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APA ots news: Österreichs Wirtschaft lässt zweijährige Schwächephase hinter sich

Veröffentlicht am 06.12.2013, 10:08
Aktualisiert 06.12.2013, 10:12
Gesamtwirtschaftliche Prognose der OeNB für Österreich 2013

bis 2015

vom Dezember 2013

Wien (APA-ots) - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) geht in ihrer

vorliegenden Prognose von einem moderaten Wachstum der

österreichischen Wirtschaft im Jahr 2013 von 0,4% aus. Nach einer

Stagnation der Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr erholt sich die

Konjunktur im zweiten Halbjahr schrittweise. In den Jahren 2014 und

2015 wird sich das Wachstum auf 1,6% bzw. 1,9% beschleunigen. Dazu

tragen neben der Erholung der Weltwirtschaft zunehmend inländische

Nachfragekomponenten bei. Die Inflation sinkt wieder unter das

Preisstabilitätsziel von 2%. 'Vor dem Hintergrund eines deutlichen,

wenn auch noch schwachen, Wirtschaftsaufschwunges im Euroraum zeigt

die österreichische Volkswirtschaft ein positives Ergebnis und wird

weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote im Euroraum aufweisen',

kommentiert OeNB-Gouverneur Nowotny die Prognose.

Moderate Erholung der globalen Wachstumsdynamik

Die Weltwirtschaft erholt sich nach zwei Jahren wieder und befindet

sich derzeit auf einem moderaten Wachstumskurs. Während sich die

Wachstumskräfte in den Schwellenländern etwas abschwächen, legt die

Konjunktur in den Industrienationen - insbesondere in den USA -

zusehends zu. Der Euroraum konnte im zweiten Quartal 2013 die

Rezession hinter sich lassen. Die im Zuge der europäischen

Schuldenkrise entstandenen Unterschiede in der makroökonomischen

Entwicklung zwischen den Euroraumländern bilden sich langsam zurück.

Die Erholung der internationalen Konjunktur trägt maßgeblich zum

prognostizierten Aufschwung der österreichischen Wirtschaft bei. Nach

der sehr verhaltenen Entwicklung im laufenden Jahr wird sich das

Exportwachstum deutlich beschleunigen und in den beiden kommenden

Jahren eine wichtige Konjunkturstütze bilden. Das Marktwachstum wird

jedoch geringer als vor der Krise ausfallen. Zusätzlich stellt die

Entwicklung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit eine Herausforderung

für die österreichische Exportwirtschaft dar. Aufgrund einer

rückläufigen Importentwicklung steigt der Überschuss der

österreichischen Leistungsbilanz im Jahr 2013 auf 3% und wird sich

2014 und 2015 weiter verbessern.

Aufschwung in Österreich zunehmend von Inlandsnachfrage getragen

Die österreichischen Unternehmen halten sich seit dem Frühjahr 2012

aufgrund der lange vorherrschenden Unsicherheiten mit ihrer

Investitionstätigkeit zurück. Die markante Stimmungsaufhellung lässt

jedoch ein baldiges Anspringen der Investitionskonjunktur erwarten.

Die ausgezeichneten Finanzierungsbedingungen sowie der Bedarf an

Ersatzinvestitionen lassen insbesondere einen ausgeprägten Zyklus der

Ausrüstungsinvestitionen erwarten. Der an dem starken Anstieg der

Immobilienpreise abzulesende hohe Bedarf an Wohnraum wird zu einer

Beschleunigung der Wohnbauinvestitionen führen. Die Konsumentwicklung

verlief zuletzt aufgrund sinkender realer Haushaltseinkommen äußerst

gedämpft. Im Gesamtjahr 2013 wird der private Konsum stagnieren. Das

anhaltende Beschäftigungswachstum und steigende Reallöhne werden

jedoch in den darauf folgenden Jahren wieder zu einem positiven

Konsumwachstum führen.

Arbeitslosenquote bleibt auf höherem Niveau

Die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt stellt sich als ambivalent dar. Die

Beschäftigung expandiert trotz der schwachen Konjunktur, gleichzeitig

nimmt die Arbeitslosigkeit zu. Die Arbeitslosenquote gemäß Eurostat

ist von 4,4% im Jahr 2012 auf 4,9% im Jahr 2013 gestiegen. In den

Jahren 2014 und 2015 wird die Arbeitslosenquote auf dem höheren

Niveau von 5,0% bleiben.

Inflation sinkt wieder unter die 2% Marke

Der Preisauftrieb hat sich in Österreich während der letzten zwölf

Monate beinahe halbiert. Sinkende Energie- und Nahrungsmittelpreise

werden zu einer weiteren Abschwächung der Inflationsdynamik führen.

Insgesamt wird die HVPI-Inflationsrate von 2,1% im Jahr 2013 auf 1,7%

und 1,6% in den Jahren 2014 bzw. 2015 zurückgehen.

Budgetsaldo und Konsolidierungsbedarf

Die Entwicklung des gesamtstaatlichen Budgetsaldos ist im

Prognosehorizont von Einmaleffekten bestimmt. Im Jahr 2013 dominieren

die positiven Einmaleffekte - die Einnahmen aus der Versteigerung der

Mobilfunkfrequenzen und aus dem Steuerabkommen mit der Schweiz - die

negativen Effekte der staatlichen Bankenhilfe. Im heurigen Jahr

verbessert sich der gesamtstaatliche Budgetsaldo daher auf 1,6% des

BIP. In den Jahren 2014 und 2015 wird sich der Budgetsaldo hingegen

aufgrund von weiteren möglichen Bankenhilfen voraussichtlich auf

2,2% des BIP verschlechtern. Ohne die unterstellten Bankenhilfen

würde die gesamtstaatliche Defizitquote in den beiden kommenden

Jahren auf jeweils 1,6% des BIP verharren. Aus der

Gegenüberstellung des erwarteten strukturellen Budgetsaldos gemäß

OeNB-Prognose (ESZB-Methode) und dem für das Jahr 2015 geforderten

Zielwert der strukturellen Defizitquote von 0,45% des BIP ergibt

sich ein nachhaltiges Konsolidierungserfordernis von rund 3 Mrd Euro,

das in den Jahren 2014 bzw. 2015 umzusetzen ist.

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6900

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

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OTS0051 2013-12-06/10:02

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