Berlin (Reuters) - Nach der gescheiterten Übernahme von Stada (DE:STAGn) durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven ist einem Medienbericht zufolge der aktivistische Hedgefonds Elliott Management des umtriebigen Investors Paul Singer bei dem Arzneimittelhersteller eingestiegen.
Elliott besitze mehr als fünf Prozent von Stada und könnte den Anteil bereits diese Woche bekanntgeben, berichtet die Agentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Hedgefonds habe in der vergangenen Woche damit begonnen, Stada-Aktien zu erwerben.
Elliott arbeite derzeit an einer Struktur, die eine Andienung von Anteilsscheinen an ein Bieterkonsortium vorsehe, das Stada übernehmen wolle, berichtet die Agentur unter Berufung auf die Insider weiter. Elliott wolle auch anbieten, den Zukauf zu finanzieren. Damit könnte der Fonds Gebühren einstreichen. Die neuartige Struktur erlaube dem Bieter, die Annahmeschwelle auf 50 Prozent abzusenken. Elliott sei mit dem Vorschlag an die Finanzinvestoren Advent International und Permira herangetreten, die den Bieterkamp gegen ihre Konkurrenten Bain und Cinven vor kurzem verloren hatten. Der Fonds könne seine Idee auch Bain und Cinven vortragen, die kurz vor einem neuen Übernahmegebot für Stada stünden. Dem Bericht zufolge lehnten Vertreter von Elliott, Bain, Cinven und Permira einen Kommentar ab. Bei Stada und Advent war demnach zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Advent und Permira erwägen einem Bericht der Wirtschaftswoche" einen neuen Anlauf zum Kauf des Arzneimittelherstellers. In einem neuerlichen Poker hätten Bain und Cinven allerdings wohl bessere Karten. "Die waren schon weiter im Prozess und haben einen klaren Startvorteil", zitierte das Magazin am Mittwoch einen Insider. Reuters hatte bereits in der vergangenen Woche berichtet, dass Advent und Permira weiter an Stada interessiert wären. Sie planten aber nicht, in einen neuen Bieterwettstreit mit Bain und Cinven einzusteigen, wenn diese wie erwartet ein neues Angebot vorlegten, sagten Insider. Bain und Cinven waren in der vergangenen Woche mit ihrer Offerte für Stada über 66 Euro je Aktie gescheitert.