Metalle bleiben auch im Anschluss an die Rallye letzte Woche weiter gefragt. Kupfer, Aluminium, Blei, Nickel und Zinn sind deutlich teurer als noch Ende Oktober, weil die Märkte auf ein Nachlassen des geldpolitischen Drucks hoffen. Im Windschatten der Metalle legen auch Minenaktien deutlich zu – und nicht nur die der großen Bergbauriesen.
Ende der vergangenen Woche schöpften die Anleger Hoffnung. Möglicherweise, so die Interpretation der US-Arbeitsmarktdaten, wird der aktuelle Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve Bank früher enden als bislang eingepreist. Zu den größten Profiteuren gehörten die Industriemetalle.
Nach Rallye vom Freitag: Preise bleiben auch in dieser Woche stabil
Der Preis des in drei Monaten fälligen Kupferkontrakts an der London Metal Exchange (LME) legte um am Freitag um 7,12 % auf 8.099 USD pro Tonne zu – der stärkste Tagesgewinn seit 2009. Der Aluminiumpreis stieg um 4,04 % auf 2355,50 USD. Zink verteuerte sich um 5,66 % auf 2.874 USD. Der Preis für Nickel stieg um 4,42 % auf 23.811 USD, Zinn verteuerte sich um 6,25 % auf 18.872 USD.
Lediglich Blei – das demnächst in den Bloomberg Commodity Index aufgenommen wird – tendierte lediglich minimal im Plus und kostete am Freitagabend 1996,50 USD.
Trotz der enormen Kurszuwächsen kam es an den ersten beiden Handelstagen der neuen Woche nicht zu größeren Gewinnmitnahmen. Kupfer etwa notierte am Dienstagnachmittag bei 8.060 EUR, Aluminium kostete 2.350 USD.
Zink stieg gegenüber dem Schlusskurs am Freitag sogar weiter auf 2.920 USD. – ebenso Zinn, das am Dienstag bei 19.705 USD pro Tonne gehandelt wurde. Nickel notierte bei 23.830 USD und damit ebenfalls leicht höher. Für Blei wurden 2.039 USD gezahlt.
Ein Blick auf die Preisentwicklung der letzten zwei Wochen, beginnend am 24. Oktober und basierend auf den LME 3-Monats-Kontrakten:
- Aluminium: +8,9 %
- Kupfer: +5,2 %
- Nickel: +7,7 %
- Zink: – 3 %
- Zinn: +7,4 %
- Blei: +5,3 %
Höhere Metallpreise: Rückenwind für Minenaktien
Die steigenden Metallpreise haben auch Minenaktien Rückenwind verliehen. Die Papiere vieler großer Rohstoffunternehmen sind in der vergangenen Woche deutlich teurer geworden. Die Kursveränderung einiger großer Minen- und Bergbauaktien auf Wochensicht:
Deutlich schwächer zeigen sich große Goldminenaktien. Sowohl Barrick Gold (WKN: 870450, ISIN: CA0679011084) als auch Newmont Mining (WKN: 853823, ISIN: US6516391066) sind auf Wochensicht im Minus. Hier ist allerdings ein genauerer Blick empfehlenswert. Beide Aktien haben in der vergangenen Woche nach der Vorlage enttäuschender Quartalsdaten deutlich verloren.
Die Aktie von Newmont etwa gab zwischenzeitlich um rund 10 % nach. Mittlerweile ist der Großteil des Kursverlustes wieder aufgeholt. Ähnlich verhält es sich bei Barrick Gold (NYSE:GOLD). Die Aktie hatte in der letzten Woche binnen weniger Stunden fast 9 % an Wert verloren, notiert auf Wochensicht mittlerweile aber nur noch knapp 3 % im Minus.
Dies lässt sich zum einen mit der jüngsten Erholung beim Goldpreis erklären, die bislang allerdings noch recht bescheiden ausfällt. Zum anderen hoffen viele Marktteilnehmer womöglich auf ein Ende der straffen Zinspolitik in den USA. Dies wiederum würde den Höhenflug des Dollars beenden und damit Raum für weitere Kurserholung bei Gold schaffen.
Auch Aktien von Explorationsgesellschaften profitieren
Nicht nur die großen Bergbaugesellschaften und Goldminenbetreiber konnten profitieren. Auch Explorationsgesellschaften mit Gold- und/oder Silberprojekten legten in den vergangenen Tagen teils außerordentlich zu.
So notiert etwa die Aktie des Goldexplorers Element79 Gold (CSE:ELEM) (WKN: A3E41D, ISIN: CA28619A1012) am Dienstag rund 50 % höher als zum Tief in der Vorwoche gezahlt wurden. Weitere Beispiele: Pasofino Gold (WKN: A3CSQB, ISIN: CA7026573054) notiert trotz einer Korrektur in den letzten Tagen rund 18 % höher als noch in der vergangenen Woche, Southern Silver (TSXV:SSV) (WKN: A12BX1, ISIN: CA8438142033) legte auf Wochensicht um mehr als 40 % zu.