Frankfurt (Reuters) - In der Brexit-Debatte hat der ehemalige britische Außenminister Boris Johnson Premierministerin Theresa May ungewöhnlich scharf kritisiert.
Mays Plan lege der britischen Verfassung eine "Sprengstoffweste" um und lege den Auslöser in die Hand von EU-Verhandlungsführer Michel Barnier, schrieb Johnson in einer Kolumne in der britischen Zeitung "Mail on Sunday". Die Idee eines weichen Brexit bezeichnete er als "Erniedrigung".
Mit den Aussagen stieß der Brexit-Hardliner selbst bei seinen konservativen Parteifreunden auf Kritik. Johnsons Äußerungen gehörten zu den "widerlichsten Momenten in der modernen britischen Politik", sagte Alan Duncan, Staatsminister im Außenministerium: "Es tut mir leid, aber das ist das politische Ende von Boris Johnson. Wenn nicht jetzt, dann werde ich dafür sorgen, dass es später passiert."
Der nach dem Regierungs-Landsitz Chequers benannte Plan von May sieht einen wirtschaftsfreundlichen Brexit-Kurs mit der Schaffung einer Freihandelszone mit der EU für Güter sowie weitere enge Beziehungen zur EU vor. Befürworter eines harten Brexit wie Johnson lehnen dies mit der Begründung ab, dass damit Teile der britischen Wirtschaft weiterhin in Brüssel festgelegten Regeln unterworfen wären.