FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem deutlichen Kurssprung vom Vortag dürfte der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag seine Gewinne zunächst ausbauen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex stand gestützt durch die anhaltende Erholungsdynamik der Wall Street gegen 8.15 Uhr bei 5.492 Punkten, und deutet damit eine um 0,35 Prozent höhere Eröffnung an. Am Vortag hatte der Dax bereits knapp 5 Prozent zugelegt, und auch MDax und TecDax konnten sich wieder deutlich von ihren bis zu zweijährigen Tiefstständen vom Dienstag absetzen.
Als Grundlage der 'Mini-Rally' sieht Marktanalyst Cameron Peacock von IG Markets die Hoffnung, dass die europäische Politik endlich geeignete Schritte gegen die Schuldenkrise unternimmt. Ganz egal ob es sich dabei um eine Art europäisches TARP-Programm zur Bankenrettung oder um einen ausgeweiteten Rettungsfonds handele, der Markt setze erneut auf mehr als bloße Versprechen. Der Future auf den Dow Jones Industrial gibt mit einem Gewinn von 0,55 Prozent seit Xetra-Schluss vom Vorabend einen entsprechend positiven Trend vor.
MASSNAHMEN DER EZB ERWARTET - ZINSSENKUNG UNGEWISS
Am Mittag stehen vor allem die Notenbanken in Europa mit Zinsentscheidungen und ihren Pressekonferenzen im Fokus. Bankvolkswirte rechnen fest damit, dass die EZB auf die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten und auf geringere Wachstums- und Inflationserwartungen reagieren wird. Ob sie aber gleich den Leitzins senken wird, gilt unter Experten als höchst ungewiss.
Den Bankensektor hält derweil ein möglicher weiterer Stresstest im Zentrum des Interesses. Der 'Financial Times' zufolge plane die Europäische Bankenaufsicht (EBA) einen Test für Belastungen durch Griechenland-Abschreibungen zu unternehmen, sagte ein Händler. Zudem will die Bundesregierung laut einem 'Welt'-Bericht die übrigen Regierungen der Eurozone möglichst schnell von einer Rekapitalisierung angeschlagener Banken überzeugen. Der Börsianer wertet die Meldungen insgesamt neutral. Vorbörslich tendierten Deutsche Bank und Commerzbank bei Lang & Schwarz aber leichter.
VERSORGERN WINKT LAUT EINEM BERICHT HILFE
Versorgertitel sollten nach einem Pressebericht ebenfalls im Auge behalten werden. So berichtet das 'Handelsblatt' über eine mögliche 'Bad Bank für die Atomkraft'. Eine Stiftung soll die Konzerne in den Auswirkungen der Energiewende entlasten und Investitionen in grüne Energien fördern. Nach Informationen der Zeitung arbeitet die Investmentbank Lazard schon seit Wochen auf eigene Initiative an einem entsprechenden Modell. Vertreter von Lazard wollten sich auf ihre Anfrage aber nicht äußern. Als Vorbild für die Pläne dient laut 'Handelsblatt' die 2007 gefundene Lösung für die Abwicklung des deutschen Steinkohlebergbaus. Die Versorger werden zwar sicher auch die Gewinne aus der Restlaufzeit der Kernkraftwerke teilen müssen, sagte ein Börsianer. Der Plan zur Sozialisierung der Risiken sollte die Aktien aber stützen. RWE lagen vorbörslich moderat im Plus, Eon gaben indes leicht nach./ag/rum
Als Grundlage der 'Mini-Rally' sieht Marktanalyst Cameron Peacock von IG Markets die Hoffnung, dass die europäische Politik endlich geeignete Schritte gegen die Schuldenkrise unternimmt. Ganz egal ob es sich dabei um eine Art europäisches TARP-Programm zur Bankenrettung oder um einen ausgeweiteten Rettungsfonds handele, der Markt setze erneut auf mehr als bloße Versprechen. Der Future auf den Dow Jones Industrial
MASSNAHMEN DER EZB ERWARTET - ZINSSENKUNG UNGEWISS
Am Mittag stehen vor allem die Notenbanken in Europa mit Zinsentscheidungen und ihren Pressekonferenzen im Fokus. Bankvolkswirte rechnen fest damit, dass die EZB auf die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten und auf geringere Wachstums- und Inflationserwartungen reagieren wird. Ob sie aber gleich den Leitzins senken wird, gilt unter Experten als höchst ungewiss.
Den Bankensektor hält derweil ein möglicher weiterer Stresstest im Zentrum des Interesses. Der 'Financial Times' zufolge plane die Europäische Bankenaufsicht (EBA) einen Test für Belastungen durch Griechenland-Abschreibungen zu unternehmen, sagte ein Händler. Zudem will die Bundesregierung laut einem 'Welt'-Bericht die übrigen Regierungen der Eurozone möglichst schnell von einer Rekapitalisierung angeschlagener Banken überzeugen. Der Börsianer wertet die Meldungen insgesamt neutral. Vorbörslich tendierten Deutsche Bank und Commerzbank bei Lang & Schwarz aber leichter.
VERSORGERN WINKT LAUT EINEM BERICHT HILFE
Versorgertitel sollten nach einem Pressebericht ebenfalls im Auge behalten werden. So berichtet das 'Handelsblatt' über eine mögliche 'Bad Bank für die Atomkraft'. Eine Stiftung soll die Konzerne in den Auswirkungen der Energiewende entlasten und Investitionen in grüne Energien fördern. Nach Informationen der Zeitung arbeitet die Investmentbank Lazard schon seit Wochen auf eigene Initiative an einem entsprechenden Modell. Vertreter von Lazard wollten sich auf ihre Anfrage aber nicht äußern. Als Vorbild für die Pläne dient laut 'Handelsblatt' die 2007 gefundene Lösung für die Abwicklung des deutschen Steinkohlebergbaus. Die Versorger werden zwar sicher auch die Gewinne aus der Restlaufzeit der Kernkraftwerke teilen müssen, sagte ein Börsianer. Der Plan zur Sozialisierung der Risiken sollte die Aktien aber stützen. RWE