NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger setzen weiter auf eine ruhige Hand der US-Notenbank Fed: Im Vertrauen auf eine anhaltend lockere Geldpolitik dürfte die Wall Street am Mittwoch einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wettmachen. Dem Technologiesektor geben vor allem Rekordgewinne von Apple (NASDAQ:AAPL) im Weihnachtsgeschäft kräftig Auftrieb.
Der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow 30) schüttelte zwischenzeitliche Verluste ab und liegt rund eine Stunde vor Handelsstart mit 0,25 Prozent im Plus. Tags zuvor hatten enttäuschende Unternehmensergebnisse und Konjunktursorgen den US-Leitindex um über anderthalb Prozent nach unten gedrückt. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq 100 zog zur Wochenmitte um 1,13 Prozent an. Der technologielastigen Auswahlindex war am Vortag allerdings auch um zweieinhalb Prozent abgerutscht.
Bei der Zinsentscheidung der Fed rund zwei Stunden vor Handelsende werden die Währungshüter nach einhelliger Meinung von Experten den Kurs ihrer Geldpolitik beibehalten. Es gilt als sicher, dass die Fed an ihrer faktischen Nullzinspolitik zunächst festhalten wird. Die Fed dürfte außerdem ihre zuletzt aktualisierte Version des Niedrigzinsversprechens ("Forward Guidance") nicht verändern, so die Einschätzung der Dekabank.
Unter den Einzelwerten ragten im vorbörslichen Handel Apple (NASDAQ:AAPL) und auch Yahoo (NASDAQ:YHOO) heraus, deren Aktien um jeweils rund neun Prozent nach oben sprangen. Apple-Anteile schrammten dabei nur um fünfzig Cent an einem neuen Rekordhoch vorbei, während Yahoo am höchsten Stand seit 15 Jahren kratzten.
Das iPhone 6 und ein enormer Boom in China bescherten Apple im Weihnachtsgeschäft einen Gewinn von 18 Milliarden Dollar - soviel hat noch nie ein Unternehmen weltweit in einem Quartal verdient. Der Konzern verkaufte im vergangenen Quartal 74,5 Millionen iPhones, wie am Dienstag nach US-Börsenschluss mitgeteilt wurde. Vor einem Jahr waren es 51 Millionen. Der Umsatz kletterte auf 74,6 Milliarden US-Dollar. Die bereits hohen Erwartungen des Marktes wurden noch deutlich übertroffen.
Bei Yahoo wird derweil die Aussicht auf einen steuerfreien Milliarden-Erlös für die Aktionäre gefeiert. Der Internetkonzern will seine knapp 40 Milliarden Dollar schwere Beteiligung am chinesischen Online-Handelsriesen Alibaba (NAS:BABA) zugunsten seiner Anteilseigner steuerfrei stellen. Zu dem Zweck soll der Anteil in Höhe von 15 Prozent nach Ablauf der Haltefrist im vierten Quartal als eigenständige Investmentgesellschaft namens SpinCo an die Börse gebracht werden.
Auch aus den Reihen der klassischen Standardwerte gab es mit den Papieren von US Steel (NYSE:X) (FSE:USX1), die vorbörslich um sieben Prozent stiegen, einen starken Kursausreißer. Am Dienstagabend hatte der Stahlkonzern mit seinen Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal die Markterwartungen übertroffen. Gleiches gilt für den Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA), der sich nach einem Rekord im vergangenen Jahr zu neuen Höhen aufschwingt. Für die Aktie ging es um fast drei Prozent aufwärts. Und auch AT&T (NYSE:T) verbuchten einen Kurszuwachs vor dem Börsenstart. Der amerikanische Telekomriese schlug sich im Krieg um Mobilfunkkunden besser als erwartet.