Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0742 (07.56Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0660 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.55. In der Folge notiert EUR/JPY bei 128.45. EUR/CHF oszilliert bei 1.0255.
Der Euro konnte in den letzten 24 Stunden leicht an Boden gewinnen. Die Situation in Griechenland bleibt derzeit entscheidender Katalysator für die Bewertung.
Es gab zarte Ansätze, die geringfügigen Optimismus zulassen: Herr Varoufakis sprach bezüglich der Gespräche zwischen Athen und der Troika von Annäherungen. Auch EZB –Ratsmitglied Coeure stimmte in diesen Chor ein. Aus der Spitze der EU kamen Warnungen, dass das Thema Grexit bezüglich der Risiken für die EU und Eurozone nicht unterschätzt werden sollte. Implizit wird damit eine erhöhte Kompromissbereitschaft der EU signalisiert.
Die EZB will die griechischen Banken grundsätzlich über Wasser halten. Grundlage ist aber die Solvenzvoraussetzung griechischer Banken. In der New York Times wurde berichtet, dass diesbezüglich in der EZB erhöhte Sicherheitsanforderungen bei den hinterlegten Papieren (50%) diskutiert würden. An dieser Stelle wird der Druck auf Athen erhöht, um auch die dortige Kompromissbereitschaft positiv zu beeinflussen. In Athen bemüht man sich in Gesprächen mit Gazprom um Vorschüsse auf zukünftige Pipeline Geschäfte. Hier kommt Hoffnung auf ein neues Geschäftsmodell auf die Agenda. Bezüglich der massiven Enttäuschungen in der Auseinandersetzung mit Athen, in der das spieltheoretische Momemnt des Herrn Varoufakis latent erkennbar war, ist überbordender Optimismus absolut unangebracht. Dennoch sollten die zarten Ansätze, die Lösungsmöglichkeiten suggerieren, nicht ignoriert werden.
Der deutsche ZEW-Index lieferte divergierende Signale. Der im Mittelpunkt stehende Sentimentindex sank per Berichtsmonat April unerwartet von zuvor 54,8 auf 53,3 Punkte. Die Prognose war bei 55,3 Zählern angesiedelt. Hintergrund sind fraglos die mit dem Griechenlanddrama verbundenen Risiken, die derzeit in der Wahrnehmung and en Finanzmärkten im Fokus sind. Damit kam es zum ersten Rückgang seit Oktober 2014. Losgelöst von dieser Betrachtung bewegt sich der Index auf hohem Niveau, das als unkritisch klassifiziert werden muss.
Der Lageindex (Current Conditions) legte dagegen unerwartet stark von zuvor 55,1 auf 70,2 Punkte zu. Hier war die Prognose bei 56,0 Zählern angesiedelt.
Damit wurde der höchste Wert seit Juli 2011 markiert.
Fasst man beide Indices zusammen, ergibt sich ein Bild, das einerseits Ausdruck eines fortgesetzten Aufschwungs ist und andererseits das Risiko für den Fortgang dieser positiven Tendenz etwas höher als im Vormonat bewertet.
Am Ende zwingt es zum Fazit: Wirtschaft und Politik – ein Dilemma! Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 – 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.
Viel Erfolg!
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