MÜNCHEN (dpa-AFX) - München hat am Donnerstagmorgen den größten Stromausfall in zwei Jahrzehnten erlebt: In weiten Teilen der Metropole herrschte eine Stunde lang Chaos. Fast eine halbe Million Menschen standen im Dunkeln, als um Punkt 7.00 Uhr in vielen Stadtteilen der Strom wegblieb. Mitten im Berufsverkehr blieben U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen stehen. Ampeln fielen aus. Kurzzeitig ging auf den Straßen nichts mehr. Wie genau es dazu kam, war zunächst unklar. Die Stadtwerke suchten einen technischen Defekt. Es war einer der folgenreichsten Blackouts der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland.
Rund eine Stunde dauerte es, bis alle betroffenen Stadtteile wieder versorgt waren, wie die Stadtwerke München (SWM) mitteilten. Die Feuerwehr befreite Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen, Feuermelder sprangen ohne Anlass an. Auch in einigen Handy-Netzen kam es vorübergebend zu Ausfällen.
Der Energieversorger sprach vom schwersten Vorfall dieser Art in der Stadt seit 20 Jahren. 'Es ist das halbe Münchner Netz ausgefallen', sagte SWM-Geschäftsführer Stephan Schwarz. Rund 450.000 Münchner in der südlichen Hälfte des Stadtgebiets waren betroffen.
Etwa 1.000 Notrufe gingen zwischen 7.00 und 9.00 Uhr bei der Feuerwehr ein - rund fünfmal soviel wie an einem normalen Morgen. In einer U-Bahn mussten die Passagiere rund 45 Minuten lang ausharren, bis die Fahrt weiterging. Laut der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) liefen bereits Vorbereitungen für eine Evakuierung.
'Wir haben es vermutlich mit technischem Versagen zu tun', sagte der Leiter des SWM-Netzservices, Eduard Bauer. Der Defekt ereignete sich im Bereich einer Anschlussstelle zum Netz von Eon Bayern. Was genau dort geschehen ist, sei aber noch unklar. 'Es wird wahrscheinlich eine Stromspitze gewesen sein', sagte SWM-Geschäftsführer Schwarz. Dabei sei dann vermutlich zuviel Strom ins Netz geflossen. Grund dafür könnte unter anderem ein Kurzschluss sein. Das sei aber bislang nur Spekulation.
Eon wies Vermutungen, der Schaden könne im Eon-Netz entstanden sein, entschieden zurück. 'Bis 08.02 Uhr waren im vorgelagerten 110-Kilovolt-Netz der Eon Netz keinerlei Störungen oder Betriebsabweichungen zu verzeichnen', hieß es in einer Mitteilung. Erst eine Stunde nach Beginn des Stromausfalls sei es im Eon-Umspannwerk Isarau zu einem Folgeschaden gekommen. Dabei geriet ein Spannungswandler in Brand, der kontrolliert abbrannte.
Für viele Münchner war der Online-Kurznachrichtendienst Twitter die wichtigste Informationsquelle. Bevor die Stadtwerke sich zu Wort meldeten, informierten die Münchner sich gegenseitig per Twitter über den Zustand in ihren Stadtteilen. 'Die Kommunikation hätte man vielleicht noch ein bisschen verbessern können', räumte Schwarz ein.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, konnten die Stadtwerke zunächst noch nicht beziffern. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) gab zu bedenken: 'Bereits ein einstündiger deutschlandweiter Stromausfall an einem Werktag im Winter kann einen wirtschaftlichen Schaden von einer Milliarde Euro verursachen.'
Der Hochspannungs-Experte Albert Claudi von der Universität Kassel geht davon aus, dass Stromausfälle dieser Art künftig häufiger auftreten könnten. Das Netz sei stärker ausgelastet und darum nicht mehr so stabil wie vor 10 oder 20 Jahren. Rein statistisch habe jeder Bundesbürger bis zu 17 Minuten im Jahr keinen Strom. Verglichen mit anderen Ländern habe Deutschland aber noch immer eine der besten und zuverlässigsten Stromversorgungen./bsj/DP/jha
Rund eine Stunde dauerte es, bis alle betroffenen Stadtteile wieder versorgt waren, wie die Stadtwerke München (SWM) mitteilten. Die Feuerwehr befreite Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen, Feuermelder sprangen ohne Anlass an. Auch in einigen Handy-Netzen kam es vorübergebend zu Ausfällen.
Der Energieversorger sprach vom schwersten Vorfall dieser Art in der Stadt seit 20 Jahren. 'Es ist das halbe Münchner Netz ausgefallen', sagte SWM-Geschäftsführer Stephan Schwarz. Rund 450.000 Münchner in der südlichen Hälfte des Stadtgebiets waren betroffen.
Etwa 1.000 Notrufe gingen zwischen 7.00 und 9.00 Uhr bei der Feuerwehr ein - rund fünfmal soviel wie an einem normalen Morgen. In einer U-Bahn mussten die Passagiere rund 45 Minuten lang ausharren, bis die Fahrt weiterging. Laut der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) liefen bereits Vorbereitungen für eine Evakuierung.
'Wir haben es vermutlich mit technischem Versagen zu tun', sagte der Leiter des SWM-Netzservices, Eduard Bauer. Der Defekt ereignete sich im Bereich einer Anschlussstelle zum Netz von Eon Bayern. Was genau dort geschehen ist, sei aber noch unklar. 'Es wird wahrscheinlich eine Stromspitze gewesen sein', sagte SWM-Geschäftsführer Schwarz. Dabei sei dann vermutlich zuviel Strom ins Netz geflossen. Grund dafür könnte unter anderem ein Kurzschluss sein. Das sei aber bislang nur Spekulation.
Eon wies Vermutungen, der Schaden könne im Eon-Netz entstanden sein, entschieden zurück. 'Bis 08.02 Uhr waren im vorgelagerten 110-Kilovolt-Netz der Eon Netz keinerlei Störungen oder Betriebsabweichungen zu verzeichnen', hieß es in einer Mitteilung. Erst eine Stunde nach Beginn des Stromausfalls sei es im Eon-Umspannwerk Isarau zu einem Folgeschaden gekommen. Dabei geriet ein Spannungswandler in Brand, der kontrolliert abbrannte.
Für viele Münchner war der Online-Kurznachrichtendienst Twitter die wichtigste Informationsquelle. Bevor die Stadtwerke sich zu Wort meldeten, informierten die Münchner sich gegenseitig per Twitter über den Zustand in ihren Stadtteilen. 'Die Kommunikation hätte man vielleicht noch ein bisschen verbessern können', räumte Schwarz ein.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, konnten die Stadtwerke zunächst noch nicht beziffern. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) gab zu bedenken: 'Bereits ein einstündiger deutschlandweiter Stromausfall an einem Werktag im Winter kann einen wirtschaftlichen Schaden von einer Milliarde Euro verursachen.'
Der Hochspannungs-Experte Albert Claudi von der Universität Kassel geht davon aus, dass Stromausfälle dieser Art künftig häufiger auftreten könnten. Das Netz sei stärker ausgelastet und darum nicht mehr so stabil wie vor 10 oder 20 Jahren. Rein statistisch habe jeder Bundesbürger bis zu 17 Minuten im Jahr keinen Strom. Verglichen mit anderen Ländern habe Deutschland aber noch immer eine der besten und zuverlässigsten Stromversorgungen./bsj/DP/jha