NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag deutlich abgerutscht. Die verfahrende Situation im US-Haushaltsstreit und ein nachlassender Tropensturm in den Fördergebieten vor der Südküste der USA sorgten zu Beginn der neuen Handelswoche für Verkaufsdruck am Ölmarkt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Mittag 108,26 US-Dollar. Das waren 1,20 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,19 Dollar auf 102,65 Dollar.
Im Politstreit um den amerikanischen Haushalt und die Erhöhung der Schuldengrenze herrscht trotz Zwangsurlaub für rund 800.000 Regierungsmitarbeiter nach wie vor Stillstand. Während die Regierung fordert, dem Budget und der Erhöhung der für die Staatsverschuldung geltenden Obergrenze bedingungslos zuzustimmen, verlangt das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus Verhandlungen. Je länger sich der Streit hinzieht, desto stärker fällt der wirtschaftliche Schaden für die größte Volkswirtschaft der Welt aus.
Als einen weiteren Preisdrücker am Ölmarkt nannten Experten das Abflauen eines Tropensturms im Golf von Mexiko. Ende vergangener Woche mussten noch mehrere Ölplattformen im Fördergebiet vor der US-Südküste geschlossen werden. Die Sorge vor Förderausfällen hätten die Ölpreise Ende der vergangenen Woche noch nach oben getrieben, sagte Rohstoffexperte Frank Klumpp von der Landesbank Baden-Württemberg. Seiner Einschätzung nach könnte der Brent-Preis bis zum Ende des Jahres unter die Marke von 100 Dollar rutschten.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte hingegen zuletzt weiter zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 106,94 US-Dollar. Das waren 15 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl