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EUR/USD: Italiens Regierungsprogramm als Bremsklotz für den Euro

Veröffentlicht am 07.06.2018, 13:38
EUR/USD: Italiens Regierungsprogramm als Bremsklotz für den Euro
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Investing.com - Der EUR/USD hat seinen Höhenflug am Donnerstag ungebremst fortgesetzt. In den letzten Stunden flirtete die europäische Gemeinschaftswährung mit einem Breakout über den Schlüsselwiderstand im Bereich von 1,1830/50 Dollar.

Diskussion über Anleihekäufe auf der nächsten EZB-Sitzung geben dem EUR/USD Aufwind

Der EUR/USD stieg am Donnerstag in der Spitze auf 1,1837 Dollar. Als Grund für die Gewinne gelten steigende Spekulationen über ein mögliches Tapering des Wertpapierkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Sitzung am 14. Juni.

Die Konjunktur im Euroraum befindet sich weiter auf Expansionskurs und würde eine weniger lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank rechtfertigen. Auf der anderen Seite stehen die politischen Zeichen der Zeit in der EU auf Sturm. Immer wieder fürchten sich die Anleger vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone, was das Aufwärtspotenzial des Euro begrenzen dürfte.

Italiens neue Regierung kündigt radikale Maßnahmen an

Unterdessen hat Italiens neuer Ministerpräsident Giuseppe Conte einen eurokritischen Regierungskurs ausgegeben. Neben zusätzlichen Sozialleistungen sollen auch die Steuern gesenkt werden, um so das Wachstum der italienischen Wirtschaft zu beschleunigen. Angesichts des hohen Schuldenstandes des Landes sind die geplanten Maßnahmen der neuen italienischen Regierung aber nicht tragbar. In der Folge geht nun die Furcht vor einer neuen Schuldenkrise in der EU um.

Nach der Antrittsrede von Giuseppe Conte stieg die Rendite zehnjähriger italienischer Anleihen zurück in die Nähe der Hochs vom 29. Mai 2018. Zuletzt rentierte das Papier auf 2,9009 Prozent und damit 0,78 Prozent im Minus. Das Jahreshoch liegt bei 3,38 Prozent.

Warum ist die Rendite italienischer Staatsanleihen so relevant? Ganz einfach. Jeder Basispunkt, um den die Rendite steigt, erhöht die Schuldenlast der Italiener. Wenn Conte jetzt sein Regierungsplan mit zusätzlichen Sozialausgaben und Steuersenkungen durchbringt, dann wird der Staatshaushalt dadurch ebenfalls belastet und stürzt das Land noch tiefer in das Schuldenchaos.

Die Italienkrise ist also noch längst nicht ausgestanden. Vielmehr fängt sie gerade erst richtig an. Auch dies sollte den EUR/USD auf der Oberseite begrenzen.

US-Dollar korrigiert

Der Greenback hat dagegen seine Korrektur von den jüngsten Höchstständen weiter fortgesetzt und ist in die Nähe der Marke von 93,30 Punkte gefallen. Selbst steigende US-Dollar, die sich der Marke von 3 Prozent wieder annähern, konnten den US-Dollar nicht stützen.

Der Grund für die jüngste Korrektur beim US-Dollar ist auch im Rendite-Spread zwischen den zehnjährigen deutschen Staatsanleihen und den amerikanischen Pendants zu finden, der zuletzt auf 248 Punkte zusammengeschmolzen ist und als Frühindikator für den EUR/USD fungiert. Zieht sich der Spread zusammen, steigt der EUR/USD aller Regel nach.

Was steht heute im Wirtschaftskalender

Im heutigen Tagesverlauf steht die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Fokus. Dabei interessant ist vor allem die Entwicklung des gleitenden Vierwochendurchschnitts. Zudem wird der IBP/TIPP Konjunkturoptimismus veröffentlicht, der sich von 53,6 auf 54,2 Punkte erholen soll. Darüber hinaus wird das von der Nachrichtenagentur Bloomberg erhobene US-Verbrauchervertrauen veröffentlicht.

EUR/USD - Technische Analyse

Aus charttechnischer Sicht könnte der EUR/USD kurzfristig auf Konsolidierungskurs gehen. So schreibt Robert Zach von Investing.com in seinem täglichen Marktkommentar: "Anleger sollten jetzt nicht euphorisch und überstürzt Longpositionen im Euro eröffnen, sondern auf einen Rücksetzer warten, der sich früher oder später einstellen wird. Schließlich hat der EUR/USD mittlerweile einen wichtigen Widerstand aus den Hochs vom 22. Mai bei 1,1831 Dollar und dem 38,2% Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses von Mitte April bis Ende Mai bei 1,1858 Dollar erreicht."

"Von daher ist mit einer nach südwärts gerichteten Konsolidierung auf den schnellen Zeitfenstern zu rechnen, die sich womöglich als Chance für neue Longpositionen in Richtung des rechnerischen Kursziels von 1,1990 Dollar entpuppen könnte.“

"Neue Kaufkurse für diejenigen, die noch nicht auf den Zug aufgesprungen sind, ergeben sich im Bereich zwischen 1,1767 bis 1,1721 Dollar. Hier verläuft sowohl die Nackenlinie der o.g. inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation als auch die Glättungen der letzten 38- und 90-Stunden." Rz

Die gesamte Analyse können Sie hier nachlesen

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