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AKTIE IM FOKUS 2: Praktiker verlieren 25 Prozent - Kaum Details zu Sanierung

Veröffentlicht am 25.11.2011, 17:01
(Neu: Verluste nach Telefonkonferenz ausgeweitet, Commerzbank-Stimme)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie von Praktiker ist am Freitag nach den am Vorabend beschlossenen Sparmaßnahmen regelrecht eingebrochen. Die Titel weiteten ihre zuvor schon sehr deutlichen Verluste nach einer Telefonkonferenz noch weiter aus und erreichten bei 1,96 Euro ihr Allzeittief. Zuletzt verloren die jüngst erst in den SDax abgestiegenen Titel aber immer noch ein Viertel ihres Werts: Sie sackten um 25,56 Prozent auf 2,01 Euro ab. Der Index der Kleinwerte lag zeitgleich nur knapp mit 0,04 Prozent im Minus.

Händler verwiesen als Grund für die beschleunigte Talfahrt auf eine enttäuschend verlaufene Telefonkonferenz, auf der die Baumarktkette nicht genügend Details zu dem am Vorabend bekanntgegebenen Sanierungsprogramm vorgelegt habe. Die unklare Mittelbeschaffung für die geplanten Investitionen war zuvor am Markt schon auf Kritik gestoßen. Nicht nur das Programm selbst sei eine große Herausforderung, auch das Marktumfeld stelle keinen Rückenwind für Praktiker dar, sagte ein Börsianer. Selbst wenn die Finanzierung gelinge, sei vor diesem Hintergrund mit erheblichen Kosten zu rechnen.

WESTLB SIEHT ANZEICHEN EINER KAPITALERHÖHUNG

Praktiker hatte am Donnerstagabend ein Sanierungsprogramm beschlossen. Mit kräftigen Investitionen, der Schließung von Märkten, einem verkleinerten Vorstand und der Verlegung der Konzernzentrale nach Hamburg will der angeschlagene Baumarktbetreiber wieder auf die Beine kommen. Vorstandschef Thomas Fox zeigte sich überzeugt, Praktiker so 'in zwei Jahren wieder zu einer soliden Ertragslage' zu verhelfen. Nach Unternehmensangaben werden in Deutschland 30 Märkte genauer untersucht, und zudem könnten bis zu 1.400 Stellen gestrichen werden.

Für Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank hängt nun alles davon ab, ob es der Baumarktkette gelingt, frische Finanzmittel zu bekommen, und wie das Unternehmen mit den dabei entstehenden Kosten umgeht. Er rechnete am Morgen nicht damit, dass Praktiker bereits jetzt tiefere Einblicke in die geplante Finanzierung des Sparprogramms gewähren wird. Thomas Effler von der WestLB schrieb derweil vor der Telefonkonferenz, dass die angekündigte Suche nach Finanzierungsquellen als bevorstehende Kapitalerhöhung interpretiert werden könne. Im aktuell düsteren Marktumfeld sei der Erfolg einer Kapitalmaßnahme jedoch unsicher, so der Experte./tih/stw

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