Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der Schweiz überraschten trotz der Anspannungen auf internationaler Ebene positiv. Der Schweizer Franken konnte jedoch nicht aufholen, da er gegenüber dem Greenback um 1,0040 seitwärts handelt. Selbst der Sieg der Nationalisten bei den Europawahlen erlaubte es dem Swissy nicht, gegenüber der Einheitswährung anzuziehen, da der EURCHF über der Schwelle bei 1,12 lag.
Das Schweizer BIP ist im ersten Quartal um 0,6% gestiegen und übertraft weitgehend die Schätzungen der Ökonomen von 0,3% im Quartalsvergleich. In den letzten zwölf Monaten zog die Wirtschaft um 1,7% an und übertraf auch die Durchschnittsprognosen von 1% und die vorher nach oben revidierten Zahlen von 1,5%. Die Beschleunigung des Haushaltsverbrauchs und der Anstieg der Anlagen erklären diese guten Zahlen weitgehend. Der Haushaltsverbrauch stieg um 0,4% im Quartalsvergleich, im Vergleich zu 0,3% vorher, während die Anlagen in Kapitalgüter um 1,5% im Quartalsvergleich stiegen im Vergleich zu einem Rückgang von 0,1% im letzten Quartal 2018.
Trotz der schwachen Handelsdaten für den Monat April – die Exporte fielen um 0,6% im Monatsvergleich, während die Importe um 1,5% stiegen – blieben die Zahlen für das erste Quartal gut, da die Warenexporte um 2,2% im Quartalsvergleich gestiegen sind (vorher +5,8%), während die Dienstleistungsexporte 1,7% im Quartalsvergleich erreicht haben (+0,6% im 4. Quartal 2018). Insgesamt zeigte der Bericht, dass die Schweizer Wirtschaft relativ gut abgeschnitten hat, vor allem vor dem Hintergrund der eskalierenden Handelsspannungen zwischen den USA und China. Wir glauben trotzdem, dass 2019 ein schwieriges Jahr für die Schweizer Wirtschaft sein wird. Die jüngsten Europawahlen zeigten, dass die Kohäsion zwischen den Ländern weiter zerbricht, was für die Unternehmen nichts Gutes verheisst. Da die Schweiz ein offenes Land ist, d. h. stark von den internationalen Flüssen abhängt, vor allem mit der Union, dürfte sie unter dieser Situation nur leiden. Folglich wären wir nicht überrascht, wenn wir erneutes Interesse an als sicherer Hafen geltenden Währungen wie dem Schweizer Franken und japanischen Yen sehen würden, da die geopolitische Unsicherheit weiter zunimmt.