Frankfurt (Reuters) - Notenbanken sollten aus Sicht von Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling bei ihrer Geldpolitik nicht zur Berücksichtigung von Klimarisiken verpflichtet werden.
Das Mandat bestehe in der Sicherung von Preisstabilität, sagte Wuermeling am Montag auf einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext. "Die Geldpolitik sollte deshalb nicht mit anderen politischen Zielsetzungen überfrachtet werden." EZB-Präsident Mario Draghi war im Mai bei seinem Auftritt im niederländischen Parlament mit solchen Forderungen konfrontiert worden. So fragten Abgeordnete, ob bei den EZB-Anleihenkäufen der Klimawandel berücksichtigt werde.
Wuermeling zufolge würde eine Vorzugsbehandlung für nachhaltige Anlageinstrumente gegenüber anderen nicht mit dem Prinzip der Wettbewerbsneutralität der Geldpolitik vereinbar sein. Das gelte für die geldpolitischen Ankaufprogramme, wie die Unternehmensanleihekäufe, aber auch für die Notenbank-Vorgaben für Sicherheiten. "Man kann jedoch davon ausgehen, dass ein Wertpapier, das bonitätsmäßig vom Nachhaltigkeitstrend an den Finanzmärkten profitiert, es auch bei der Notenbankfähigkeit leichter haben wird", sagte der Bundesbank-Vorstand.