Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1023 (07:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1017 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,94. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,08. EUR-CHF oszilliert bei 1,09812.
Die Wirtschaftsdaten, die uns heute Nacht aus Japan erreichten, erzählen die Geschichte vom langsamen Wirtschaftsabschwung weiter. Die Leistungsbilanz fiel deutlich von 2.157,7 Mrd. Yen auf 1.612,9 Mrd. Yen und verfehlte damit etwas die Analysten, die nur mit einem Rückgang auf 1.710,0 Mrd. Yen gerechnet hatten. Ein Blick in die Handelsbilanz, die von 50,9 Mrd. Yen auf 1,1 Mrd. Yen zurückging, bestätigt, dass die Geschäfte nicht mehr so gut wie in der Vergangenheit laufen. Insbesondere die Ausrüstungsinvestitionen lassen weiter zu wünschen übrig. So fielen die Aufträge für den Maschinenbau im September weiter um 2,9 %, während die Analysten ein leichtes Auftragsplus von 0,9 % erwarteten.
Positiv gesprochen sehen wir in Japan keine Abrisskante. Die sukzessiven Rückgänge lassen darauf schließen, dass eben nur die Ersatzinvestitionen getätigt werden, die gerade notwendig sind. Mehr aber auch nicht. Benötigt wird weiterhin ein Rückgang der politisch bedingten Unsicherheit. In dieser Hinsicht drücken die aus Japan stammenden Daten das gleiche aus, wie die aus Europa.
Ein neutrales Bild bot hingegen der Frühindikator der University of Michigan. Während der Lageindikator mit einer Bewegung von 113,2 auf 110,9 Punkte etwas zurückging, erholten sich die Erwartungen von 84,2 auf 85,9 Punkte.
Nach den Ergebnissen aus Michigan sehen 55 % der Befragten eine Verbesserung der finanziellen Situation. Diese setzt sich zusammen aus Gewinnen an den Aktienmärkten und höheren Löhnen. Gleichwohl sind die Konsumenten vorsichtiger beim Konsum geworden, was den Rückgang des Lageindikators erklärt. Sollte die USRegierung ihre Pläne für das nächste Steuerpaket pünktlich vor der Wahl umsetzen, wird auch der Konsum wieder angefeuert werden. Dieser findet zwar auf Pump statt, da die Steuergeschenke mit der Ausgabe von US-Treasuries finanziert werden, ist bisher das Interesse an der Schuldensituation in der USA seitens des Kapitalmarktes verschwindend gering und damit noch(!) nicht handlungsrelevant.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 80 negiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!