In Frankreich kennt jede oder jeder jemanden, der mal einen R5 hatte. Das Auto galt als günstig und unverwüstlich. 5,5 Millionen "Renault Cinq" liefen zwischen 1972 und 1984 vom Band. Von den jungen Leuten, die sich nicht an die 70er und 80er Jahre erinnern können, stehen viele auf Vintage oder "néo-rétro" wie französische Marketing-Leute sagen.
Deshalb will Renault den R5 wiederauferstehen lassen - als 100 Prozent Elektroauto. CEO Luca de Meo leitet so die sogenannte "Renaulution" ein: Renaults Revolution. Der 53-jährige Italiener hatte schon in seinem Heimatland den FIAT 500 entstaubt. Mit markigen Worten will der Renault-Nissan-Mitsubishi-Konzern auch den Skandal um Ex-Chef Carlos Ghosn vergessen machen, der sich auf der Flucht vor der japanischen Justiz in den Libanon abgesetzt hat.
De Meo verspricht in seinem Konzept auch nachhaltigere Produkte. Statt um Mengen gehe es um Werte. Der Konzern verwandle sich von einem Auobauer mit Technologie zu einem Tech-Unternehmen, das auch Autos herstellt.
Anknüpfen will Renault mit einem neuen Logo für den R5 an die Erfolgsgeschichte des Mini bei BMW (DE:BMWG). Weit weniger erfolgreich war VW (DE:VOWG) mit dem Neustart des guten alten Käfer als "New Beetle".
"Das Design des Renault 5 Prototype ist vom Kultmodell unserer Geschichte inspiriert. Dieses Modell verkörpert Modernität, ein Fahrzeug, das in seiner Zeit verankert ist: urban, elektrisch, charmant", erklärte Gilles Vidal, Designdirektor bei Renault, während der Präsentation in Paris.
Mit Zoé gibt es schon eine Reihe von Renault-Elektroautos, seit dem vergangenen Jahr auch den Twingo als Elektromodell.
Wann der R5 als Elektroauto auf den Markt kommt und was er kosten soll, steht noch nicht fest. Aber die Neugier bei potentiellen Kundinnen und Kunden ist geweckt.