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Rosige Zukunft für den Uranpreis

Veröffentlicht am 24.02.2014, 12:52
MAII
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Wie wir bereits im November und Dezember berichtet haben, antizipieren wir deutlich ansteigende Uranpreise in 2014 dank einer Vielzahl von Gründen. Die fundamentalen Rahmenbedingungen für Uran und Kernkraft sind besser als je zuvor. Mehr Atomreaktoren befinden sich im Bau, sind geplant und vorgeschlagen als vor dem Fukushima-Zwischenfall.

Enwicklung des Uranpreises in USD

Damit Uranpreise in absehbarer Zeit ansteigen, muss man sich nicht nur die Reaktoren vor Augen halten, die sich weltweit im Bau befinden, sondern insbesondere diejenigen, die demnächst ans Netz angeschlossen werden. In China befinden sich momentan 28 Reaktoren im Bau, wobei 5 noch dieses Jahr in Betrieb gehen. Indes hat Japan seine Bewerbungen eingereicht, um 17 Reaktoren wieder in Betrieb zu nehmen, wobei Analysten damit rechnen, dass dieses Jahr mindestens 6-8 Reaktoren die Start-Genehmigung bekommen werden. Sowohl China als auch Japan stehen somit kurz davor, gehörige Nachfrage-Menge in den Uranmarkt zurückfliessen zu lassen.

Die USA sind abhängiger von ausländischem Uran als Öl, da sie jährlich mehr als 23.000 Tonnen Uran verbrauchen und nur 2,300 Tonnen selber produzieren. 1993 unterzeichnete die USA mit Russland das sog. ‘Megatons to Megawatts’-Abrüstungsprogramm, wobei die USA von den Russen 500 Tonnen HEU (“High-Enriched Uranium”) bzw. hochangereichertes Uran aus nuklearer Abrüstung und Militär-Lagerhaltung abkauften. Der Liefervertrag wurde für 20 Jahre geschlossen, womit dieser letztes Jahr endete.



Das ‘Megatons to Megawatts‘-Program hatte einen substantiellen Anteil bei der Eliminierung von Nuklearwaffen in Russland und bei der Kernkraft-Gewinnung in den USA. Nahezu jedes kommerzielles Kernkraftwerk in den USA hat dank diesem Programm nuklearen Brennstoff erhalten.”

(Ernest Moniz, US Energie-Minister, in 2013)

Gemäss dem jüngsten Januar 2014 Update der World Nuclear Association:

- Diese 500 Tonnen HEU, die in Form von abgereichertem LEU (“Low-Enriched Uranium”) in mehr als 200 Frachtschiffen den Atlantik überquerten, lieferten etwa 10% der gesamten US-Elektrizität während den letzten 15 Jahren, was etwa 12% der globalen Urannachfrage während den letzten Jahren entspricht.

- Diese 500 Tonnen HEU hatten das Äquivalent von rund 150.000 Tonnen Uran (177.000 Tonnen U3O8 bzw. 2,5-mal so viel wie die jährliche Nachfrage), wovon 112.000 Tonnen in den Markt verkauft wurden.

- Dies entspricht im Durchschnitt 8.850 Tonnen U3O8 pro Jahr aus Uranminen während den letzten 20 Jahren.

Bereits im Jahr 2011 unterzeichneten USA und Russland einen neuen Vertrag für zukünftige Lieferungen, wobei das LEU von nun an von Russlands kommerziellen Anreicherungsprogrammen stammt und nicht mehr von der Waffen-Abreicherung. Laut diesem neuen Vertrag sollen die Lieferungen bis 2015 Ausmasse erreichen, die in etwa der Hälfte der Menge entspricht, die unter dem vorherigen HEU-Programm geliefert wurden (es existiert eine Option, dass bis zur gleichen Mengen wie zuvor erhöht werden kann). Der Vertrag soll bis 2022 in Kraft sein.

Gemäss dem neuen Vertrag wird das Eingangsmaterial für das zu liefernde LEU auch nicht aus russischen Uranminen kommen. Somit ist der neue Vertrag lediglich ein Dienstleistungsvertrag zur Anreicherung. Die USA müssen nämlich dieses Uran selber besorgen, nach Russland liefern und schliesslich das produzierte LEU abkaufen.

