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Sommer-Winter Effekt bei den beliebtesten Aktien

Veröffentlicht am 11.05.2021, 21:01
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Diese Investment-Strategie funktioniert in Großbritannien schon seit 1694 und gibt Investoren einen klaren und begründeten statistischen Vorteil! Die Idee ist einfach und wird häufig unterschätzt! Beim „Sell in May and Go Away“-Ansatz geht es darum, dass Anlagejahr in Sommer und Winter zu unterscheiden. Der Artikel untersucht diese bekannte Anomalie für die beliebtesten Aktien in deutschen Depots.

Analysiert habe ich den DAX und die sieben beliebtesten Aktien der Deutschen (anonyme Depot-Studie der Euro am Sonntag in Zusammenhang mit der Comdirect – Stand: 25.12.2020). Die Auswertung der letzten 20 Jahre zeigt deutlich, welche Investment-Periode mehr Rendite, bei weniger Risiko brachte.

Die Idee:

Die Idee ist denkbar einfach und wurde 1964 das erste Mal in der Financial Times erwähnt. Für die Analyse unterscheide ich zwischen Winterinvestment und Sommerinvestment. Beim Winterinvestment kaufe ich Anfang November Aktien und halte die Positionen bis Ende April. Für das Sommerinvestment bin ich zwischen Mai und Oktober investiert. Es handelt sich hierbei um den klassischen „Sell in May and Go Away“-Ansatz, der vielfach untersucht wurde. Trotz der hohen Bekanntheit scheint diese Kapitalmarktanomalie weiterhin zu existieren. Insbesondere deutsche Aktien sind häufig zwischen Mai und Oktober gefallen und bieten daher in den nächsten Monaten mehr Risiko als Chance.

Der Unterschied zwischen Sommer- (zwischen Mai und Oktober) und Winterinvestment (zwischen November und April) im DAX:

Sommer- und Winterinvestment im Dax

Auswertung für die beliebtesten Aktien im Jahr 2020:

Die Charts zeigen den Unterschied, ob ich im Sommer (zwischen Mai und Oktober) oder im Winter (zwischen November und April) in die jeweilige Aktie investiert bin. Startzeitpunkt der Analyse ist der 1.1.2000. Die Aktien sind nach ihrer Beliebtheit (= Häufigkeit im Depot) geordnet. Die beliebteste Aktie 2020 war demzufolge Apple (NASDAQ:AAPL).

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Platz Nummer 1: Apple (WKN: 865985)

Apple Investment im Sommer und Winter

Die Aktie von Apple stieg im Sommer und im Winter. Die Performance im Winter ist nur marginal besser und insbesondere seit 2019 (Retail-Hype) konnte Apple im Sommer deutlich zulegen.

Platz Nummer 2: Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866)

Amazon Investment im Sommer und Winter

Ein ähnliches Bild zeigt auch die Aktie von Amazon. Die historischen Renditen im Sommer und im Winter sind positiv. Dabei ist der Sommer etwas schwankungsanfälliger und seit 2018 laufen die Kurse in den Sommermonaten nur noch seitwärts.

Platz Nummer 3: Allianz (DE:ALVG) (WKN: 840400)

Allianz Investment im Sommer und Winter

Bei der Allianz ist die Analyse eindeutig und deckt sich mit den wissenschaftlichen Studien. Die positive Aktienrendite wird nur in den Wintermonaten verdient. Im Sommer gaben die Kurse in den letzten 20 Jahren deutlich nach.

Platz Nummer 4: SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460)

SAP Investment im Sommer und Winter

Auch die Aktie von SAP konnte in den Sommermonaten nicht mit Performance glänzen. Nach den deutlichen Verlusten in den Sommermonaten 2001 und 2002 handelte die Aktie im Sommer seitwärts. Im Winter wurden immer wieder sehr gute Renditen erzielt.

Platz Nummer 5: BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)

BASF Investment im Sommer und Winter

Auch die fünftbeliebteste Aktie der Deutschen sollte im Sommer eher gemieden werden. Die kommenden sechs Monate waren in den letzten 20 Jahren keine gute Investmentperiode für BASF-Aktionäre.

Platz Nummer 6: Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747)

Microsoft Investment im Sommer und Winter

Microsoft ist die berühmte Ausnahme von der Regel und konnte historisch in den Sommermonaten als einzige Aktie eine bessere Performance als im Winter verzeichnen.

