FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 28. Juni 2013. Peeters blickt angesichts des bevorstehenden DAX-Geburtstags auf dessen 25-jährige Geschichte zurück.
Am kommenden Montag ist es so weit. Der wichtigste und international anerkannte deutsche Aktienindex, besser unter dem Namen DAX bekannt, feiert seinen 25jährigen Geburtstag. Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert weist das Börsenbarometer den Anlegern die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Und angesichts der momentan weiter eher freundlichen Grundstimmung an den Märkten wird das Jubiläum durchaus mit positiver Attitüde und Anerkennung gefeiert.
Entsprechend groß ist die Zahl der Kommentare, Berichte, Sonderbeilagen und Reportagen in der deutschen Finanzpresse und es gibt kaum etwas, was in den Berichten unerwähnt geblieben ist. Die Performance des Index seit Auflegung ist sowohl absolut (mit einer faktischen Verachtfachung) als auch annualisiert beeindruckend, wobei ihm seine Besonderheit als Performanceindex zu Gute kommt. Er bildet die deutsche Wirtschaft ab, obwohl 'seine Anteilseigner' (also die Eigentümer der enthaltenen Unternehmen) in Zeiten der Globalisierung sehr international sind.
Die geringe Anzahl von 30 Mitgliedern nimmt ihm (etwa im Vergleich zu Nikkei225, FTSE100 oder S&P500) einiges von seiner Marktbreite, doch diese Eigenschaft teilt er mit dem weltbekannten Dow Jones Industrial (DJIA), welcher ebenso wie der DAX von Journalisten konzipiert wurde und vielleicht deshalb im Namen und Gewand gleichermaßen schlank wie prägnant ist. In diesem Setup hat er 'bullishe' wie 'bearishe' Zeiten durchgemacht etwa die Hausse 2000 oder den Crash in 1989 oder die Finanzkrise 2007/2008. Und fasst immer wurde er seiner Rolle gerecht, als früher und zuverlässiger Indikator die anschließende Entwicklung der Realwirtschaft zu antizipieren.
Sicher interessant nicht nur zum Jubiläum ist die Veränderung in der Zusammensetzung seit der Auflage im Jahr 1988. Denn auch hier gab es eine Vielzahl von Anpassungen in der Geschichte. Gründungsmitglieder wie Deutsche Babcock, Feldmühle Nobel, Karstadt, Mannesmann oder Nixdorf sind doch auch eingefleischten Beobachtern des deutschen Wirtschaftsgeschehens kaum mehr ein Begriff.
Doch es gibt auch eine Vielzahl 'echter' Veteranen wie etwa Allianz, BASF, Deutsche Bank, Henkel, RWE oder Siemens sowie auch Fusionsteilnehmer wie die in Bayer aufgegangene Schering oder die beiden zu E.on verschmolzenen damaligen Versorgergrößen Veba und Viag. Die damalige Degussa könnte als zwischenzeitlich von der Börse gegangenes Unternehmen im Gewand der heutigen Evonik perspektivisch wieder zurück in den DAX gelangen. Auch die zwischenzeitlich im MDAX gelistete Continental fand den Weg zurück.
Insgesamt ist noch gut die Hälfte der ersten Garde mit an Bord. Also eine größere Quote als sie etwa der TecDAX bei seinem erst zehnjährigen Jubiläum im März aufgewiesen hat. Vor dem Hintergrund des Einflusses politischer Entscheidungen wie der Privatisierung der Post und Telekom nach der Auflage des DAX, die die Grundgesamtheit der möglichen enthaltenen großen Firmen maßgeblich verändert hat, eine wirklich respektable Quote. Natürlich wird der Wandel weitergehen (Zum Vergleich: Im fast 130 Jahre alte DJIA ist mit General Electric nur ein einziges Gründungsmitglied enthalten), doch nötigt die Konstanz Respekt vor der Stabilität und Beständigkeit der deutschen Wirtschaft ab.
Dies ist ein Grund, dem Jubiläum positiv zu begegnen und dem Barometer auch für die kommenden 25 Jahre alles Gute zu wünschen. Happy Börsday, DAX!