Die Quintessenz ist, dass das neue Ersatzabkommen den USA überhaupt nicht hilft, ihr Problem der Sicherung von Uranangebot zu lindern – ganz im Gegenteil: es wird schlimmer.

Da die USA jährlich 23.000 Tonnen U3O8 konsumieren und nur 2,300 Tonnen im eigenen Land gefördert werden, so befinden sich die USA nun am Haken bzw. sind verpflichtet, mindestens 20.700 Tonnen jährlich zu besorgen – jeder kann selber erraten, woher diese Mengen kommen sollen. Diese Zahl dürfte indes noch höher liegen, da der Grossteil der US-Minenproduktion im Besitz der russischen Regierung ist, womit es den Russen überlassen ist, ob sie alles selber nach Russland exportieren.

Die Angebotsseite sieht positiv für höhere Uranpreise aus, da die stark gebeutelten Preise die Nebenwirkung bescheren, dass zahlreiche Minen-Entwicklungsprojekte verzögert werden, bereits auf Eis gelegt oder gänzlich annulliert wurden, wodurch sich die Angebotsseite für mehrere Jahre signifikant verschlechtert hat.

Dem Uranmarkt droht ein dramatisches Angebotsrisiko – aufgrund der niedrigen Marktpreise. Die durchschnittlichen Grenz-Produktionskosten für das globale Minenangebot stehen bei rund $40/Pfund, während die Spotpreise aktuell bei $35/Pfund U3O8 notieren. JPMorgan und andere haben bereits gewarnt, dass der Markt auf $75-80/Pfund U3O8 ansteigen muss, damit es überhaupt einen Anreiz für die Entwicklung von neuen Uran-Projekten gibt.

Produktionskostenkurve der Uraniumminen 2010

Während es zwischen 1950-1990 noch mehr Minenangebot als Nachfrage gab, so übertrifft die Nachfrage das Angebot seither:

Globale Uraniumproduktion und -nachfrage

Warum sind die Uranpreise so niedrig und warum zeichnet sich ein starker Rebound ab?



Rund 20% aller grossen Nuklearreaktoren weltweit sind ausgefallen. Alle 55 japanischen Reaktoren wurden geschlossen, 6 davon für immer. Dies hatte eine riesige Lagermenge an ungenutzten Brennstoffen und vertraglich zugesicherten Brennstoffen für das langfristige Angebot zur Folge. Sie können das natürlich anderweitig verwenden und haben auch etwas davon woanders benutzt. Jedoch ist der Hauptgrund für die niedrigen Uranpreisen der Überschuss an Lagerhaltung aufgrund Japans. Damit in Beziehung steht die uneingeschränkte Pause, die seit März 2011 in der Welt vorherrscht. Es wurde ein gigantischer Pause-Knopf in China gedrückt, sowie in Indien und auch etwas in Russland. Das bedeutet, dass einige der langfristigen Angebotsverträge zu Überschuss-Lagerhaltung in anderen Ländern geführt hat. Meine Erfahrung in Japan lehrt mich, dass ein gigantisches Tauziehen am Laufen ist. Auf der einen Seite steht die japanische Regierung mitsamt seinen Ministerien, die entschlossen sind, die Reaktoren wieder ans Netz anzuschliessen. Warum? Wegen den immensen Kosten von Ersatzbrennstoffe, der Notwendigkeit des Baus von LNG-Anlagen, Kohle-Kraftwerken und zum Teil auch erneuerbaren Energiequellen-Anlagen. Japan importiert 90% oder 95% der fossilen Energieträger, die das Land verbrennt. Das alles bedeutet, dass Japan machbare Kernkraftwerke wieder zurückbringen will.

(Thomas Drolet im Interview “The Fukushima Effect”)


Neben der grossen Menge an Lagerhaltung ist ein weiterer Grund für die niedrigen Uranpreisen die beispiellos schwache Urannachfrage von Kernkraft-generierenden Energieversorgern („utilities“). Normalerweise wird der Grossteil des physischen Urans via Langfrist-Verträge abgewickelt. Für nukleare Energieversorger sind die Urankosten praktisch unbedeutend, da diese etwa nur 10% der Gesamtkosten ausmachen, sodass Angebotssicherheit ihnen viel wichtiger ist als die Frage, ob ein Pfund Uran $35 oder $70 kostet.

