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FOKUS 2-Morgan-Stanley drückt Dax ins Minus -Commerzbank gefragt

Veröffentlicht am 22.04.2009, 15:06
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* Morgan Stanley schreibt Verlust und erhöht Kapital

* Commerzbank-Aktien gegen den Trend gefragt

* Telekom-Aktien setzen Talfahrt fort

(neu: Dax im Minus, Morgan Stanley, Commerzbank/Eurohypo)

Frankfurt, 22. Apr (Reuters) - Ein unerwartet hoher Quartalsverlust der US-Großbank Morgan Stanley hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zu Verkäufen veranlasst. Der Dax<.GDAXI> notierte am Nachmittag 0,8 Prozent im Minus bei 4467 Punkten, nachdem er am Morgen noch auf bis zu 4542 Zähler gestiegen war. Gestützt worden war der deutsche Leitindex von Kursgewinnen bei Bankaktien, die in Reaktion auf die Morgan-Stanley-Zahlen jedoch ins Minus drehten. "Morgan Stanley kürzt die Dividende, um das Kapital zu erhöhen, das drückt die Finanzwerte", sagte ein Händler.

Die US-Bank weist für das erste Quartal einen Nettoverlust von 0,57 Dollar je Aktie aus, die Titel gaben vorbörslich rund vier Prozent nach. Der europäische Branchenindex der Banken<.SX7P> rutschte 0,9 Prozent ins Minus. In Frankfurt lagen die Aktien der Deutschen Bank ein Prozent im Minus bei 37,61 Euro, nachdem sie im Handelsverlauf noch um bis zu 3,7 Prozent gestiegen waren.

Gegen den Trend legten die Papiere der Commerzbank vier Prozent auf 4,94 Euro zu und führten damit die Dax-Gewinnerliste an. "Die Aktien profitieren davon, dass die Commerzbank wohl nur die Eurohypo abspalten muss und ihr Osteuropa-Geschäft behalten darf", sagte ein Händler. Wie Reuters aus Kreisen erfuhr, hat sich Deutschlands zweitgrößtes Bankhaus mit der EU-Kommission über Auflagen für staatliche Beihilfen geeinigt. In Finanzkreisen gilt es als weitgehend sicher, dass die EU auf einen Verkauf der Staats- und Immobilienfinanzierungstochter besteht. Die Eurohypo habe nie richtig zum Geschäftsmodell der Commerzbank gepasst und diese würde eines ihrer Hauptrisiken abgeben, erklärte Equinet-Analyst Philipp Haessler.

Angeführt wurde der Dax wie am Vortag von MAN-Aktien. Die Papiere des Lkw-Bauers stiegen um bis zu 7,4 Prozent auf 42,81 Euro und waren damit so teuer wie zuletzt Anfang November 2008. Börsianer werteten dies als charttechnisches Kaufsignal.

Die Aktien der Deutschen Telekom setzten ihre Talfahrt fort. Die Papiere verloren 3,8 Prozent auf 8,66 Euro, nachdem die Senkung der Ergebnisprognose am Vortag einen Kurssturz von rund sieben Prozent ausgelöst hatte. Zahlreiche Analysten senkten ihre Bewertungen und Kursziele für die T-Aktie. Eine Dividendenkürzung sei nun wahrscheinlich, urteilte die Commerzbank. Größter Dax-Verlierer waren mit einem Kursrückgang von 7,4 Prozent auf 8,68 Euro die Aktien der Deutschen Post, die mit einem Dividendenabschlag gehandelt wurden.

NOKIA-DEAL BEFLÜGELT INFINEON - AUF UND AB BEI PRAKTIKER

Infineon profitierten Händlern zufolge von einer Kooperation mit dem weltgrößten Handyhersteller Nokia. "Das zeigt, dass Nokia die Qualität von Infineon-Produkten schätzt und untermauert die Position des deutschen Chipherstellers als einer der drei Top-Ausrüster von Handyherstellern", sagte Unicredit-Analyst Günther Hollfelder. Infineon-Papiere legten im TecDax<.TECDAX> 2,5 Prozent auf 1,67 Euro zu.

Im MDax<.MDAXI> machten die Aktien der Baumarktkette Praktiker anfängliche Verluste wett und stiegen um 7,4 Prozent auf 4,51 Euro und damit an die Index-Spitze. "Vor allem die Aussagen des Konzerns zum zweiten Quartal und zum laufenden Jahr geben der Aktie Auftrieb und dürften auch weiter für Kursgewinne sorgen", sagte ein Händler. Praktiker-Chef Wolfgang Werner hat für das zweite Quartal "bessere Umsätze und Ergebnisse" in Aussicht gestellt. Für das Gesamtjahr bekräftigte er die Ergebnisprognose.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)

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