Der Euro eröffnet heute (07.52 Uhr) bei 1,3010, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1,2956 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 96,05. In der Folge notiert EUR/JPY bei 125,00, während EUR/CHF bei 1,2375 oszilliert.
Der US-Arbeitsmarktbericht konnte per Februar überzeugen. Die Arbeitslosenquote sank von zuvor 7,9% auf 7,7%. Aussagefähiger ist die Beschäftigungsentwicklung außerhalb des Agrarsektors. Hier wurden per Februar 236.000 neue Stellen geschaffen. Die Prognose lag bei 160.000. Die Revision des Vormonatswerts von 157.000 auf 119.000 wurde vom Markt weitgehend ignoriert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit legte von 34,4 auf 34,5 Stunden zu.
Der US-Arbeitsmarktbericht war wesentlicher Katalysator der Befestigung des USD am Freitag. Der Euro sank nach Höchstkursen bei 1,3134 auf bis zu 1,2956. Gegenüber JPY, CHF und GBP war die USD-Festigkeit noch ausgeprägter.
Der Blick auf den langfristigen Chart belegt, dass die Beschäftigung am US-Arbeitsmarkt auf dem Niveau des Jahres 2005 oszilliert. Der Trend ist positiv. Das Niveau ist prekär. Das gilt um so mehr, als dass das Interventionsvolumen der Federal Reserve wesentlicher Katalysator der Stabilität ist und nicht endogene konjunkturelle Dynamik. Das gilt vor allen Dingen für den sich erholenden Bausektor. Ergo freuen wir uns über die Tendenz, wir sind aber auch kritisch bezüglich der unterliegenden Qualität eingestellt, die nichts mit freien Märkten und endogener Stärke zu tun hat.

Chinas Daten waren durchwachsen. Wir verweisen auf die Rubrik „Letzte Nachrichten“. Der Automobilabsatz mit 14,7% Anstieg im Jahresvergleich als auch „Fixed Asset Investment“ mit +21,2% im Jahresvergleich stechen positiv hervor. Dagegen konnten die Industrieproduktion mit +9,9% nach zuvor +10,3% als auch die Einzelhandelsumsätze mit +12,3% nach zuvor 15,2% keine positiven Akzente setzen. Der Anstieg der Verbraucherpreise um 3,2% nach zuvor 2,0% impliziert dennoch eine sehr solide Nachfragesituation und eine weniger flexible Angebotssituation bei Verbrauchsgütern (Erzeugerpreise -1,6% JV).
In den Medien wurde von enttäuschenden chinesischen Daten gesprochen. Diese Interpretationsvariante ist ambitioniert. Das „Lunar New Year“ bringt grundsätzlich Verzerrungen mit sich. Die hohe Nachfrage nach hochwertigen Kfz steht im Widerspruch zu der geringeren Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze. Der leicht gesunkenen Industrieproduktion messen wir keine besondere Bedeutung zu.
Einzelhandelsumsätze (alle Charts © Moody’s Economy.com)

Industrieproduktion:

„Fixed Asset Investment:

Wir kommen heute morgen nicht umhin die Ratingagentur Fitch zu würdigen. Die Ratingagentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit des von der Schuldenkrise gebeutelten Landes am Freitag auf "BBB+" und damit eine Note unter die bisherige Bewertung "A-" herunter. Fitch versah die neue Note zudem mit einem negativen Ausblick und drohte damit weitere Herabstufungen an. Das nehmen wir zur Kenntnis und fragen uns, ob Fitch nachfolgende Nachricht mitverarbeitet hat?
Die Mehrheit der Italiener ist einer Umfrage zufolge gegen ein Referendum über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone. 69 Prozent sprachen sich dagegen aus, wie eine Erhebung des Instituts Ispo für die Zeitung "Corriere della Sera" am Sonntag ergab. Lediglich 30 Prozent waren der Ansicht, dass ein Referendum sehr gut oder gut sei. Der euroskeptische Politiker und Ex-Komiker Beppe Grillo hatte ein solches Votum ins Gespräch gebracht. Wie die Umfrage weiter zeigte, wollen 74 Prozent der Italiener den Euro jedoch behalten. Lediglich 16 Prozent plädieren für eine Rückkehr zur Lire. Auch unter den Anhängern von Grillos "Bewegung Fünf Sterne" ist das Bild klar: 73 Prozent von ihnen wollen den Euro als Zahlungsmittel und 65 Prozent sind gegen ein Referendum.
Keine Frage, es ist ein „Soft Spot“, in der Frage der Defizitkrise jedoch von hoher Bedeutung. Ja, reden wir von Defiziten und bemühen uns um einen Vergleich mit dem AAA bewerteten USA:

