(neu: Reaktion SMA im dritten Absatz)
ZÜRICH (dpa-AFX) - Mitten in der tiefen Krise der Solarbranche sorgt der Schweizer Energietechnikkonzern ABB für einen Lichtblick. Das Großunternehmen kündigte am Montag in Zürich an, den US-Wechselrichterhersteller Power-One für gut eine Milliarde Dollar übernehmen zu wollen. Mit der Übernahme steigen die Schweizer nach eigenen Angaben zu einem der weltweit führenden Solartechnikhersteller auf. Marktführer für Wechselrichter ist bislang das TecDax-Unternehmen SMA Solar aus Niestetal bei Kassel.
Mit dem Großeinstieg von ABB wächst den Nordhessen nun ein gewichtiger Konkurrent heran. An der Börse spielten solche Bedenken aber zunächst keine Rolle. Die SMA-Aktie legte im Gegenteil am Vormittag fast zehn Prozent zu. Die angekündigte Übernahme von Power-One sorge für Fantasie, erklärten Händler. Denn damit könnten nun auch andere ABB-Konkurrenten auf den Plan gerufen werden und SMA seinerseits zu einem Übernahmeziel werden.
SMA: 'SIND DIE NUMMER EINS UND WERDEN AUCH DIE NUMMER EINS BLEIBEN'
Eine SMA-Sprecherin erteilte solchen Spekulationen eine klare Absage. Sie verwies auf die stabile Aktionärsstruktur. SMA sei mit seiner Finanzausstattung und seinen Technologien stark genug, sich allein zu behaupten. 'Wir sind die Nummer eins und werde auch die Nummer eins bleiben.' Grundsätzlich begrüßte die Sprecherin den Schritt von ABB. 'Das belegt das große Potenzial der Branche.'
Jetzt sei der richtige Zeitpunkt das Solargeschäft auszubauen, sagte ABB-Chef Joe Hogan. 'Die Photovoltaik macht rapide Fortschritte.' Er verwies auf eine Studie, wonach die Photovoltaik-Branche bis 2021 um mehr als 10 Prozent pro Jahr wachsen werde. Solch optimistische Aussagen waren zuletzt selten in einer Branche, die zuletzt praktisch nur noch mit Insolvenzen und hohen Verlusten Schlagzeilen machte.
BISLANG HATTEN GROßKONZERNE WENIG GLÜCK IM SOLARGESCHÄFT
Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein. Beide Verwaltungsräte haben dem Geschäft bereits zugestimmt. Nun müssen nur noch die Aufsichtsbehörden grüne Licht geben. ABB bietet 6,35 Dollar je Aktie.
Power-One ist an der Nasdaq notiert. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.300 Mitarbeiter, vor allem in Italien, China, den Vereinigten Staaten und der Slowakei. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 120 Millionen Dollar bei einem Umsatz von rund einer Milliarde Dollar. ABB bietet selbst bereits seit Jahren mit seiner Technik auch Lösungen für die Solarbranche an und hat bereits eine kleine Sparte für Solarwechselrichter, die 2013 rund 100 Millionen Dollar Umsatz machen soll.
WECHSELRICHTER SIND KEINE BILLIGWARE
Schon seit langem wird erwartet, dass sich Großkonzerne wie etwa Siemens oder General Electric (GE) stärker in die Solarbranche einkaufen. Doch die bisherigen Beispiele waren wenig ermutigend. So wollen sowohl der Autozulieferer Bosch als auch Siemens ihre teuer aufgebauten Solarsparten so schnell wie möglich loswerden.
ABB ist dennoch optimistisch. Der Konzern setze auf das 'attraktivste und innovativste' Photovoltaik-Produkt, so ABB. Wechselrichter sind eine zentrale Komponente jeder Solaranlage. Die Geräte wandeln den in den Photovoltaik-Anlagen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um. Ihre Leistungsfähigkeit ist entscheidend für die Effizienz einer Anlage. Wechselrichter sind daher anders als Zellen und Module, deren Hersteller derzeit wegen des Preisverfalls und des hohen Konkurrenzdrucks ums Überleben kämpfen, keine einfach zu produzierende Massenware. Die Erneuerungszyklen sind kurz und verlangen hohe Forschungsausgaben./enl/stb/fbr
ZÜRICH (dpa-AFX) - Mitten in der tiefen Krise der Solarbranche sorgt der Schweizer Energietechnikkonzern ABB
Mit dem Großeinstieg von ABB wächst den Nordhessen nun ein gewichtiger Konkurrent heran. An der Börse spielten solche Bedenken aber zunächst keine Rolle. Die SMA-Aktie legte im Gegenteil am Vormittag fast zehn Prozent zu. Die angekündigte Übernahme von Power-One sorge für Fantasie, erklärten Händler. Denn damit könnten nun auch andere ABB-Konkurrenten auf den Plan gerufen werden und SMA seinerseits zu einem Übernahmeziel werden.
SMA: 'SIND DIE NUMMER EINS UND WERDEN AUCH DIE NUMMER EINS BLEIBEN'
Eine SMA-Sprecherin erteilte solchen Spekulationen eine klare Absage. Sie verwies auf die stabile Aktionärsstruktur. SMA sei mit seiner Finanzausstattung und seinen Technologien stark genug, sich allein zu behaupten. 'Wir sind die Nummer eins und werde auch die Nummer eins bleiben.' Grundsätzlich begrüßte die Sprecherin den Schritt von ABB. 'Das belegt das große Potenzial der Branche.'
Jetzt sei der richtige Zeitpunkt das Solargeschäft auszubauen, sagte ABB-Chef Joe Hogan. 'Die Photovoltaik macht rapide Fortschritte.' Er verwies auf eine Studie, wonach die Photovoltaik-Branche bis 2021 um mehr als 10 Prozent pro Jahr wachsen werde. Solch optimistische Aussagen waren zuletzt selten in einer Branche, die zuletzt praktisch nur noch mit Insolvenzen und hohen Verlusten Schlagzeilen machte.
BISLANG HATTEN GROßKONZERNE WENIG GLÜCK IM SOLARGESCHÄFT
Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein. Beide Verwaltungsräte haben dem Geschäft bereits zugestimmt. Nun müssen nur noch die Aufsichtsbehörden grüne Licht geben. ABB bietet 6,35 Dollar je Aktie.
Power-One ist an der Nasdaq notiert. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.300 Mitarbeiter, vor allem in Italien, China, den Vereinigten Staaten und der Slowakei. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 120 Millionen Dollar bei einem Umsatz von rund einer Milliarde Dollar. ABB bietet selbst bereits seit Jahren mit seiner Technik auch Lösungen für die Solarbranche an und hat bereits eine kleine Sparte für Solarwechselrichter, die 2013 rund 100 Millionen Dollar Umsatz machen soll.
WECHSELRICHTER SIND KEINE BILLIGWARE
Schon seit langem wird erwartet, dass sich Großkonzerne wie etwa Siemens
ABB ist dennoch optimistisch. Der Konzern setze auf das 'attraktivste und innovativste' Photovoltaik-Produkt, so ABB. Wechselrichter sind eine zentrale Komponente jeder Solaranlage. Die Geräte wandeln den in den Photovoltaik-Anlagen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um. Ihre Leistungsfähigkeit ist entscheidend für die Effizienz einer Anlage. Wechselrichter sind daher anders als Zellen und Module, deren Hersteller derzeit wegen des Preisverfalls und des hohen Konkurrenzdrucks ums Überleben kämpfen, keine einfach zu produzierende Massenware. Die Erneuerungszyklen sind kurz und verlangen hohe Forschungsausgaben./enl/stb/fbr