WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Notenbankchef Ben Bernanke hat Spekulationen über einen raschen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik gedämpft. 'Ein voreiliges Ende oder eine Straffung birgt das Risiko, die wirtschaftliche Erholung abzuwürgen', sagte der Fed-Chef am Mittwoch in Washington. Die Geldpolitik bleibe so lange wie nötig expansiv, versprach Bernanke bei einer Anhörung vor dem US-Kongress.
An der New Yorker Börse stieg der Dow Jones unmittelbar nach den Äußerungen um zeitweise 85 Punkte an. Auch an der Frankfurter Börse reagierten Anleger zunächst erleichtert, der Leitindex Dax sprang erstmals in der Geschichte über die Marke von 8.500 Punkten.
HEFTIGE SCHWANKUNGEN AM DEVISENMARKT
Der Devisenmarkt ging nach den Aussagen hingegen auf Berg- und Talfahrt. Der US-Dollar geriet zunächst stark unter Druck, der Euro stieg im Gegenzug bis knapp unter die Marke von 1,30 Dollar. Im Verlauf der Anhörung drehte die Stimmung jedoch. Zuletzt stand die europäische Gemeinschaftswährung mehr als einen Cent tiefer bei 1,2866 Dollar.
Grund war die Aussage Bernankes, das Tempo der monatlichen Anleihekäufe könne bei den nächsten Fed-Sitzungen durchaus gedrosselt werden. Nachdem der Fed-Chef eingangs noch betont hatte, auf wie wackeligen Beinen der moderate Aufschwung stehe, sprachen Devisenhändler von einer 'unglaublichen Kehrtwende'. Bernanke betonte jedoch, dass eine kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Voraussetzung sei, um den Fuß bei den Anleihekäufen vom Gas zu nehmen.
'NIEDRIGZINSEN KÖNNTEN FINANZSTABILITÄT UNTERGRABEN'
Zwar befinde sich die US-Wirtschaft in diesem Jahr auf einem 'moderaten Wachstumskurs', sagte Bernanke. Die weltweit größte Volkswirtschaft werde 2013 voraussichtlich um 2,5 Prozent wachsen. Auch sei die Arbeitslosenquote zwar auf 7,5 Prozent gefallen. Doch die Lage auf dem Jobmarkt bleibe kritisch, vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei 'historisch hoch'. Die Inflation sei dagegen nach wie vor gering. Daher sei weiterhin eine 'anpassungsfähige Geldpolitik' notwendig.
Allerdings sagte Bernanke auch, dass 'eine lange Zeit niedriger Zinsen Kosten und Risiken' mit sich brächten. Eine zu lange Periode von Niedrigzinsen 'könnte die Finanzstabilität untergraben'.
FED-PROTOKOLL MIT SPANNUNG ERWARTET
Der US-Leitzins befindet sich bereits seit Jahren auf einem historischen Niedrigstand zwischen 0 und 0,25 Prozent. Zudem unternimmt die Federal Reserve Anleihekäufe für insgesamt 85 Milliarden Dollar (64,5 Mrd Euro) monatlich. Einige Fed-Mitglieder und konservative Politiker fordern eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik.
Mit Spannung erwarten Anleger deshalb die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung von Anfang Mai. Nach dem Auftritt Bernankes könnten die sogenannten 'Minutes' weiteren Aufschluss über die Pläne der Währungshüter liefern./hbr/pm/he
An der New Yorker Börse stieg der Dow Jones unmittelbar nach den Äußerungen um zeitweise 85 Punkte an. Auch an der Frankfurter Börse reagierten Anleger zunächst erleichtert, der Leitindex Dax
HEFTIGE SCHWANKUNGEN AM DEVISENMARKT
Der Devisenmarkt ging nach den Aussagen hingegen auf Berg- und Talfahrt. Der US-Dollar geriet zunächst stark unter Druck, der Euro stieg im Gegenzug bis knapp unter die Marke von 1,30 Dollar. Im Verlauf der Anhörung drehte die Stimmung jedoch. Zuletzt stand die europäische Gemeinschaftswährung mehr als einen Cent tiefer bei 1,2866 Dollar.
Grund war die Aussage Bernankes, das Tempo der monatlichen Anleihekäufe könne bei den nächsten Fed-Sitzungen durchaus gedrosselt werden. Nachdem der Fed-Chef eingangs noch betont hatte, auf wie wackeligen Beinen der moderate Aufschwung stehe, sprachen Devisenhändler von einer 'unglaublichen Kehrtwende'. Bernanke betonte jedoch, dass eine kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Voraussetzung sei, um den Fuß bei den Anleihekäufen vom Gas zu nehmen.
'NIEDRIGZINSEN KÖNNTEN FINANZSTABILITÄT UNTERGRABEN'
Zwar befinde sich die US-Wirtschaft in diesem Jahr auf einem 'moderaten Wachstumskurs', sagte Bernanke. Die weltweit größte Volkswirtschaft werde 2013 voraussichtlich um 2,5 Prozent wachsen. Auch sei die Arbeitslosenquote zwar auf 7,5 Prozent gefallen. Doch die Lage auf dem Jobmarkt bleibe kritisch, vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen sei 'historisch hoch'. Die Inflation sei dagegen nach wie vor gering. Daher sei weiterhin eine 'anpassungsfähige Geldpolitik' notwendig.
Allerdings sagte Bernanke auch, dass 'eine lange Zeit niedriger Zinsen Kosten und Risiken' mit sich brächten. Eine zu lange Periode von Niedrigzinsen 'könnte die Finanzstabilität untergraben'.
FED-PROTOKOLL MIT SPANNUNG ERWARTET
Der US-Leitzins befindet sich bereits seit Jahren auf einem historischen Niedrigstand zwischen 0 und 0,25 Prozent. Zudem unternimmt die Federal Reserve Anleihekäufe für insgesamt 85 Milliarden Dollar (64,5 Mrd Euro) monatlich. Einige Fed-Mitglieder und konservative Politiker fordern eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik.
Mit Spannung erwarten Anleger deshalb die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung von Anfang Mai. Nach dem Auftritt Bernankes könnten die sogenannten 'Minutes' weiteren Aufschluss über die Pläne der Währungshüter liefern./hbr/pm/he