Nanu, was ist denn jetzt an der Börse los? In den vergangenen Tagen hat unser heimischer Leitindex, der DAX, auf Erholungsrallye umgeschaltet und begonnen, sich kräftig zu erholen. Sind die Tiefpunkte weit unter der 9.000-Punkte-Marke nun Vergangenheit und geht es jetzt nur noch aufwärts? Darüber lässt sich nur mutmaßen – sicher kann das niemand sagen.
Allerdings können wir den Blick weg von Ereignissen auf der Makroebene hin zu Aktien schweifen lassen, die nach wie vor eine attraktive Bewertung aufweisen könnten. Natürlich sollte man nicht der breiten Masse folgen und einfach blind auf den „Alles wird gut“-Zug aufspringen. Ebenso wenig sollte man nun versuchen, den Markt zu timen, und auf einen weiteren Crash warten.
Wenn man Unternehmen auf seiner Watchlist hat, die man sorgfältig analysiert hat, sollte man einfach nur abwarten, bis diese einen fairen Preis aufweisen, damit man zuschlagen kann – frei von allen Geschehnissen auf der Makroebene. Nachfolgend werfen wir einen gemeinsamen Blick auf drei Unternehmen, die ich persönlich großartig finde und die aktuell zu einem fairen Preis gehandelt sein könnten.
Allianz (DE:ALVG) Die Aktie des Versicherungs- und Finanzdienstleister Allianz (WKN: 840400) ist bereits etwas in den Erholungsmodus übergegangen und konnte jüngste Kursverluste zum Teil wieder wettmachen. Nichtsdestotrotz wird die Allianz-Aktie nach wie vor mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von nur 8,6 (Schlusskurs 08.04.2020, maßgeblich für alle Berechnungen) bewertet und sieht nach wie vor ziemlich günstig aus.
Investoren dürfen nicht außer Acht lassen, dass das Management bereits kundgetan hat, dass das laufende Geschäftsjahr nicht so sein wird, wie erwartet. Die Coronakrise geht auch an der Allianz nicht spurlos vorbei, weshalb die Ergebnisse entsprechend darunter leiden werden.
Immerhin hält das Management weiterhin an der Dividendenausschüttung von 9,6 Euro je Anteil fest, was gegenwärtig zu einer Dividendenrendite in Höhe von 5,7 % führt. In Zeiten von Corona durchaus ein Lichtblick für dividendenorientierte Anleger.
Aroundtown Das Immobilienunternehmen Aroundtown (WKN: A2DW8Z) ist spezialisiert auf Gewerbe- und Wohnimmobilien. Durch die Folgen des Coronavirus ist der Kurs der Aktie sogar zwischenzeitlich unter die Vier-Euro-Marke gefallen – kein Wunder, da es beispielsweise Sorgen gab, dass viele Mieter ihre Mieten stunden und Aroundtown darunter leidet. Dem zum Trotz scheint Aroundtown allerdings gut aufgestellt zu sein, mitunter weil das Portfolio des Unternehmens recht diversifiziert ist.
Seither hat sich auch Aroundtown kurstechnisch etwas erholt. Trotzdem notiert das Unternehmen aktuell zu einem KGV von nur 4,7. Bisher hat auch Aroundtown die Dividende unberührt gelassen und bis dato vor, diese in Höhe von 0,28 Euro je Aktie auszuschütten, was gegenwärtig zu einer ansehnlichen Dividendenrendite von 5,4 % führen würde.
Sixt (DE:SIXG) Der international tätige Mobilitätsdienstleister Sixt (WKN: 723133) – wir betrachten hier die Vorzüge der Aktie – ist ebenfalls ordentlich unter die Räder gekommen und hat kurstechnisch einige Federn lassen müssen. Trotz weitestgehend kassierter Dividenden scheint das Geschäftsmodell von Sixt weiterhin intakt zu sein. Das Geschäftsjahr 2020 wird zwar auch eindeutige Belastungen in den Ergebnissen widerspiegeln, allerdings sollte die Coronakrise langfristig für die Entwicklung des Unternehmens keine Rolle spielen.
Auf Basis des Gewinns je Aktie aus dem Geschäftsjahr 2017 (2018: Durch Sonderbelastung erhöht, 2019: Noch nicht veröffentlicht) in Höhe von 4,11 Euro je Anteil ergibt sich ein gegenwärtiges KGV von 10,1 – durchaus ein attraktiver Wert, besitzt das Unternehmen doch vielversprechende Zukunftsaussichten.
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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Aroundtown. The Motley Fool empfiehlt Aroundtown.
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