BOCHUM (dpa-AFX) - Der Bochumer Opel-Betriebsrat fordert eine abschließende Einigung über einen Sozialtarifvertrag für die Beschäftigten des vor der Schließung stehenden Werks im Ruhrgebiet. 'Die Leute wollen endlich Klarheit', sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Dienstag am Rande von Informationsveranstaltungen für die Belegschaft. Nach der Vorlage eines sogenannten Eckpunktepapiers im vergangenen November steht noch die Unterschrift unter dem Vertragswerk aus. Mit der Unterzeichnung sei nun 'in den kommenden Wochen zu rechnen', kündigte ein IG Metall-Sprecher an. Ein Unternehmenssprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu einem möglichen Zeitpunkt äußern.
Derzeit seien noch juristische Einzelheiten des Vertragswerks zu klären, so die IG Metall. Das Papier sieht unter anderem Abfindungs-, Austritts- und Wechselprogramme für die Mitarbeiter vor. Es bleibt jedoch beim Aus für die Autoproduktion Ende 2014, dafür soll aber das Opel-Warenverteilzentrum dauerhaft erhalten und um 265 auf 700 Stellen ausgebaut werden. Mindestens 200 der rund 3300 Bochumer Opelaner sollen außerdem Angebote in anderen Werken erhalten.
Die als kämpferisch bekannten Bochumer Opel-Beschäftigten hatten als einzige in Deutschland den vorgeschlagenen Sanierungstarifvertrag des Unternehmens abgelehnt. Sie wollten sich mit dem Ende der Produktion nicht abfinden. Für seine Mitarbeiter in den übrigen Werken Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach hatte der Autobauer vor wenigen Tagen eine Verlängerung des Kündigungsschutzes um zwei Jahre bis Ende 2018 angekündigt.