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Teslas Produktion steigt, aber zwei Herausforderungen gefährden den Turnaround

Veröffentlicht am 26.02.2019, 08:03
TSLA
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UBSG
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Man muss Tesla (NASDAQ:TSLA) schon Anerkennung zollen, für das was der erste Massenhersteller von Elektroautos in 2018 erreicht hat. Trotz all der Probleme, die mit CEO Elon Musks absonderlichem Verhalten, sowie seinen leichtfertigen Äußerungen auf Twitter einhergingen, hat das Unternehmen dennoch einige echte Fortschritte machen können.

Der Umsatz stieg in den letzten drei Monaten des Jahres 2018 um mehr als das Doppelte auf 7,23 Mrd USD, beflügelt von der stabilen Produktion des Model 3. Diese Zahl übertraf den Durchschnitt der Schätzungen von Analysten von 7,12 Mrd USD. Insgesamt wurden von dem Kompaktauto 63.150 Modelle im vierten Quartal ausgeliefert, verglichen mit 1.550 im Jahr zuvor. Und zum ersten Mal konnte Tesla in zwei Quartalen in Folge Gewinne vorweisen.

Als Tesla sein wie Musk es nannte “herausfordernstes Jahr” der Firmengeschichte hinter sich lässt, in dem er seinen Posten als Aufsichtsratschef aufgeben musste, nach seinem verzapften Versuch, das Unternehmen von der Börse zu nehmen, wundern sich viele Investoren, ob dies der richtige Zeitpunkt für eine Langzeitwette auf die Aktie sein könnte. Das Problem, dass wir in 2019 sehen, ist, dass Teslas Probleme wahrscheinlich zunehmen werden, als das Unternehmen damit kämpft, eine 35.000 Dollarversion seines Model 3 zu produzieren, die Musk zufolge, kritisch für die Rentabilität auf längere Sicht ist und für das Gelingen seiner Vision, Elektroautos für den Massenmarkt zur Wirklichkeit zu machen.

In 2018 war die größte Belastung für die Tesla-Aktie die Unsicherheit über seine Fähigkeit das Model 3 zu produzieren. Während Tesla die Produktionsprobleme in Griff bekommen zu haben scheint, sind andere, größere Probleme an die Oberfläche getreten.

Erstens muss Tesla ernsthafte Kostensenkungen durchführen, um ein sich gut verkaufendes Auto auch dann profitabel zu machen, wenn die US-Steuervergünstigungen für energieeffiziente Fahrzeuge beschnitten werden. Tesla hat schon jetzt die Preise gesenkt, um die Halbierung eines Steuerkredits auszugleichen, der ein wichtiger Anreiz für Käufer gewesen war. Dieser Kredit wird im Juli noch einmal sinken und dann zum Jahresende komplett auslaufen.

Musk reagiert auf die Herausforderung, indem er Teslas Belegschaft reduziert. Im Januar kündigte das Unternehmen eine Verminderung der Beschäftigtenzahl um 7% an, ein Schritt der den Kurs um 8% einbrechen ließ, da er von den Investoren als Zeichen der Schwäche interpretiert wurde.

Der Schätzung von UBS (SIX:UBSG) Securities' nach, würde Tesla rund 4.000 USD pro Model 3 verlieren, wenn es dieses zu 35.000 USD verkaufte. Bei 42.000 USD könnte Tesla einen Betriebsgewinn von rund 1.000 USD pro Fahrzeug machen, während die 49.000 Dollarversion rund 3.000 USD abwerfen würde.

Uns erscheint eine Eliminierung dieser Lücke und das Erreichen eines Gewinns schwierig zu sein, sodass eine lange Durststrecke vor dem Unternehmen liegt, bei der es viele Risiken gibt. Das gefährlichste unter diesen, ist ein möglicher Rückgang der Nachfrage in 2019, angesichts der erheblichen Widrigkeiten für die globale Konjunktur und besonders in China, auf das Tesla stark setzt.

Das zweite Haupthindernis auf dem Weg ist der Cashflow des Unternehmens. Auch wenn der Autohersteller an dieser Front in den vergangenen zwei Quartalen Verbesserungen gezeigt hatte und einen Bargeldbestand von 3,7 Mrd USD am Ende des vierten Quartals vorweisen konnte, denken wir dennoch, dass dieser sehr schnell aufgebraucht sein könnte, angesichts Teslas grandioser Ausgabenpläne und seiner instabilen Entwicklung.

Die Bargeldreserven des Unternehmens waren im vergangenen Jahr auf gefährlich niedrige Niveaus gesunken, als es bemüht war, seine Produktion aufzubauen. Glaubt man Musk, dann hat Tesla genügend bares in der Kasse, um Schulden in Höhe von 920 Mio USD abhängig vom Aktienkurs zurückzuzahlen.Tesla wird diese Schulden im März begleichen müssen, sollte sein Kurs im Durchschnitt unter einem Kursniveau von 359,87 USD bleiben.

Selbst wenn das Unternehmen erfolgreich seine Liquiditätsknappheit durchstehen kann, seine Langzeitschulden in Höhe von 10 Mrd USD sind eine ständige Belastung, die sein Wachstum begrenzen und ernsthafte Investoren auf Abstand halten werden.

Tesla weekly, 3-year chart

Fazit

Teslas Anteile gingen gestern zu 298,77 USD aus dem Handel, ein zweiter Tag mit Gewinnen, der drei Verlusttagen folgt. Die Aktie ist weiter extrem volatil, was Langzeitinvestoren nicht lieb sein kann.

Es gibt keine Zweifel, dass das Unternehmen im letzten Jahr seine wichtigsten Kennzahlen verbessern konnte, aber wir sehen diese Kehrtwende als sehr fragil an. Ein kleiner Rückschlag bei der Produktion und dem Cashflow könnte die Tesla-Aktie weiter in die Verlustzone abgleiten sehen. Aussitzen ist die beste Strategie, wenn es um die Tesla-Aktie geht.

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