Investing.com - Am Ölmarkt gab es am Freitag eine scharfe Rallye, nach der die Ölpreise den Handel am Freitag auf einem Achtwochenhoch beendeten, als die Aussicht auf eine Verlängerung der von der Opec initiierten Produktionssenkungen den Futures half, ihren höchsten Wochengewinn seit Juli einzufahren. Die eindrucksvollen Gewinne am Ölmarkt kamen im Kontrast zu den Kursstürzen an den Aktienmärkten weltweit, die als Reaktion auf einen sich anbahnenden Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China sanken.
Die Futures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate schnellten um 1,58 USD oder 2,4% auf zu Handelsende 65,88 USD das Fass, ein Niveau, das sie seit dem 2. Februar nicht mehr innehatten.
Weiterhin schnellten Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der Vereinigten Staaten gehandeltes Rohöl, um 1,54 USD oder rund 2,2% nach oben und lagen zu Handelsschluss auf 70,45 USD das Fass, ihrem höchsten Stand seit dem 29. Januar. Über die Woche machte WTI einen Satz um fast 5,7%, während Brent sich um etwa 6,4% verteuerte, der höchste Preisanstieg in acht Monaten.
Die Stimmung besserte sich, nachdem der saudische Energieminister Khalid al-Falih gesagt hatte, die Mitglieder der Opec müssten sich weiter mit Russland und andere Ölförderländern außerhalb der Opec über Produktionseinschränkungen in 2019 abstimmen, um die globalen Ölvorräte abzubauen. Die Opec hatte sich mit einigen von Russland angeführten Ölexporteuren außerhalb der Opec geeinigt, die Produktion um 1,8 Mio Fass am Tag zu drosseln, um die Überschüsse am Markt einzudämmen.
Die Vereinbarung, die im letzten Winter zustande kam, wird Ende 2018 auslaufen. Allerdings haben Analysten und Händler in jüngster Zeit gewarnt, dass die boomende US-Schieferölproduktion möglicherweise die Anstrengungen der Opec zur Beendigung des Überangebots zunichte machen könnte.
Die Anzahl der Bohrplattformen stieg letzte Woche um 4 auf 804, zeigten Daten von General Electrics (NYSE:GE) Energiedienstleistungstochter Baker Hughes in deren genau verfolgten Report vom Freitag. Die Zählung der Bohrplattformen ist ein Frühindikator für die Produktion und liegt weit über dem Niveau von vor einem Jahr, da die Energieunternehmen ihre Ausgaben seit Mitte 2016 erhöht haben, als die Erholung der Ölkurse nach einem zweijährigen Einbruch begann. Die US-Ölförderung hat vor allem wegen der Schieferölproduktion in der letzten Woche auf einem Allzeithoch von 10,40 Mio Fass am Tag erreicht, womit sie weiterhin über der Produktion Saudi-Arabiens liegt und in Sichtweite der von Russland, dem größten Ölförderer der Welt.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch
Die US-Energieinformationsagentur veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag
In den USA gibt das Energieinformationsministerium einen wöchentlichen Report zu den Erdgasvorräten heraus.
Baker Hughes wird wöchentliche Daten seiner Zählung der Bohrplattformen in den USA veröffentlichen. Wegen Karfreitag erscheinen diese allerdings einen Tag früher als sonst.