Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2932 (07.53 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2930 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.2064.
Wir freuen uns, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine vereinbart wurde und auch weitgehend eingehalten wird.
Wir sind irritiert, dass aktuelle Einlassungen bezüglich der Aufklärung des Flugzeugabsturzes MH-17 nach den schnellen westlichen Vorverurteilungen der Separatisten und Russlands derzeit in die Richtung gehen, dass dieser Absturz wohl nicht aufgeklärt werden kann. Angeblich weigern sich die USA, ihre Satellitenfotos zur Verfügung zu stellen. Die Regierung der Ukraine verweigert angeblich die Herausgabe des Funkverkehrs zwischen Tower und Flugzeug. Das Trümmerfeld in der Ukraine liegt unverändert brach.
Erste Ergebnisse sollen am 9. September vorgelegt werden.
Dieses Ereignis um MH-17 war sowohl für die weitere ökonomische Entwicklung als auch Tendenzen an den Finanzmärkten ein Primärkatalysator.
Wir enthalten uns heute eines Kommentars bezüglich der weiteren Umstände und verweisen auf die Rubrik „Letzte Nachrichten“.
Machen Sie sich selbst ein Bild, wer ohne Beweise anschuldigt und sanktioniert und wer in diesem Konflikt seit den unaufgeklärten Schüssen auf dem Maidan mit folgendem vom Westen eng begleiteten Staatsstreich eskaliert.
Dabei geht es um die Frage der Aktion. Die Reaktion als Aktion zu verkaufen, wäre sachlich recht ambitioniert und dem demokratischen Rechtsverständnis vollständig zuwider laufend.
In dem Konflikt im Nahen Osten gegen die IS-Milizen arbeiten die USA mittlerweile mit Syrien zusammen. Diese erstaunlichen Wendungen müssen gar nicht zufällig sein.
Wer sich mit strategischen Planungen auseinandersetzt, kann in Ansätzen als Konsequenz der aktuellen Entwicklung das Entstehen eines großen und vor allen Dingen ölreichen Kurdistans mit freundlichen Beziehungen zu den USA erkennen. Die Türkei, die sich in der Tendenz von der EU abwendet und Russland und der Shanghai Corp. zuwendet, hätte daran übrigens weniger Freude.
Ein wenig „Food for thought!“.
Zusammenfassend ist erkennbar, dass es viele Hotspots in der internationalen Machtauseinandersetzung gibt.
Die Verweigerung der westlichen Hegemonialmächte der finanz-ökonomischen Machtachsenverschiebung zu Gunsten der aufstrebenden Länder eine angemessene politische Machtachsenverschiebung folgen zu lassen, ist die primäre Grundlage dieser Krisen.
Die Auseinandersetzungen Chinas mit seinen Nachbarn bezüglich Inseln und Hoheitsgewässern gehören auch dazu.
Eine isolierte Betrachtung dieser Krisenherde von der Ukraine über den Nahen Osten hin zur chinesischen See wäre naiv.
Insgesamt bleiben diese Auseinandersetzungen zwischen westlicher Welt und den aufstrebenden Ländern ein maßgebliches Risiko für die Weltwirtschaft und in der Folge für die Finanzmärkte.
Hinsichtlich der aktuellen Neuformulierung der Politik der EZB ist eine klare Korrelation zu den konjunkturellen Folgen der internationalen Politik erkennbar.
Aus diesen Gründen sind wir weiter genötigt der ökonomischen Analyse eine politische Analyse voran zu stellen.
Großbritannien läuft zunehmend Gefahr, Kleinbritannien zu werden:
Die aktuelle Umfrage von dem renommierten Institut Young für die Sunay Times lieferte erstmalig eine Umfragemehrheit für die Abspaltung Schottlands von dem Vereinigten Königreich. Damit rückt eine Abspaltung Schottlands nach 300 jähriger Teilnahme am UK in greifbare Nähe. Die Abstimmung findet am 18. September statt.
Sollte es zu einer Abspaltung Schottlands kommen, könnte Wales der nächste Kandidat einer Abspaltung sein.
Die potentiellen Folgen solcher Entscheidungen sind bezüglich der Wirtschaftsverflechtungen und der Fragen der EU-Mitgliedschaft bisher mindestens extrem unübersichtlich.
Dieses politische Risiko bewertet der Devisenmarkt mit Abschlägen für das Pfund.
Die Meldungen von der Konjunkturfront sind seit Freitag durchwachsen:
Die Daten vom US-Arbeitsmarkt konnten per August nicht überzeugen. Die Arbeitslosenquote sank zwar den Erwartungen entsprechend in den USA von 6,1% auf 6,2%. Die Partizipationsrate stellte sich auf lediglich 62,8% nach zuvor 62,9%.
Die Anzahl neu geschaffener Jobs außerhalb der Landwirtschaft verfehlte mit 142.000 deutlich die bei 225.000 angesiedelte Konsensusprognose. Erkennbar ist seit April eine unter Schwankungen abnehmende Tendenz in der Dynamik des Stellenaufbaus.
Ein von den Experten nicht erwartetes Exportwachstum von 9,4% (Prognose 1,4%) katapultierte den Handelsbilanzüberschuss per Berichtsmonat August Chinas auf 49,8 Mrd. USD. Daraus lässt sich eine robuste Weltwirtschaft ableiten. Der unerwartete Rückgang der Importe um 2,4% signalisiert das Risiko einer sich unterproportional entwickelnden Binnenkonjunktur.
Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich per Juli auf 22,2 Mrd. Euro (Prognose 16,8 Mrd.) nach zuvor 16,4 Mrd. Euro (revidiert von 16,2 Mrd. Euro). Exporte legten im Monatsvergleich um 4,7% zu (Prognose 0,5%), während Importe um 1,8% sanken (Prognose -0,1%).
Sowohl die US-Handelsbilanz als auch die chinesische und die deutsche Handelsbilanzen signalisieren grundsätzlich bezüglich der Exportentwicklung und partiell der Importentwicklung eine weiter expansive Aktivitätsstruktur der Weltwirtschaft.
Das ist bezüglich der aktuellen geopolitischen Umstände durchaus positiv überraschend.
Weiterhin ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.3120-50 dreht den Bias auf „Neutral“.
Viel Erfolg!
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