BASEL (dpa-AFX) - Zwischen den Pharmakonzernen Novartis und Roche bahnt sich eine Ende der jahrelangen Eiszeit an. Nachdem vergangene Woche Novartis Friedenssignale gesendet hatte, zog Roche-Chef Severin Schwan jetzt in einem Interview mit der 'Financial Times' (Dienstagausgabe) nach. 'Sollte die richtige Gelegenheit kommen, wären wir sehr offen für Gespräche mit Novartis', sagte er. Vor einer Woche hatte Novartis-Verwaltungsratsmitglied Pierre Landolt der 'Baseler Zeitung' gesagt, dass eine Fusion der beiden Schweizer Pharmakonzerne aus sachlichen Überlegungen Sinn machen würde.
Diese Gedanken hatte es Anfang des Jahrtausends schon einmal gegeben. Damals hatte sich Novartis bereits knapp ein Drittel der Roche-Aktien gesichert und hält diesen Anteil seitdem, der unterhalb der Sperrminorität liegt. Doch die beiden Drahtzieher dieser Transaktion, der damalige Roche-Lenker Franz Humer und Novartis-Vorstandschef Daniel Vasella, haben sich schnell überworfen. Zudem stellte sich die Gründerfamilie von Roche gegen einen Zusammenschluss. Diese hält noch immer rund 45 Prozent der Roche-Anteile.
Doch zumindest die beiden Widersacher Humer und Vasella sind bei den Unternehmen Geschichte. Vasella ist schon seit Anfang 2013 nicht mehr an der Spitze des Novartis-Verwaltungsrats - und auch bei Roche steht ein Generationswechsel kurz bevor. Humer, der zwischen 1998 und 2008 Vorstandschef war und seit 2001 Präsident des Verwaltungsrats ist, übergibt 2014 seinen Posten an den derzeitigen Lufthansa-Chef Christoph Franz. Das eröffnet neue Spielräume. 'Bald werden wir in beiden Unternehmen einen neuen Präsidenten haben. Das dürfte den Dialog einfacher machen', hatte Landolt vor einer Woche gesagt. Eine Fusion lasse sich jedoch nicht auf die Schnelle vollziehen.
Derzeit kooperieren die beiden Konzerne bei der Entwicklung von einigen Medikamenten. Hier kämpfen die beiden wie viele Konkurrenten mit ständig steigenden Risiken und Kosten. Zudem suchen aktuell viele große Unternehmen der Branche nach Kooperationspartnern oder Übernahmenzielen, um Ersatz für auslaufende Patente zu finden. Die Zusammenarbeit mit Novartis bei einigen Produkten bezeichnete Roche-Chef Schwan als 'sehr professionell'. Er sei für weitere Gespräche offen, 'wenn es Sinn für beide Unternehmen macht'./zb/stk/kja
Diese Gedanken hatte es Anfang des Jahrtausends schon einmal gegeben. Damals hatte sich Novartis bereits knapp ein Drittel der Roche-Aktien gesichert und hält diesen Anteil seitdem, der unterhalb der Sperrminorität liegt. Doch die beiden Drahtzieher dieser Transaktion, der damalige Roche-Lenker Franz Humer und Novartis-Vorstandschef Daniel Vasella, haben sich schnell überworfen. Zudem stellte sich die Gründerfamilie von Roche gegen einen Zusammenschluss. Diese hält noch immer rund 45 Prozent der Roche-Anteile.
Doch zumindest die beiden Widersacher Humer und Vasella sind bei den Unternehmen Geschichte. Vasella ist schon seit Anfang 2013 nicht mehr an der Spitze des Novartis-Verwaltungsrats - und auch bei Roche steht ein Generationswechsel kurz bevor. Humer, der zwischen 1998 und 2008 Vorstandschef war und seit 2001 Präsident des Verwaltungsrats ist, übergibt 2014 seinen Posten an den derzeitigen Lufthansa-Chef
Derzeit kooperieren die beiden Konzerne bei der Entwicklung von einigen Medikamenten. Hier kämpfen die beiden wie viele Konkurrenten mit ständig steigenden Risiken und Kosten. Zudem suchen aktuell viele große Unternehmen der Branche nach Kooperationspartnern oder Übernahmenzielen, um Ersatz für auslaufende Patente zu finden. Die Zusammenarbeit mit Novartis bei einigen Produkten bezeichnete Roche-Chef Schwan als 'sehr professionell'. Er sei für weitere Gespräche offen, 'wenn es Sinn für beide Unternehmen macht'./zb/stk/kja