Nachhaltige Reformpolitik hat kontraktive Wirkung auf die Wirtschaftsleistung. Ergo ist der Blick auf die kurzfristige Konjunkturlage eine Verneinung der mittel- und langfristigen besseren Konjunkturlage als Folge der Reformen. Die Kontraktion im Rahmen von nachhaltiger Reformpolitik ist grundsätzlich Ausdruck einer strukturellen Gesundung und besseren Allokation aller Produktionsfaktoren innerhalb des Wirtschaftsraums. Am Beispiel UK wird deutlich, dass Fitch still hält, obwohl das UK alle Konjunkturprognosen und Reduktionsziele des öffentlichen Haushalts verfehlt.
Die belastbaren Fakten mit einem Unterschied zu den USA im Primärhaushalt von +9,1% des BIP sprechen für Italien. Wir sind irritiert, was Ratingagenturen bei Italien abliefern und was sie bei den USA und UK schuldig bleiben ….
Diese Asymmetrie forciert finanz- und realwirtschaftliche Kapitalzuflüsse in nicht kontinentaleuropäische Richtungen. „Food for thought!“
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1,2950 – 1,3250 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
Der US-Arbeitsmarktbericht konnte per Februar überzeugen. Die Arbeitslosenquote sank von zuvor 7,9% auf 7,7%. Aussagefähiger ist die Beschäftigungsentwicklung außerhalb des Agrarsektors. Hier wurden per Februar 236.000 neue Stellen geschaffen. Die Prognose lag bei 160.000. Die Revision des Vormonatswerts von 157.000 auf 119.000 wurde vom Markt weitgehend ignoriert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit legte von 34,4 auf 34,5 Stunden zu.
Der US-Arbeitsmarktbericht war wesentlicher Katalysator der Befestigung des USD am Freitag. Der Euro sank nach Höchstkursen bei 1,3134 auf bis zu 1,2956. Gegenüber JPY, CHF und GBP war die USD-Festigkeit noch ausgeprägter.
Der Blick auf den langfristigen Chart belegt, dass die Beschäftigung am US-Arbeitsmarkt auf dem Niveau des Jahres 2005 oszilliert. Der Trend ist positiv. Das Niveau ist prekär. Das gilt um so mehr, als dass das Interventionsvolumen der Federal Reserve wesentlicher Katalysator der Stabilität ist und nicht endogene konjunkturelle Dynamik. Das gilt vor allen Dingen für den sich erholenden Bausektor. Ergo freuen wir uns über die Tendenz, wir sind aber auch kritisch bezüglich der unterliegenden Qualität eingestellt, die nichts mit freien Märkten und endogener Stärke zu tun hat.

Chinas Daten waren durchwachsen. Wir verweisen auf die Rubrik „Letzte Nachrichten“. Der Automobilabsatz mit 14,7% Anstieg im Jahresvergleich als auch „Fixed Asset Investment“ mit +21,2% im Jahresvergleich stechen positiv hervor. Dagegen konnten die Industrieproduktion mit +9,9% nach zuvor +10,3% als auch die Einzelhandelsumsätze mit +12,3% nach zuvor 15,2% keine positiven Akzente setzen. Der Anstieg der Verbraucherpreise um 3,2% nach zuvor 2,0% impliziert dennoch eine sehr solide Nachfragesituation und eine weniger flexible Angebotssituation bei Verbrauchsgütern (Erzeugerpreise -1,6% JV).
In den Medien wurde von enttäuschenden chinesischen Daten gesprochen. Diese Interpretationsvariante ist ambitioniert. Das „Lunar New Year“ bringt grundsätzlich Verzerrungen mit sich. Die hohe Nachfrage nach hochwertigen Kfz steht im Widerspruch zu der geringeren Wachstumsrate der Einzelhandelsumsätze. Der leicht gesunkenen Industrieproduktion messen wir keine besondere Bedeutung zu.
Einzelhandelsumsätze (alle Charts © Moody’s Economy.com)

Industrieproduktion:

„Fixed Asset Investment:

Wir kommen heute morgen nicht umhin die Ratingagentur Fitch zu würdigen. Die Ratingagentur Fitch stufte die Kreditwürdigkeit des von der Schuldenkrise gebeutelten Landes am Freitag auf "BBB+" und damit eine Note unter die bisherige Bewertung "A-" herunter. Fitch versah die neue Note zudem mit einem negativen Ausblick und drohte damit weitere Herabstufungen an. Das nehmen wir zur Kenntnis und fragen uns, ob Fitch nachfolgende Nachricht mitverarbeitet hat?
Die Mehrheit der Italiener ist einer Umfrage zufolge gegen ein Referendum über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone. 69 Prozent sprachen sich dagegen aus, wie eine Erhebung des Instituts Ispo für die Zeitung "Corriere della Sera" am Sonntag ergab. Lediglich 30 Prozent waren der Ansicht, dass ein Referendum sehr gut oder gut sei. Der euroskeptische Politiker und Ex-Komiker Beppe Grillo hatte ein solches Votum ins Gespräch gebracht. Wie die Umfrage weiter zeigte, wollen 74 Prozent der Italiener den Euro jedoch behalten. Lediglich 16 Prozent plädieren für eine Rückkehr zur Lire. Auch unter den Anhängern von Grillos "Bewegung Fünf Sterne" ist das Bild klar: 73 Prozent von ihnen wollen den Euro als Zahlungsmittel und 65 Prozent sind gegen ein Referendum.
Keine Frage, es ist ein „Soft Spot“, in der Frage der Defizitkrise jedoch von hoher Bedeutung. Ja, reden wir von Defiziten und bemühen uns um einen Vergleich mit dem AAA bewerteten USA:

Nachhaltige Reformpolitik hat kontraktive Wirkung auf die Wirtschaftsleistung. Ergo ist der Blick auf die kurzfristige Konjunkturlage eine Verneinung der mittel- und langfristigen besseren Konjunkturlage als Folge der Reformen. Die Kontraktion im Rahmen von nachhaltiger Reformpolitik ist grundsätzlich Ausdruck einer strukturellen Gesundung und besseren Allokation aller Produktionsfaktoren innerhalb des Wirtschaftsraums. Am Beispiel UK wird deutlich, dass Fitch still hält, obwohl das UK alle Konjunkturprognosen und Reduktionsziele des öffentlichen Haushalts verfehlt.
Die belastbaren Fakten mit einem Unterschied zu den USA im Primärhaushalt von +9,1% des BIP sprechen für Italien. Wir sind irritiert, was Ratingagenturen bei Italien abliefern und was sie bei den USA und UK schuldig bleiben ….
Diese Asymmetrie forciert finanz- und realwirtschaftliche Kapitalzuflüsse in nicht kontinentaleuropäische Richtungen. „Food for thought!“
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1,2950 – 1,3250 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!