JEVENSTEDT (dpa-AFX) - Äcker und Weiden werden in Deutschland immer teurer. Das Agrarland wird zunehmend zum Spekulationsobjekt und der Druck auf die bäuerlichen Betriebe immer größer, warnt Florian Gleißner von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. 'Vielfach sind die Pacht- und Bodenpreise in solch astronomische Höhen geklettert, dass sie sich betriebswirtschaftlich nicht mehr rechnen', sagt der AbL-Sprecher vor einer Podiumsdiskussion mit Betroffenen und Politikern am Donnerstag in Jevenstedt: Für junge Bauern wird es so immer schwieriger an Land zu kommen, um sich eine Existenz aufzubauen.
Hintergrund ist, dass sich die Preise für Acker- und Grünland nicht nur an der Bodenqualität orientieren, sondern auch am Flächenbedarf in der Region. Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden in Deutschland immer knapper. Unter anderem, weil immer mehr Energiepflanzen angebaut werden, aber auch durch eine starke Nachfrage nach Bebauungs-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen. Der Wettbewerb um die Flächen werde stärker, erklärt Gleißner: Bauunternehmer, Händler und Manager investieren in landwirtschaftliche Flächen und machen den Bauern Konkurrenz. 'Äcker und Weiden werden zunehmend zum Spekulationsobjekt'. So wurde 2011 zwischen Flensburg und Garmisch mit landwirtschaftlichen Immobilien ein Umsatz von 1,55 Milliarden Euro gemacht: Ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
In Schleswig-Holstein kostete landwirtschaftlicher Boden 2011 im Schnitt knapp 19.000 Euro. 'In Spitzenlagen mit gutem Boden und guter Verkehrsanbindung wird der Hektar zum Teil für 40.000 Euro gehandelt', weiß Gleißner.
Landwirte besitzen jedoch nur einen Teil ihrer Agrarflächen selber. 60 Prozent der Felder und Wiesen sind zugepachtet. Und auch die Pachtpreise sind 'nach langer Stagnation' seit 2007 explodiert: 'Für uns als landwirtschaftlicher Bio-Gemischt-Betrieb kann man Pachtpreise bis 400 Euro pro Hektar und Jahr noch rechnen. Aber immer häufiger wird Pachtland angeboten für 800 Euro und mehr: Das ist Wahnsinn und für den klassischen Landwirt, der auf Lebensmittelerzeugung ausgerichtet ist, unbezahlbar', sagt Gleißner. Solche Preise seien nur von spezialisierten Betriebe zu erwirtschaften, die Sonderkulturen anbauen wie Erdbeeren oder auch Mais für die Biogasanlage.
Gleißner befürchtet, dass die Dörfern entvölkert werden, wenn in Äckern und Wiesen nur noch Geldanlagen oder Spekulationsobjekte gesehen werden: Dann werden dort an den Wochenenden fast ausschließlich Nicht-Landwirte wohnen, und unter der Woche werden die Orte zu Geisterstädten, warnt er./run/DP/stb
Hintergrund ist, dass sich die Preise für Acker- und Grünland nicht nur an der Bodenqualität orientieren, sondern auch am Flächenbedarf in der Region. Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden in Deutschland immer knapper. Unter anderem, weil immer mehr Energiepflanzen angebaut werden, aber auch durch eine starke Nachfrage nach Bebauungs-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen. Der Wettbewerb um die Flächen werde stärker, erklärt Gleißner: Bauunternehmer, Händler und Manager investieren in landwirtschaftliche Flächen und machen den Bauern Konkurrenz. 'Äcker und Weiden werden zunehmend zum Spekulationsobjekt'. So wurde 2011 zwischen Flensburg und Garmisch mit landwirtschaftlichen Immobilien ein Umsatz von 1,55 Milliarden Euro gemacht: Ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
In Schleswig-Holstein kostete landwirtschaftlicher Boden 2011 im Schnitt knapp 19.000 Euro. 'In Spitzenlagen mit gutem Boden und guter Verkehrsanbindung wird der Hektar zum Teil für 40.000 Euro gehandelt', weiß Gleißner.
Landwirte besitzen jedoch nur einen Teil ihrer Agrarflächen selber. 60 Prozent der Felder und Wiesen sind zugepachtet. Und auch die Pachtpreise sind 'nach langer Stagnation' seit 2007 explodiert: 'Für uns als landwirtschaftlicher Bio-Gemischt-Betrieb kann man Pachtpreise bis 400 Euro pro Hektar und Jahr noch rechnen. Aber immer häufiger wird Pachtland angeboten für 800 Euro und mehr: Das ist Wahnsinn und für den klassischen Landwirt, der auf Lebensmittelerzeugung ausgerichtet ist, unbezahlbar', sagt Gleißner. Solche Preise seien nur von spezialisierten Betriebe zu erwirtschaften, die Sonderkulturen anbauen wie Erdbeeren oder auch Mais für die Biogasanlage.
Gleißner befürchtet, dass die Dörfern entvölkert werden, wenn in Äckern und Wiesen nur noch Geldanlagen oder Spekulationsobjekte gesehen werden: Dann werden dort an den Wochenenden fast ausschließlich Nicht-Landwirte wohnen, und unter der Woche werden die Orte zu Geisterstädten, warnt er./run/DP/stb