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Alibaba vs. Wirecard: Welche ist die innovativere Aktie?

Veröffentlicht am 07.07.2019, 09:29
Aktualisiert 07.07.2019, 09:36
© Reuters.
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Sowohl die Aktien von Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) als auch die von Alibaba (NYSE:BABA) (WKN: A117ME) sind in der Welt von Aktien und Börse momentan zwei heiß diskutierte Papiere. Beide gelten als innovativ sowie als Erfolgsgeschichten der Vergangenheit. Außerdem haben sie ihren Investoren der frühen Stunde inzwischen eine ordentliche Rendite beschert.

Viele chancenorientierte Investoren könnten sich nun allerdings fragen, welche Aktie von beiden wohl die innovativere ist? Und welche die chancenreichere? Ein kleiner Foolisher Check könnte hier möglicherweise zumindest ein bisschen Abhilfe schaffen:

Alibaba im Überblick Eine erste Aktie, die gegenwärtig möglicherweise auf der Watchlist vieler Investoren steht, ist zunächst die von Alibaba. Hierbei handelt es sich ursprünglich (und noch immer maßgeblich) um einen E-Commerce-Akteur, der mit seinen beiden Handelsplätzen Tmall und Taobao einen Großteil der chinesischen E-Commerce-Umsätze auf sich vereint, wobei das Geschäftsmodell eher dem von eBay und nicht dem von Amazon gleicht.

Allein im E-Commerce-Segment könnte Alibaba noch immer vor einer Vielzahl an Chancen stehen. So ist der heimische chinesische Markt beispielsweise noch immer interessant, weil auch hier nach wie vor hohe Wachstumsraten verzeichnet werden. Langfristig dürfte der Markt jedoch vor allem darauf schielen, ob es dem von Jack Ma gegründeten Internetkonzern gelingen wird, auch seine internationale Expansion in Gang zu bringen und sich den etablierten westlichen Kräften entgegenzustellen, um zumindest auch hier ein paar Marktanteile abbekommen zu können.

Alibaba verfügt jedoch auch über andere strategische Imperative, die es verfolgt. So ist beispielsweise die Cloud-Sparte mit Umsätzen von zuletzt 1,15 Milliarden US-Dollar im Quartal ebenfalls ein wichtiger Umsatzbringer geworden. Zudem scheint der Internetkonzern auch eine Affinität dafür zu haben, über seinen Finanzdienstleister Ant Financial in den Fintech-Bereich einsteigen zu wollen. Diese Schritte könnten zu einer immer diversifizierteren Konzernstruktur führen.

Obwohl es Alibaba gegenwärtig auf eine Börsenbewertung von rund 450 Milliarden US-Dollar bringt, hat der Internetriese kaum etwas von seinem Wachstumscharme verloren. Im vergangenen, abweichend verlaufenden Geschäftsjahr 2019 stiegen so beispielsweise die Umsätze erneut um 51 % auf 56,15 Milliarden US-Dollar. Diese Wachstumsgeschichte scheint daher definitiv intakt zu sein.

Wirecard im Überblick Doch auch bei Wirecard existieren derzeit einige spannende Betätigungsfelder. Der innovative Zahlungsdienstleister, der nun wohl glücklicherweise die Causa Wirecard hinter sich gebracht hat, ist derzeit bestrebt, seine internationale Expansion mit Hochdruck voranzutreiben.

Beinahe täglich werden in diesem Kontext neue, interessante und vor allem internationale Partnerschaften bekannt, für die Wirecard künftig seine Bezahllösungen bereitstellen wird. Dieser Aspekt dürfte recht deutlich unterstreichen, wie sehr das Thema bargeldloses Bezahlen an Aktualität gewinnt. Auch wenn wir hierzulande doch eher wenig auf derartige Bezahllösungen setzen.

Oder, um es anders auszudrücken, Wirecard könnte langfristig noch immer bedeutend von dem Megatrend des bargeldlosen Bezahlens profitieren. In einer Welt, die auch im Handel immer globaler und vernetzter wird, sind derartige Zahldienste definitiv wichtig. Entsprechend groß erscheint hier langfristig das Marktpotenzial.

Wirecard verfügt gegenwärtig über ansehnliche Wachstumsraten im mittleren zweistelligen Prozentbereich. Im vergangenen Geschäftsjahr 2018 stiegen so beispielsweise die Umsätze um 35,4 % auf inzwischen 2,02 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen belief sich hingegen auf 560,6 Millionen Euro, was im Jahresvergleich einer Verbesserung von 36,6 % entsprach.

Langfristig hat sich Wirecard zudem ambitionierte Ziele gesetzt. Bis zum Geschäftsjahr 2025 möchte man nämlich die Umsätze auf 10 Milliarden Euro (bei einem Ergebnis von 3,3 Milliarden Euro) steigern können, wobei das Transaktionsvolumen bis zu diesem Zeitpunkt rund 710 Milliarden Euro betragen soll. Wirecard könnte daher definitiv noch eine interessante und vor allem langfristige Wachstumsreise vor sich haben.

Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt hingegen lediglich rund 19 Milliarden Euro. Möglicherweise könnten die zukünftigen Aussichten hier daher noch nicht voll und ganz eingepreist sein.

Die schwierige Abwägung Die Frage, welche der beiden Aktien beziehungsweise Unternehmen nun innovativer ist, lässt sich daher eigentlich nicht besonders leicht beantworten. Beide sind in verschiedenen Bereichen tätig. Beide verfügen über interessante und rasante Wachstumsgeschichten, wobei Alibaba trotz seiner bisherigen Größe sogar noch schneller wächst als Wirecard.

Nichtsdestoweniger könnte Wirecard momentan chancenreicher sein, weil hier die Börsenbewertung noch geringer ist. Ein Konzern, der bereits eine Größe von rund 450 Milliarden US-Dollar vorweist, wird schließlich wesentlich mehr Hebel in Bewegung setzen müssen, um sich noch einmal zu verdoppeln, als einer, der lediglich auf eine Börsenbewertung von rund 20 Milliarden Euro kommt. Dafür könnte Alibaba mit seinem Geschäftsmodell hingegen etwas etablierter sein.

Die Frage, welche Aktie daher aussichtsreicher, spannender oder innovativer ist, lässt sich so pauschal nicht endgültig beantworten. Vielmehr hängt die Antwort von vielen Faktoren – auch persönlichen – ab, die man bei seinem Auswahlprozess berücksichtigen sollte.

Vincent besitzt Aktien von Alibaba und Wirecard. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt eBay.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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