n FRANKFURT (dpa-AFX) - Die mächtige Wall-Street-Bank Goldman Sachs hebt den Daumen, der Kurs in Deutschland springt hoch: So gesehen am Montag bei Rocket Internet F:RKET. Die Titel der vor einem guten Monat an die Börse gegangene Startup-Schmiede schossen am Vormittag bis auf 48,50 Euro nach oben. Zuletzt kosteten sie noch 47,79 Euro. Das war immer noch ein Plus von mehr als 12 Prozent.
Damit werden die Papiere langsam auch für diejenigen Anleger zum guten Geschäft, die sie Anfang Oktober zum Ausgabepreis von 42,50 Euro gekauft hatten. Das Unternehmen hatte an der Börse zunächst eine Bauchlandung hingelegt - der Kurs war binnen weniger Tage in einem wegen Konjunktursorgen schwachen Marktumfeld bis auf rund 31 Euro gefallen. Zuletzt ging es wieder aufwärts. Deutlich überwunden wurde der Ausgabepreis aber erst an diesem Montag.
ANALYST: SCHNELLES WACHSTUM DES ONLINE-HANDELS ALS TRIEBFEDER
Markus Iwar, Analyst bei Goldman Sachs, stufte die Rocket-Internet-Aktien in einer Ersteinschätzung mit "Conviction Buy" ein - er sieht also eine besonders attraktive Kaufgelegenheit. Bis zu seinem Kursziel von 69 Euro sind schließlich noch mehr als 44 Prozent Luft nach oben.
Mit einem Investment könnten Anleger vom schnellen Wachstum des Online-Handels in den Schwellenländern sowie dem Netzwerk des Unternehmens über verschiedene Branchen, Geschäftsmodelle und Regionen hinweg profitieren, schrieb Iwar in seiner Studie. Langfristige Kurstreiber seien zudem mögliche Beteiligungsverkäufe sowie die clevere Verwendung des Kapitals. So verfüge Rocket netto über liquide Mittel von 2,1 Milliarden Euro.
BANKEN ÜBEN MEHRZUTEILUNGSOPTION NICHT VOLLSTÄNDIG AUS
Rocket Internet baut junge Internet-Unternehmen auf. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel und Dienstleistungen. Mittlerweile ist Rocket Internet mit rund 50 Firmen in 116 Ländern aktiv.
Der Börsengang brachte rund 1,4 Milliarden Euro ein - viel Geld, das nun in den Geschäftsausbau gesteckt werden kann. Erhofft hatten sich die beteiligten Banker und das Management allerdings bis zu 1,6 Milliarden Euro. Die am Börsengang beteiligten Banken konnten wegen der schwachen ersten Tage jedoch nicht alle im Rahmen der sogenannten Mehrzuteilungsoption verfügbaren Aktien bei den Anlegern absetzen. Diese Aktien können bei einer starken Nachfrage zusätzlich verkauft werden.br
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