Energieversorger kaufen daher ihren Uranbedarf im Voraus für 3-5 Jahre; wie das unten aufgeführte Diagramm zeigt, war dies auch für viele Jahre der Fall – erstaunlicherweise jedoch nicht im Jahr 2013. Aufgrund Fukushima und das Abschalten aller japanischen Reaktoren war plötzlich zu viel Uran im Markt verfügbar. Es schien, als ob es keine Risiken bei der Angebotssicherheit gäbe – aus welchem Grund auch mehr Uran über den Spotpreis gehandelt wurde als über Langfrist-Verträge:

Historische Spotpreise und Langfrist-Verträge

Wie das obige Bild nahe legt, haben 2013 die Energieversorger ihre Langfrist-Bevorratung vernachlässigt, da sie nur spärlich im Spotmarkt aktiv waren. Allerdings wird erwartet, dass den Energieversorgern bereits 2014 etwa 7,2 Mio. Pfund Uran fehlen wird, wobei ungedeckte Uran-Erfordernisse in den darauffolgenden Jahren eskalieren sollen:

Ungedeckte Uran-Erfordernisse 2014-2025
Das Verhalten der Energieversorger im Jahr 2013 sichert niedrige Preise lediglich kurzfristig, da ihrem Bedarf – der nicht durch Langfrist-Verträgen abgedeckt ist – schon dieses Jahr 7,2 Mio. Pfund Uran fehlen wird. Da neue Reaktoren weltweit ans Netz angeschlossen werden, wird erwartet, dass sich diese Menge während den nächsten Jahren drastisch erhöht. Die gegenwärtige Angebotssicherheit ist illusorisch, weil das derzeitige Angebot nur solange reichlich erscheint, bis die ersten Energieversorger wieder zur historisch branchenüblichen Handelsstrategie der Langfrist-Verträge zurückwechseln. Diejenigen Energieversorger, die zu lange warten, werden realisieren:

Die Kapazitäten der produzierenden Minen sind nicht ausreichend, um die zukünftige Nachfrage mit aktuellen Preisen befriedigen zu können.

Im Oktober 2013 warnte Areva seine Kunden, nicht viel länger auf niedrige Preise zu setzen, sondern ihre Langfrist-Bevorratung bis spätestens 2015 zu sichern, damit sie nicht dazu gezwungen sein werden, mit Energieversorger aus China, Russland oder Süd-Korea zu konkurrieren. Bis heute wurde der Warnschuss nicht gehört, und dass, obwohl auch die World Nuclear Association ein Nachfragewachstum von 48% bis 2023 vorhersagt.

Der Grund, warum sich Energieversorger momentan so verhalten ist auch dem geschuldet, dass Prognosen existieren, die ein Angebotsüberschuss bis 2016 kalkulieren, woraufhin ein Defizit erwartet wird. Jedoch sind diese Prognosen gelinde gesagt dubios und nicht mehr verlässlich. Seit Dezember 2013 haben 4 Uranminen mit einer Gesamtjahresproduktion von 22,4 Mio. Pfund (ca. 15% der für 2014 erwarteten Uranminenproduktion weltweit) ihren Betrieb vorläufig eingestellt: Ranger Mine (Australien), Rössing (Namibia), Cominak und Somair (Niger). Die beiden von Rio Tinto betriebenen Minen Ranger und Rössing kämpfen gegen giftigen Klärschlamm, der ausläuft. Areva ist es indes nicht gelungen, mit der Regierung Nigers ein neues Royalty-System zu verhandeln. Noch immer ist es nicht sicher, ob Arevas Minen dort überhaupt den Betrieb wiederaufnehmen werden. Es ist nämlich so, dass Areva nicht dazu in der Lage wäre, seine nigrischen Minen mit den aktuell niedrigen Uranpreisen rentabel zu betreiben, wenn die Regierung tatsächlich die Royalties von 5,5% auf 12% anhebt.

