Hamburg, 10. Feb (Reuters) - Der Hamburger Hafen verliert im wichtigen Containergeschäft an Boden im Vergleich zur Konkurrenz an der Nordsee. Der Marktanteil sei im abgelaufenen Jahr um knapp zwei Prozent auf 21,6 Prozent gesunken, sagte Axel Mattern, Vorstand des Vereins Hafen Hamburg Marketing am Mittwoch. Dadurch fiel die Hansestadt um einen Platz auf Rang drei hinter Antwerpen zurück. Grund ist die hohe Abhängigkeit der Hansestadt vom China-Handel und den Transporten nach Osteuropa, die beide stark geschrumpft sind. Im abgelaufenen Jahr sank die Zahl der an den Kaimauern in Hamburg bewegten Container dadurch um 9,3 Prozent auf 8,8 (Vorjahr 9,7) Millionen Stück.
Größter Hafen an der Nordsee war Rotterdam mit 12,2 Millionen Containern gefolgt von Antwerpen mit 9,6 Millionen. Beide haben nicht so einen hohen Anteil am China-Geschäft wie Hamburg. Hinzu kommt, dass in Rotterdam im vergangenen Jahr zwei neue Großterminals eröffnet wurden. Bei insgesamt stagnierendem Containerverkehr hat sich dadurch der Preiskampf zwischen den Häfen verschärft.
Für das laufende Jahr rechnet Hamburg bestenfalls mit einer Stagnation oder einem marginalen Wachstum des Containerumschlags. Der Hafen-Verein verwies dazu auf die unsichere Entwicklung des Handels mit China. Vor einem Jahr hatte Hamburg noch gehofft, an den Terminals von Logistikunternehmen wie der HHLA HHFGn.DE , Eurogate EURGT.UL und Buss die Rekordmarke von zehn Millionen Container knacken zu können. Diese Erwartung mussten die Hanseaten im Jahresverlauf jedoch immer weiter zurücknehmen.
Während der Containerverkehr schwächelt, legte der Umschlag mit Massengütern dank höherer Importe von Kohle und Erz kräftig zu. Insgesamt sank die über den Seeweg von und nach Hamburg transportierte Gütermenge um 5,4 Prozent auf rund 138 Millionen Tonnen. Für das Gesamtjahr rechnet Hafen Hamburg Marketing mit einem Umschlag in der Größenordnung von 2015.