Europa
Die eingehenden Daten, vor allem die aus Deutschland, haben unsere Erwartungen verstärkt, dass die EZB quantitative Lockerungsmaßnahmen ergreifen wird. Die Erholung in der Eurozone hat nachgelassen und das Abwärtsrisiko für die Wirtschaft nimmt zu. Inzwischen bleibt der EURO stark und es baut sich disinflationärer Druck auf. Wir könnten ein 1 Billionen schweres QE-Programm sehen, aufgeteilt in einem Verhältnis von 60/40 auf den öffentlichen/privaten Sektor, wobei die Möglichkeit besteht, dass später die Devisenkurse in Angriff genommen werden. Erwartungen, dass die Maßnahmen im Juni die Finanzierungsbedingungen erleichtern werden, und Erwartungen an solide Gebote für die TLTROs im September und Dezember lassen vermuten, dass bei der Sitzung am 4. September keine Maßnahmen ergriffen werden.
Japan
Logische Denkansätze, dass die Umsatzsteuererhöhung vom April das Kaufverhalten der Verbraucher extrem beeinflusst haben könnte, stehen weiterhin zur Diskussion. Die Meinungen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Verbrauchssteuererhöhung gehen klar auseinander, was wiederum dazu führt, dass auch die Erwartungen an die Geldpolitik unterschiedlich sind. Die vor kurzem gemäßigt klingende Rede von Kuroda von der BoJ scheint ein Bekenntnis zu zeigen, für "einige Zeit" an der aggressiven Geldpolitik festzuhalten, um eine japanische Deflation zu umgehen. Es herrscht nun jedoch Konsens über die Form von möglichen zusätzlichen Maßnahmen, und wann und ob diese durchgeführt werden. Dies ist ein besonderer Schwerpunkt für die Wirtschaftsindikatoren in dieser Woche. Laut Abe bleiben die Exportvolumen trotz des schwächeren JPY niedrig. Ein Teil des Problems liegt in einem Wechsel der japanischen Exporte von Verbrauchsgütern hin zu Industriegütern. Dies macht die japanischen Exporte für die Hersteller weniger anfällig für Preisänderungen als die Verbraucher, die durch niedrigere Preise zum Kauf angeregt werden.
EURUSD Der EUR/USD ist gestern auf neue Tiefststände abgerutscht, womit der anhaltende Verkaufsdruck bestätigt wird. Die kurzfristige technische Struktur ist negativ, so lange die Preise unterhalb des Stundenwiderstands bei 1,3297 (Hoch vom 22. 8. 2014) verharren. Ein Anfangswiderstand zeigt sich bei 1,3220 (Tief vom 25. 8. 2014). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 1,3105.Langfristig befindet sich der EUR/USD in einer Abfolge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs seit Mai 2014. Ein langfristiger Abstieg in Richtung der starken Unterstützungszone zwischen 1,2755 (Tief vom 9. 7. 2013) und 1,2662 (Tief vom 13. 11. 2012) wird favorisiert. Aufgrund der überverkauften Bedingungen achten Sie jedoch kurzfristig auf die Schlüsselunterstützung bei 1,3105 (Tief vom 6. 9. 2013). Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,3444 (Hoch vom 28. 7. 2014).
GBPUSD Der GBP/USD hat am Montag intraday eine bullische Trendumkehr (Hammer) vollzogen. Infolge der überverkauften Bedingungen und der Nähe zur Schlüsselunterstützung bei 1,6460 ist eine kurzfristige Erholung möglich. Ein Anfangswiderstand befindet sich bei 1,6601 (Hoch vom 21. 8. 2014). Weitere Widerstände finden sich bei 1,6679 (achten Sie auf die abfallende Trendlinie) und 1,6739. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,6501 (Tief vom 25. 8. 2014). Langfristig macht der Bruch der Schlüsselunterstützung bei 1,6693 (Tief vom 29. 5. 2015, beachten Sie auch die 200er DMA) den positiven Ausblick ungültig, der von dem vorherigen 4-Jahreshoch stammt. Doch das Fehlen eines mittelfristig bärischen Umkehrmusters und die kurzfristig überverkauften Bedingungen deuten nicht auf eine unmittelbare bärische Entwicklung hin. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich nun bei 1,6460 (Tief vom 24. 3. 2014).
USDJPY Der USD/JPY konnte sich nicht über seinem Schlüsselwiderstand bei 104,13 halten, was kurzfristig auf ein zurückgehendes Kaufinteresse hindeutet. Ein Bruch der Stundenunterstützung bei 103,50 (Tief vom 22. 8. 2014) würde die verschlechterte kurzfristige technische Struktur bestätigen. Eine weitere Unterstützung liegt bei 102,91 (Intradaytief). Ein Widerstand liegt nun bei 104,49 (Hoch vom 25. 8. 2014). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, solange die Schlüsselunterstützung bei 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) hält. Ein Ausbruch nach oben aus der bestehenden Konsolidierungszone zwischen 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) und 103,02 würde darauf hindeuten, dass der zugrunde liegende bullische Trend wieder aufgenommen wird. Starke Widerstände befinden sich bei 105,44 (Hoch vom 2. 1. 2014) und 110,66 (Hoch vom 15. 8. 2008).
USDCHF Der USD/CHF hat den starken Widerstand bei 0,9156 durchbrochen. Die kurzfristige technische Struktur ist positiv so lange die Stundenunterstützung bei 0,9138 (Tief vom 26. 8. 2014) hält. Eine weitere Unterstützung liegt bei 0,9104 (Tief vom 22. 8. 2014). Aus einer langfristigen Perspektive deutet die jüngste technische Verbesserung auf ein Ende der großen korrektiven Phase hin, die im Juli 2012 begonnen hat. Das durch die Doppelboden-Formation implizierte langfristige Aufwärtspotenzial liegt bei 0,9207. Ein Schlüsselwiderstand befindet sich bei 0,9250 (Hoch vom 7. 11. 2013).