit hoch, aber leicht unterhalb der 0,6% Wachstumsrate im zweiten Quartal.
In den Daten des Verbrauchervertrauens spiegelt sich die wirtschaftliche Entwicklung wider. Hier befinden wir uns seit 5
Jahren in einem breit angelegten Aufwärtstrend. Im August wurde ein Anstieg um 0,2 auf -1,5 Punkte festgestellt, wie
die EU-Kommission mitteilte. Experten hatten einen Rückgang in Richtung 1,8 Zähler erwartet.
Aus den USA werden Divergenzen zwischen der Produktion, die um -0,8 leichter notierte und auf 52,5 Punkte abfiel und
dem Dienstleistungssektor, der eine sehr positive Überraschung ablieferte, verstärkt. Der sehr bedeutende Sektor liegt
nun bei 56,9 Zählern und markiert das höchste Niveau seit April 2014.
Der aggregierte Index stieg von 54,6 auf 56,0 und signalisiert den höchsten Wachstumsclip seit 27 Monaten jenseits der
3% annualisierten BIP-Rate.
Auch im Hinblick auf den US-Häusermarkt zeigt sich, dass die gefühlten Daten schon seit längerer Zeit nicht mehr in Einklang mit den dokumentierten, harten Daten stehen. Verkäufe von Neubauten gaben deutlich um 9,4% nach und lagen bei einem Monatswert von 571.000 nach 610.000 im Juni. Die Erwartungen lagen bei einem stabilen Wert. Auch gegenüber dem Vorjahreswert sah die Zahl rabenschwarz aus und lag 8,9% unterhalb des Vorjahres.
In den Brexitverhandlungen versucht die Londoner Finanzaristokratie in einem neuen Anlauf ihre Interessenslagen zu wahren und dem mächtigen Finanzsektor die Türen in die Europäische Union offen zu halten. Erreicht werden soll ein gegenseitiger Zugang der Finanzfirmen zu den jeweiligen Märkten mit der EU. Dieses Vorgehen ist bereits eine Stufe niedriger angesetzt und zeigt, wie schwierig ein Durchdringen für die Briten sein wird, wenn die EU in Verhandlungen eine harte Gegenposition einnimmt.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung bezüglich EUR-USD favorisiert. Eine neue Bandbreite ist etabliert. 1.10 – 1.12 stellt eine solide Unterstützungszone dar, während das Niveau 1.18 – 1.20 eine (noch) markante Widerstandszone liefert. „Buy the Euro-Dip“ Strategien sind in der Bandbreite favorisiert.
Viel Erfolg!
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