Der Ölpreis gerät unter Druck. Handelsstreitigkeiten, schleppende Konjunktur und der innerstaatliche Konflikt in Venezuela ließen die Preise für WTI und Brent in der vergangenen Woche leicht fallen. Dennoch wird ein deutlicher Rückgang von Analysen nicht erwartet. Wir empfehlen weiterhin Inliner mit reichlich Abstand zu den Barrieren – zum Beispiel die Papiere ST66H4 auf WTI und ST66D2 auf Brent – und werfen einen Blick auf die Analyse von Vontobel.
Auf den Ölpreisen lasten Konjunktursorgen. Die Teilnehmer am Ölmarkt befürchten, dass sich der Handelsstreit zwischen China und den USA noch länger hinziehen und die Nachfrage nach Öl deshalb zurückgehen könnte. Auch der Umstand, dass der Streit um den US-Staatshaushalt noch nicht endgültig beigelegt ist, sondern bislang nur eine Zwischenlösung für drei Wochen gefunden wurde, drückt die Notierungen.
Für Belastung sorgten darüber hinaus Daten des Öldienstleisters Baker Hughes. Demnach ist die Zahl der aktiven Ölfelder in den USA zuletzt wieder überraschend gestiegen. In nicht allzu ferner Zeit wird erwartet, dass die USA zum Netto-Exporteur von Rohöl werden könnten.
Ein deutlicher Rückgang der Ölpreise ist nach Einschätzung der Commerzbank (DE:CBKG) allerdings nicht zu erwarten. Denn in Venezuela zeichne sich keine schnelle Lösung des Machtkampfes zwischen Präsident Nicolas Maduro und Parlamentspräsident Juan Guaido ab. Die USA haben nun den wichtigen Ölsektor des südamerikanischen Landes ins Visier genommen, um so dem Machtinhaber Maduro seine Haupteinnahmequelle zu nehmen. Die Sanktionen richten sich gegen den staatlichen Ölkonzern PDVSA, wie US-Finanzminister Steven Mnuchin am Montag ankündigte. Öl aus Venezuela dürfe zwar unter dem Sanktionsregime weiterhin eingekauft werden, die Zahlungen müssten jedoch auf Sperrkonten fließen. Da Venezuela auf den weltweit größten Ölreserven sitzt, dürften solche Strafmaßnahmen die Ölpreise tendenziell stützen.
Quelle: vontobel, eigene