Erhöhte täglich gemeldete Corona-Neuinfektionen und die Angst vor neuen Lockdowns, wie beispielsweise erst vor wenigen Tagen in Tschechien oder Italien angekündigt, haben den DAX in den letzten beiden Wochen in einen neuen Abwärtstrend übergehen lassen. Dieser ist neben den fallenden Hochs und Tiefs auch durch zwei markante Gap Downs geprägt. Das erste entstand am 15. Oktober und kann als Breakaway Gap angesehen werden, welches die Trendwende eingeleitet hat. Das zweite wurde am 26. Oktober markiert und kann als Runaway Gap für die Fortsetzung der Korrekturbewegung angesehen werden. Charttechnisch ist der Index darüber hinaus unter den bei 12.768 Punkten verlaufenden GD 20 sowie unter den bei 12.119 Punkten verlaufenden GD 200 gefallen, wodurch bestätigende Verkaufssignale ausgelöst wurden. Heute dürfte das deutsche Börsenbarometer erneut mit einem Gap Down in den Handel starten und sich somit dem Verlaufstief vom 25. Oktober bei 11.956 Punkten (Unterstützung 1) annähern. Wenn dieses nachhaltig unterboten wird, könnte sich der Verkaufsdruck in den kommenden beiden Wochen bis zum lokalen Minimum vom 15. Oktober bei 11.598 Punkte (Unterstützung 2) ausweiten. Eine untergeordnete Erholungsbewegung zum Abbau der überverkauften Situation würde das bearishe Szenario noch nicht beenden. Eine kurzfristige Rückkehr in die Bollinger Bänder könnte vielmehr in einem niedrigeren Verlaufshoch münden und somit die Basis für eine weitere Abwärtswelle legen. Vorbörslich wird der DAX mit einem Kursrückgang von -1,0% getaxt. Das Short-Szenario ist hinfällig, wenn der DAX nachhaltig über die Kursmarke von 12.340 Punkte (Widerstand 2) steigt.