Platz Nummer 7: Daimler (DE:DAIGn) (WKN: 710000)

Daimler Investment in Sommer und Winter

Die Aktie von Daimler konnte im Sommer nicht an Fahrt gewinnen. In der Winterperiode wurde das Geld verdient.

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Fazit:

Nur drei von sieben Aktien konnten in den letzten 20 Sommerperioden zwischen Mai und Oktober eine positive Performance aufweisen. Diese drei Aktien kommen alle aus den USA und befinden sich erst seit kurzer Zeit in den Depots der deutschen Anleger. Die deutschen Blue Chips wie Daimler, BASF, Allianz und SAP konnten in den Sommer-Monaten nicht mit Performance überzeugen.

Warum es funktioniert:

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese Kapitalmarktanomalie sehr robust ist. In 36 von 37 getesteten Märkten konnte durch den „Sell in May and Go Away“-Ansatz eine Überrendite erzielt werden. Für den britischen Aktienmarkt gibt es sogar Untersuchungen, die bis in das Jahr 1694 zurück reichen und den Effekt als profitabel beschreiben. Bei der Begründung tuen sich die Akademiker allerdings schwer. Sagt doch die Theorie der effizienten Märkte, dass solche Überrenditen – über eine lange Zeit – nicht möglich sind. Alle Marktteilnehmer sollten diesen Vorteil erkennen und es müsste theoretisch Arbitrage einsetzen bis der Effekt ausgeglichen ist.

Als Praktiker weiß ich aber, dass nicht alle Marktteilnehmer immer rational agieren und ihre Ziele und Motive ganz unterschiedlich sein können. Meine Begründung ist daher, dass die Nachfrage nach Aktien in den Wintermonaten höher ist als im Sommer. Strategische Unternehmens‐ und Anlageentscheidungen werden i.d.R. zwischen November und April getroffen. In dieser Zeit kommt es auch häufiger zu Firmenübernahmen. Mittelzuflüsse haben ein deutliches Minimum in den Sommermonaten und ziehen über die Wintermonate deutlich an. Die Nachrichtenfrequenz ist im Sommer geringer als im Winter (Sommerloch). Die Liquidität ist in den Sommermonaten ebenfalls geringer, da die Anzahl der Marktteilnehmer deutlich ausgedünnt ist. Dementsprechend geht das Handelsvolumen zurück und es besteht weniger Interesse, bei fallenden Aktien zuzugreifen. Außerdem ist die Urlaubszeit von Bedeutung. Investoren verkaufen ein Teil ihrer Aktien um sich im Urlaub etwas zu gönnen. Finanzielle Mittel, die während des Urlaubs nicht ausgegeben wurden, fließen dann nach dem Urlaub wieder in den Aktienmarkt zurück. Deswegen funktioniert der „Sell in May and Go Away“-Ansatz in der Praxis und Investoren sind gut beraten, eher in den Wintermonaten Aktien zu halten und nicht unbedingt im Sommer.

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Gut:

  • Sehr einfaches System
  • Leicht umzusetzen
  • Strategie funktioniert in Großbritannien schon seit 1694
  • Hohe Liquidität in den jeweiligen Aktien-Futures bzw. ETFs
  • Wenige Trades bedeuten wenig Stress
  • Sehr wenige Transaktionen und nur geringe Transaktionskosten
  • Sehr gute Performance über die Zeit in verschiedenen globalen Aktienmärkten
  • Vielfach in wissenschaftlichen Publikationen bestätigt
  • Wir sind nur zu 50 % im Jahr in Aktien investiert
  • Die Strategie erzeugt eine Outperformance in 36 von 37 getesteten Märkten

Schlecht:

  • Die Resultate haben sich im letzten Jahrzehnt leicht verschlechtert, sind aber noch immer signifikant
  • Kein SL
  • Das Kapital ist für 6 Monate im Jahr gebunden

Interessant:

  • Verbesserung der Strategie durch individuelles Timing möglich
  • Funktioniert besonders gut bei europäischen Aktienmärkten
  • Der Halloween-Effekt kann auch bei einzelnen Aktien genutzt werden
  • Funktioniert auf der Nord- und auf der Südhalbkugel
  • Strategie kann sehr gut mit anderen Strategien kombiniert werden
  • Effekt ist in Deutschland stärker als in den USA
  • Strategie könnte mit dem Verkauf von Put Optionen noch weiter optimiert werden

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