KÖLN (dpa-AFX) - Die Kölner Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag die Anklageerhebung gegen die frühere Führung der einst größten europäischen Privatbank Sal. Oppenheim bestätigt. Es geht um Untreue in besonders schwerem Fall. Ein Sprecher des Landgerichts bestätigte, die Anklage richte sich gegen die früheren persönlich haftenden Gesellschafter Christopher Freiherr von Oppenheim, Matthias Graf von Krockow, Friedrich Carl Janssen und Dieter Pfundt sowie den Unternehmer und Immobilienentwickler Josef Esch.
Staatsanwalt Daniel Vollmert sagte der dpa, die Anklage umfasse zunächst nur einen Teilkomplex und könne sich noch erweitern. Wann genau der Prozess beginnen werde, stehe im Moment noch nicht fest, sagte Landgerichtssprecher Dirk Eßer.
In einem Fall wird drei der Angeschuldigten vorgeworfen, eine Kölner Villa für die Bank zu einem überhöhten Kaufpreis erworben und mit erheblichen Kosten saniert und renoviert zu haben. Anschließend habe einer der Angeschuldigten mit der Bank eine unangemessen günstige Miete vereinbart. Der Gesamtschaden belief sich den Angaben zufolge auf 8,6 Millionen Euro.
In einem zweiten Fall wird den Angeschuldigten vorgeworfen, eine Kölner Büroimmobilie für die Bank zu einem stark überhöhten Preis angemietet zu haben. Die Miete habe in etwa das Doppelte dessen betragen, was ortsüblich sei. Vermieterin der Büroimmobilie sei eine Grundstücksgesellschaft gewesen, an der unter anderem drei der Angeschuldigten beteiligt gewesen seien. Der unkündbare Mietvertrag sei gleich für 30 Jahre vereinbart worden. Der Schaden für die Bank liege bei 59 Millionen Euro.
Einem Angeschuldigten wird in diesem Zusammenhang außerdem vorgeworfen, als Geschäftsführer eines mit Umbauarbeiten beauftragten Unternehmens die Bezahlung von Rechnungen in Höhe von fünf Millionen Euro angeordnet zu haben, 'obwohl diesen tatsächlich keine Leistungen der abrechnenden Firma zugrunde lagen'. Die Taten könnten mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt seit mehr als anderthalb Jahren gegen Ex-Verantwortliche der Traditionsbank. Sal. Oppenheim war nach Fehlspekulationen und Milliardenverlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden. Die vier Top-Entscheider hatten Sal. Oppenheim kurz vor dem Notverkauf verlassen. Der ebenfalls angeklagte Josef Esch hatte mit Sal. Oppenheim zahlreiche Fonds aufgelegt. Esch lenkt die weit verzweigte Oppenheim-Esch Holding.
Die heutige Führung von Sal. Oppenheim teilte am Donnerstag mit, das Bankhaus unterstütze 'eine zügige und konsequente rechtliche Aufarbeitung der Vergangenheit'./cd/DP/stw
Staatsanwalt Daniel Vollmert sagte der dpa, die Anklage umfasse zunächst nur einen Teilkomplex und könne sich noch erweitern. Wann genau der Prozess beginnen werde, stehe im Moment noch nicht fest, sagte Landgerichtssprecher Dirk Eßer.
In einem Fall wird drei der Angeschuldigten vorgeworfen, eine Kölner Villa für die Bank zu einem überhöhten Kaufpreis erworben und mit erheblichen Kosten saniert und renoviert zu haben. Anschließend habe einer der Angeschuldigten mit der Bank eine unangemessen günstige Miete vereinbart. Der Gesamtschaden belief sich den Angaben zufolge auf 8,6 Millionen Euro.
In einem zweiten Fall wird den Angeschuldigten vorgeworfen, eine Kölner Büroimmobilie für die Bank zu einem stark überhöhten Preis angemietet zu haben. Die Miete habe in etwa das Doppelte dessen betragen, was ortsüblich sei. Vermieterin der Büroimmobilie sei eine Grundstücksgesellschaft gewesen, an der unter anderem drei der Angeschuldigten beteiligt gewesen seien. Der unkündbare Mietvertrag sei gleich für 30 Jahre vereinbart worden. Der Schaden für die Bank liege bei 59 Millionen Euro.
Einem Angeschuldigten wird in diesem Zusammenhang außerdem vorgeworfen, als Geschäftsführer eines mit Umbauarbeiten beauftragten Unternehmens die Bezahlung von Rechnungen in Höhe von fünf Millionen Euro angeordnet zu haben, 'obwohl diesen tatsächlich keine Leistungen der abrechnenden Firma zugrunde lagen'. Die Taten könnten mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.
Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt seit mehr als anderthalb Jahren gegen Ex-Verantwortliche der Traditionsbank. Sal. Oppenheim war nach Fehlspekulationen und Milliardenverlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank
Die heutige Führung von Sal. Oppenheim teilte am Donnerstag mit, das Bankhaus unterstütze 'eine zügige und konsequente rechtliche Aufarbeitung der Vergangenheit'./cd/DP/stw