Wachsende Unsicherheit vor einem neuen Lockdown sowie Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund eines neuen Höchstwerts der Corona-Neuinfektionen in Deutschland haben die Kursentwicklung am Donnerstag belastet. Bereits zur Handelseröffnung startete das deutsche Börsenbarometer mit einem Gap Down um rund -0,5% tiefer in den Handel. Ein mit -3,1 schlechter als die prognostizierten -2,8 ausgefallenes GfK Konsumklima in Deutschland für den Monat November belastete zusätzlich. Infolgedessen tendierte der DAX unter das Bollinger Band in Richtung des Verlaufstiefs vom 25. September bei 12.340 Punkten (Unterstützung 1). Wenige Punkte über diesem Support-Niveau gelang dann eine technische Gegenreaktion, welche die Kursentwicklung bis zum Handelsende zurück in die Bollinger Bänder führte. Den entscheidenden Impuls hierfür lieferte Nancy Pelosi mit einer Aussage, wonach eine Einigung für ein Konjunkturpaket in den USA fast erreicht sei. Die untergeordnete Erholungsbewegung könnte sich temporär fortsetzen und somit die Basis für eine neue Abwärtswelle in Richtung des lokalen Minimums bei 12.340 Punkten legen. Erst wenn dieser Auffangbereich auf Tagesschlusskursbasis unterschritten wurde, dürfte der Verkaufsdruck sich bis zum GD 200 bei 12.136 Punkten (Unterstützung 2) ausdehnen. Für mittel- bis langfristig orientierte Anleger stellt der gleitende Durchschnitt eine wichtige charttechnische Handelsgrundlage dar. Vorbörslich wird der DAX mit einem Kursanstieg von +0,2% getaxt. Das Short-Szenario ist hinfällig, wenn der DAX nachhaltig über die Kursmarke von 12.830 Punkte (Widerstand 2) steigt.