Der Dax honoriert die aktuellen Krisenherde mit der Tendenz nacch unten. Volkswagen (DE:VOWG) trotzte den schlechten Nachrichten und konnte zum Wochenbeginn seine Anleger glücklich machen. Nachdem Vorstandschef Herbert Diess Investitionen von knapp 44 Milliarden Euro ankündigte, die die Profitabilität vorerst belasten könnten, ging es in der Aktie vorerst bergab. Die britische Investmentbank Barclays (LON:BARC) beließ die Einstufung für Volkswagen bei einem Kursziel von 206 Euro. Die Papiere gehören zu den Top-Picks der Investmentbank in Europa. Zu unseren Top-Papieren auf den Automobilhersteller gehört der Capped-Bonus CQ9XQG mit knapp 10 Prozent Jahresrendite. Als Handwerkszeug gibt es den Turbo-Bull DD1YQC und Turbo-Bear VA2WV8 mit 5er Hebel.
Ergänzend blicken wir auf die Einschätzung der Experten der Börse München zur aktuellen Lage am Markt:
“Die Marktkorrektur im Oktober war bemerkenswert, da sie nicht von einem bestimmten Ereignis ausgelöst wurde. Stattdessen führte ein Rückgang des Gesamtumfelds zu einem plötzlichen starken Einbruch der Marktstimmung.
Im wesentlichen führten vier Faktoren zur schlechten Markstimmung:
- Der bisherige Renditeanstieg langlaufender US-Anleihen
- Die sinkende Liquidität der großen Zentralbanken
- Die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China
- Die Ergebnisse der US-Unternehmen im dritten Quartal
Das fundamentale Umfeld ist gesund
Auf der technischen Seite verstärkten größere Shorts auf den Volatilitätsindex des S&P 500 (VIX) und schnelle Anpassungen durch kontrollierte Volatilität sowie Long-Short-Aktienfonds die Korrektur. Unsres Erachtens sind diese Marktbereinigungen übertrieben: Die globalen Finanzbedingungen verschlechterten sich zwar aufgrund einer strafferen Geldpolitik und der Verknappung der Liquidität, aber das fundamentale Umfeld ist nach wie vor gesund.
Verlangsamung, kein zyklischer Abschwung
Die europäische und die chinesische Konjunkturentwicklung verlangsamen sich, während die US-Wirtschaft, angetrieben von Trumps Konjunkturprogrammen, steigt. Doch deren Auswirkungen werden bald nachlassen. Ein Ende des Zyklus ist jedoch noch nicht in Sicht. Die Inflation ist immer noch harmlos, die Ertragslage der Unternehmen bleibt gesund und ihr Zinsaufwand ist überschaubar. Somit ist trotz der Krise im Oktober keine wirtschaftliche Schwäche zu erwarten. Wir erleben eher eine Verlangsamung als einen zyklischen Abschwung.
Positive Überraschungen zum Jahresende?
Durch das Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung kann der Markt einige positive Überraschungen erleben. Auch der Protektionismus, der aktuell ein hohes Risiko darstellt, könnte durch neue Gespräche zwischen den USA und China nach den US-Zwischenwahlen verringert werden. Ende Oktober haben wir unsere Allokation in Aktien aus den USA, Europa und den Schwellenländern erhöht, da die Stimmung an den Märkten von einem Extrem ins andere gewechselt hat. Dabei übersehen viele die Möglichkeit, dass es bis zum Jahresende durchaus zu positiven Überraschungen kommen kann. Auch US-Staatsanleihen mit einer 10-Jährigen Laufzeit und einer Rendite von rund 3,2 Prozent halten wir für interessant, da sie vor einer Konjunkturabschwächung schützen.”
Quelle: Börse München, eigene Recherche