Hast du es auch gehört? In China gab es wohl wieder einen kleineren Corona-Ausbruch. Aber nicht irgendwo, sondern in der südchinesischen Provinz Guangdong. Hier gelten nun wieder strengere Regeln. Und in Guangzhou, der Hauptstadt der Provinz, liegt der fünftgrößte Containerhafen der Welt. Hier wurden im vergangenen Jahr fast dreimal so viele Container umgeladen wie im Hamburger Hafen.
Diese Nachricht in Kombination mit den bereits bestehenden Staus in den weltweiten Lieferketten finde ich spannend. Trotz aller Probleme und Sorgen bietet sie uns eine Investmentchance.
Ich habe mir in den vergangenen Tagen einmal die Lage der verschiedenen Logistiker angesehen. Und ich habe die Zahlen zur Seefracht genauer studiert: Seit einiger Zeit bereits sind Container knapp. Hier hinkt die Produktion der Nachfrage deutlich hinterher. Und genau diese Tatsache beflügelt das Geschäft von Triton International (WKN: A2AL35).
Was macht Triton International? Das Unternehmen bietet Dienste rund um Leasing und Verkauf von Containern. Nach eigenen Angaben ist es sogar weltweit Marktführer im Vermieten von Containern.
Das finde ich sehr spannend angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Die Zukunft müsste doch ein paar Chancen für Triton bereithalten. Schauen wir uns also einmal das Geschäftsmodell und die Zahlen etwas genauer an.
Staus prägen das aktuelle Umfeld Der riesige südchinesische Hafen in Guangzhou beherbergt aktuell rund 130 Containerschiffe aus verschiedenen Ländern. Ein solches Schiff kann mehrere Tausend Container befördern. Das hat zur Folge, dass auf der ganzen Welt Waren fehlen, vor allem aus dem Bereich Elektronik.
Container werden größtenteils in China hergestellt. Im Gegensatz zur letzten Branchenkrise im Jahr 2015 wurde die Produktion dieses Mal aber nicht auf volle Touren hochgefahren. Gleichzeitig stieg die Nachfrage schnell wieder stark an, sodass die Containerlagerbestände nahezu leer sind. Die Containerpreise stiegen demzufolge auf Rekordstände. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. In diesem Umfeld befinden wir uns immer noch.
Triton beschreibt die Lage als „sehr vorteilhaft“ Das kann ich gut verstehen. Schließlich kann der Marktführer den Reedern seine Konditionen nahezu beliebig diktieren. Vor wenigen Tagen sagte Triton International auf einer Konferenz der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG), die Reeder suchten weiterhin nach Containern, um die Nachfrage bedienen zu können.
Ich möchte dich erinnern: Die Reeder gehen verstärkt dazu über, weniger Container selbst zu besitzen und dafür diese bei Anbietern wie Triton International anzumieten. Das ist nicht nur weniger kapitalintensiv für die Reedereien. Sie werden dadurch auch flexibler.
Triton präsentierte rekordverdächtige Zahlen zum ersten Quartal Im aktuellen Umfeld ist Triton International der große Gewinner. Das Unternehmen freut sich, die verfügbaren Container zu hohen Raten sowie mit langen Laufzeiten an die Reedereien zu vermieten. Für das laufende Jahr geht Triton International von einer durchschnittlichen Leasingdauer von zwölf Jahren aus. Das ist enorm. Die mittlere Laufzeit der laufenden Verträge beträgt nur etwas mehr als vier Jahre. Damit sichert sich Triton International sehr lukrative Konditionen.
Triton International meldete hervorragende Quartalszahlen. Der Gewinn je Aktie stieg auf 1,61 Euro. Das ist ein Plus von 12,4 % zum Vorquartal und eine Verdoppelung des Ergebnisses im Vorjahr. Die annualisierte Eigenkapitalrendite kletterte auf einen sehr hohen Wert von 25 % und lag damit fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Triton steigerte seine Dividende um 10 % 1,92 Euro pro Aktie fließen im laufenden Geschäftsjahr an die Aktionäre. Zum aktuellen Kurs von 43,28 Euro (Stand: 5. Juli 2021) entspricht dieser einer Dividendenrendite von 4,4 %. Das ist sehr ordentlich, finde ich.
Bitte bewahre einen kühlen Kopf! Das Container-Geschäft ist eine zyklische Branche. Und in einer solchen wird auch gerne übertrieben. In der Krise ist das Geld knapp, Investitionen werden zurückgefahren und die Preise sind im Keller. Im folgenden Boom kommt sehr viel Geld in die Kasse und Unternehmen neigen dazu, massiv zu investieren.
Verständlich, denn wer nicht investiert, riskiert, den Anschluss zu verlieren und demjenigen entgehen womöglich lukrative Geschäfte. Auf der anderen Seite kommt es früher oder später zu einem überhöhten Angebot. Die Preise, in dem Fall für Container, werden dann fallen.
Ich weiß natürlich nicht, wann dies geschieht. Aber wir sollten vorsichtig sein. Triton International kann sich aktuell einerseits lukrative Einnahmen sichern, auf der anderen Seite günstig refinanzieren. Doch irgendwann dreht sich der Rückenwind wieder.
Die aktuelle Situation ist nahezu ideal: das Angebot knapp, die Preise hoch. Für einen Zykliker wie Triton ist dies eine heikle Situation. Das heißt aber natürlich nicht, dass die Aktie nicht noch weiter steigen könnte, wenn sich die Containerknappheit weiter verschärft.
Der Artikel Dividende steigt um 10 %! Diese Aktie lockt mit 4,4 % Dividendenrendite ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021