“Auch wenn der Wert der nigrischen Uranminenproduktion in Dollar gerechnet relativ unbedeutend ist – etwa $500 Mio. pro Jahr bei heutigen Preisen – so ist es bedeutungsvoll, dass Frankreich 78% ihrer Elektrizität aus Kernkraftwerken generiert, wobei 1/3 der Brennstoffe hierfür aus dem Niger kommen. Areva betreibt die Minen, und ist nebenbei bemerket das 3. grösste Uranminenunternehmen der Welt in Hinsicht auf Produktion, wobei Areva letztes Jahr 17% des weltweiten Uranangebots gefördert hat. Hiervon kamen 45% aus dem Niger. Es ist nicht sehr schwierig zu erraten, wie schlimm sich die Dinge für Frankreich entwickeln könnten, wenn ihre Uranlieferungen aus dem Niger plötzlich zum Stillstand kommen – denn 26% von Frankreichs Kernkraftgewinnungskapazitäten würden zum Stillstand kommen.”

(Canon Bryan in “Bombed Areva suffers from ‘This Is Africa’ Syndrome”, Mai 2013).

Im Mai 2013 wurden 23 Menschen getötet und 13 Areva-Mitarbeiter verletzt, als Rebellen eine Uranmine im Niger bombardierten. Afrika ist eines der schwierigsten Orte auf der Welt, um Rohstoffe abzubauen. Ein sicheres und zuverlässiges Bergbau-Rechtssystem ist der Schlüssel für die Langfrist-Sicherung der Uranversorgung, jedoch kommen die meisten Lagerstätten in etwas problematischen Rechtsprechungen vor, einschliesslich Kasachstan, Russland und Australien. Kanada ist der beste Platz auf der Welt, um Uran-Exploration und -Abbau zu betreiben.

Uranium Langfrist-Sicherung 2009

Uran ist (noch) eines der wenigen Rohstoffmärkten, welche die Erfahrung machen (und somit Investoren vor Augen halten), dass mehr Explorationsausgaben mehr Ressourcen zu Tage fördern:

Uranium- Ressourcen und Explorationsausgaben

Eine derartige, breit manifestierte Wahrnehmung von Uranangebot und –nachfrage bestärkt unsere Zuversicht in den Markt, dass gehörige Geldsummen hauptsächlich in die kanadische Exploration investiert werden – allen voran das Uranbecken namens Athabasca Basin in Saskatchewan – wenn während den nächsten Jahrzehnten enorme Mengen an Uran weltweit benötigt werden. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, wenn mehr Uranressourcen nicht einfach mit mehr Explorationsausgaben hinzugefügt werden können. Die wenigen Unternehmen, die heute die aussichtsreichsten, nicht-entwickelten Grundstücke um das Athabasca Basin herum besitzen, werden am stärksten wachsen und einen grossen Gewinn für Investoren an Land ziehen – unabhängig davon, ob die Uranpreise weiterhin so niedrig bleiben, denn neue Entdeckungen schaffen neue Werte, so lange die Sache überhaupt einen Wert hat.

Wie wir bereits in unseren Artikel im November und Dezember 2013 präsentierten, erwarten wir vom kanadischen Athabasca Basin der mit Abstand beste Platz auf der Welt für Uranangebot zu werden. Das ist auch der Grund, warum ausländische Minenunternehmen wie die australische Rio Tinto seit ein paar Jahren versuchen, einen Fuss in diese Region zu setzen. Das Athabasca Basin bietet eines der sichersten und günstigsten Minen-Rechtssysteme und besitzt zudem die grössten und hochgradigsten Uran-Minen des Planeten, wobei am Wichtigsten ist, dass es noch immer grösstenteils unterexploriert ist und noch viele Lagerstätten beheimatet, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

In ein paar Tagen veröffentlichen wir einen Folgeartikel und gehen der Frage nach, wie Investoren am Besten von steigenden Uranpreisen profitieren können, nämlich mit Explorationsunternehmen, die neue Entdeckungen im reichhaltigen Athabasca Uranbecken machen. Wir nehmen die Aspekte unter die Lupe, die ein aussichtsreiches Grundstück ausmachen, wobei wir auch andere essentielle Eigenschaften eines gut positionierten Explorationsunternehmens beleuchten: Personen, Partnerschaften und Struktur.

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