FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro und das britische Pfund haben am Donnerstag zum Dollar zugelegt. Händler verwiesen auf Fortschritte bei den Brexit-Gesprächen. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1372 US-Dollar. In der Nacht hatte er nur knapp über der Marke von 1,13 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1318 Dollar festgesetzt.
Britische Finanzdienstleister werden laut einem Pressebericht nach dem Brexit weiterhin Zugang zu den Märkten der Europäischen Union (EU) erhalten. Unterhändler Großbritanniens und der EU hätten eine vorläufige Vereinbarung für alle Aspekte einer zukünftigen Partnerschaft bei Dienstleistungen sowie beim Datenaustausch erzielt, berichtet die Tageszeitung "The Times" am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise. Das Brexit-Ministerium sprach in einer Stellungnahme lediglich von Fortschritten in diesem Bereich. "Stimmen diese Gerüchte, wäre das in der Tat eine riesige Überraschung", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank (DE:CBKG). "Insbesondere wäre das eine gute Nachricht für die britische Währung, weil ein solches Arrangement es wahrscheinlicher machen würde, dass das britische Bankensystem auch weiterhin der Kanal bleiben dürfte, über den das beachtliche britische Leistungsbilanzdefizit finanziert werden könnte." Noch bleibe der Markt laut Leuchtmann skeptisch. Schließlich habe das Pfund nicht extrem zugelegt. Das britische Pfund wurde zuletzt bei 1,2879 Dollar gehandelt, nachdem es vor der Meldung noch bei 1,2763 Dollar notiert hatte. Zum Euro stieg das Pfund auf 1,1321 Euro. In der Nacht hatte es noch unter der Marke von 1,13 Euro notiert. Zeitweise noch deutlichere Gewinne gab das Pfund am Vormittag teilweise wieder ab. Schwache Industriedaten aus Großbritannien dämpften etwas die gute Stimmung für das Pfund. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex ist im Oktober auf den niedrigsten Wert seit Juli 2016 gefallen.