© 28. Juni 2013/Roger Peeters
*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.
Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Am kommenden Montag ist es so weit. Der wichtigste und international anerkannte deutsche Aktienindex, besser unter dem Namen DAX bekannt, feiert seinen 25jährigen Geburtstag. Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert weist das Börsenbarometer den Anlegern die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Und angesichts der momentan weiter eher freundlichen Grundstimmung an den Märkten wird das Jubiläum durchaus mit positiver Attitüde und Anerkennung gefeiert.
Entsprechend groß ist die Zahl der Kommentare, Berichte, Sonderbeilagen und Reportagen in der deutschen Finanzpresse und es gibt kaum etwas, was in den Berichten unerwähnt geblieben ist. Die Performance des Index seit Auflegung ist sowohl absolut (mit einer faktischen Verachtfachung) als auch annualisiert beeindruckend, wobei ihm seine Besonderheit als Performanceindex zu Gute kommt. Er bildet die deutsche Wirtschaft ab, obwohl 'seine Anteilseigner' (also die Eigentümer der enthaltenen Unternehmen) in Zeiten der Globalisierung sehr international sind.
Die geringe Anzahl von 30 Mitgliedern nimmt ihm (etwa im Vergleich zu Nikkei225, FTSE100 oder S&P500) einiges von seiner Marktbreite, doch diese Eigenschaft teilt er mit dem weltbekannten Dow Jones Industrial (DJIA), welcher ebenso wie der DAX von Journalisten konzipiert wurde und vielleicht deshalb im Namen und Gewand gleichermaßen schlank wie prägnant ist. In diesem Setup hat er 'bullishe' wie 'bearishe' Zeiten durchgemacht etwa die Hausse 2000 oder den Crash in 1989 oder die Finanzkrise 2007/2008. Und fasst immer wurde er seiner Rolle gerecht, als früher und zuverlässiger Indikator die anschließende Entwicklung der Realwirtschaft zu antizipieren.
Sicher interessant nicht nur zum Jubiläum ist die Veränderung in der Zusammensetzung seit der Auflage im Jahr 1988. Denn auch hier gab es eine Vielzahl von Anpassungen in der Geschichte. Gründungsmitglieder wie Deutsche Babcock, Feldmühle Nobel, Karstadt, Mannesmann oder Nixdorf sind doch auch eingefleischten Beobachtern des deutschen Wirtschaftsgeschehens kaum mehr ein Begriff.
Doch es gibt auch eine Vielzahl 'echter' Veteranen wie etwa Allianz, BASF, Deutsche Bank, Henkel, RWE oder Siemens sowie auch Fusionsteilnehmer wie die in Bayer aufgegangene Schering oder die beiden zu E.on verschmolzenen damaligen Versorgergrößen Veba und Viag. Die damalige Degussa könnte als zwischenzeitlich von der Börse gegangenes Unternehmen im Gewand der heutigen Evonik perspektivisch wieder zurück in den DAX gelangen. Auch die zwischenzeitlich im MDAX gelistete Continental fand den Weg zurück.
Insgesamt ist noch gut die Hälfte der ersten Garde mit an Bord. Also eine größere Quote als sie etwa der TecDAX bei seinem erst zehnjährigen Jubiläum im März aufgewiesen hat. Vor dem Hintergrund des Einflusses politischer Entscheidungen wie der Privatisierung der Post und Telekom nach der Auflage des DAX, die die Grundgesamtheit der möglichen enthaltenen großen Firmen maßgeblich verändert hat, eine wirklich respektable Quote. Natürlich wird der Wandel weitergehen (Zum Vergleich: Im fast 130 Jahre alte DJIA ist mit General Electric nur ein einziges Gründungsmitglied enthalten), doch nötigt die Konstanz Respekt vor der Stabilität und Beständigkeit der deutschen Wirtschaft ab.
Dies ist ein Grund, dem Jubiläum positiv zu begegnen und dem Barometer auch für die kommenden 25 Jahre alles Gute zu wünschen. Happy Börsday, DAX!
© 28. Juni 2013/Roger Peeters
*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.
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