NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung in den USA sind die US-Börsen am Mittwoch zunächst ins Minus gerutscht. Wie erwartet bremst die Notenbank Fed ihre lockere Geldpolitik weiter ab und verringert ihre Wertpapierkäufe zur Belebung der Konjunktur um weitere zehn Milliarden US-Dollar. Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJI:DJI) rutschte nach einer zuvor kaum veränderten Tendenz mit 0,33 Prozent ins Minus auf 16 282,99 Punkte. Der marktbreite Aktienindex S&P 500 (SPI:INX) verlor 0,30 Prozent auf 1866,68 Punkte, der Nasdaq-100-Index
Die erste Reaktion der Märkte auf die wie erwartet ausgefallene Entscheidung erscheine ihm etwas übertrieben, sagte Marktstratege Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Die Nachricht, dass mehr Fed-Vertreter als bisher die Leitzinsen bis Ende 2015 auf ein Prozent steigen sehen, könnte von einigen genutzt worden sein, um den zuletzt ruhigen Markt zu bewegen. Indes haben die Notenbanker ihr Zinsversprechen - die so genannte 'Forward Guidance' - verändert. Börsianer warten nun noch mit großer Spannung auf die erste Pressekonferenz der neuen Fed-Chefin Janet Yellen, sagte Erlam.
Tagesgewinner im Dow waren UnitedHealth Group (NYS:UNH), die ohne neue Nachrichten um 2,60 Prozent auf 80,03 US-Dollar anzogen. Ebenfalls auf der Gewinnerseite waren Finanzwerte wie JPMorgan (NYS:JPM) und Goldman Sachs (NYS:GS). Microsoft-Aktien (NAS:MSFT) gaben dagegen 0,42 Prozent ab. Nach der Kursrally vom Vortag, die den Kurs auf den höchsten Stand seit 14 Jahren getrieben hatte, gebe es nun auch Gewinnmitnahmen, sagten Händler. Ans Indexende rutschten die Papiere von Walt Disney (NYS:DIS) mit einem Minus von 1,41 Prozent.
FedEx-Titel (NYS:FDX) schwankten trotz einer gekappten Gewinnprognose des Paketdienstes eng um ihren Vortagesschluss. Einem Börsianer zufolge sollte die Zielsenkung wegen des schlechten Winterwetters nicht sehr stark überraschen. Beim Rivalen der Deutschen Post (ETR:DPW) dürfte am Jahresende nur ein bereinigter Gewinn je Aktie von 6,55 bis 6,80 Dollar stehen - bislang waren bis zu 7,10 Dollar anvisiert worden. Im dritten Geschäftsquartal über die Wintermonate war das Ergebnis je Anteil deutlich schwächer ausgefallen als von Analysten erwartet worden war.
Oracle-Papiere (NAS:ORCL) erholten sich von anfänglich deutlicheren Verlusten und verloren zuletzt 0,31 Prozent auf 38,71 Dollar. Der SAP-Konkurrent (ETR:SAP) hatte den Umsatz im dritten Geschäftsquartal dank besserer Verkäufe von Hard- und Software um vier Prozent und den Gewinn um zwei Prozent gesteigert. Analysten stuften die Ergebnisse aber unter den Erwartungen ein. Karl Keirstead von der Deutschen Bank blieb aber dennoch bei seiner Kaufempfehlung mit dem Ziel 45 Dollar.